2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
F: Martinschledde
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Adlerträger Vidoje Matic auf Höhenflug

Vidoje Matic von Fußball-Landesligist Spvg. Steinhagen und Futsal-Regionalligist MCH Sennestadt kehrt begeistert von seinen ersten Einsätzen für die Nationalmannschaft heim

„Es war super, eine richtig gute Erfahrung“, erzählt Matic. Auf der Rückreise im ICE von Ulm nach Bielefeld hatte der Neu-Nationalspieler reichlich Zeit, um die Eindrücke der vergangenen Tage wirken zu lassen. Beim Vier-Nationenturnier in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena erhielt die deutsche Mannschaft nach dem 3:2-Halbfinalsieg über die Türkei im Endspiel am Montag von Belgien eine Lehrstunde. 5:10 hieß es am Ende der zwei Mal 20 Minuten. „Wir waren nach dem Spiel geknickt“, berichtet Matic, „aber es war vorher klar, dass wir gegen eine sehr starke Mannschaft spielen. Insgesamt sind wir sehr zufrieden, die Stimmung im Team war richtig gut.“

Der Steinhagener, der mit Memos Sözer vom VfL Theesen, dem früheren Harsewinkeler Sandro Jurado Garcia und Christopher Wittig vom VfL Hohenstein-Ernstthal den dritten Block der DFB-Auswahl bildete, betrat im Halbfinale gegen die Türkei in der achten Minute erstmals das Feld und kam auf eine Gesamtspielzeit von rund zwölf Minuten. Gegen Belgien waren es rund acht Minuten. „Klar, man möchte immer mehr spielen“, sagt »Vico«, „aber ich bin sehr zufrieden mit mir, zumal ich ja nicht wusste, welches Niveau auf mich zukommt.“

Während die deutsche Mannschaft gegen die Türkei davon profitierte, dass sich der Gegner durch rote Karten selbst dezimierte, hielt sie im Finale nur eine Viertelstunde mit, ehe Belgien davonzog. Beim Stand von 1:2 demonstrierte Matic sein Können, als er nach Zusammenspiel mit Sözer, seinem Spezi vom Futsalteam MCH Sennestadt, perfekt für Jurado Garcia auflegte. Dieser scheiterte jedoch am Pfosten. „Das war eine Schlüsselszene“, sagt Matic, „bei 2:2 nimmt das Spiel vielleicht einen anderen Verlauf.“

Zugleich räumt er ein, dass die Belgier die stärkste Mannschaft des Turniers waren und verdient siegten. „In Belgien wird seit 20 Jahren Futsal gespielt“, erzählt er, „bei uns geht es jetzt erst los. Den Unterschied merkst du, die Belgier sind alle Futsalprofis, bei denen spielt keiner Fußball.“

„Erst mal möchte ich meine Ausbildung beenden“

Er selbst, gibt Matic zu, würde ebenfalls gern voll auf Futsal setzen. Doch weil die Professionalisierung hierzulande trotz Bemühens der Verbände aussteht und nur ein winziger Bruchteil des Geldes im Umlauf ist, das im Fußball zirkuliert, wäre dies ein riskanter Schritt. „Momentan habe ich das nicht vor, ich möchte im nächsten Jahr erst mal meine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement beenden“, betont der 21-Jährige.

Weil in zwei Wochen der erste Teil seiner Abschlussprüfung ansteht, verzichtet er auf zwei Freundschaftsspiele der DFB-Auswahl in Slowenien. Lehrgänge und weitere Spiele sollen für ihn aber folgen, so ist es mit Bundestrainer Marcel Loosveld besprochen.

Für seine Auftritte erhielt Matic jede Menge Glückwünsche, auch von seinen Steinhagener und Sennestädter Teamkollegen, die die Spiele im Fernsehen bei Sport1 verfolgten. Neben den Nachrichten werden ihn auch einige Mitbringsel an die tollen Tage in Neu-Ulm erinnern. Matic durfte seine DFB-Ausrüstung behalten, ebenso Wimpel des türkischen und des belgischen Verbandes. Außerdem brachte er gestern einige Blasen an den Füßen mit nach Hause. Die werden den frischgebackenen Adlerträger nicht daran hindern, schon morgen wieder in Steinhagen auf dem Trainingsplatz zu stehen.

Aufrufe: 013.9.2017, 09:00 Uhr
Philipp Kreutzer / FuPaAutor