FC Gütersloh trennen drei Punkte von der Spitze

Sportfreunde Siegen - FC Gütersloh 1:3
Das Team von Julian Hesse liegt mit 15 Punkten sogar nur drei Zähler hinter dem Spitzenreiter, doch der Trainer blickt in der Tabelle nicht wirklich nach oben. „Wir bleiben bescheiden und müssen realistisch sein“, sagt Hesse. Er verweist zum einen auf den ebenfalls nur drei Punkte betragenden Vorsprung auf Rang 13. Zum anderen hält er es für möglich, dass sich die zahlreichen Ausfälle der letzten Wochen irgendwann negativ auswirken. „Um oben mitzuspielen, braucht man einen Kader mit frischen Leuten. Wir gehen aber eher auf dem Zahnfleisch.“ Ziel des FC Gütersloh sei es daher, „erstmal so viele Punkte für möglich zu sammeln, um nicht in die gleiche Situation zu geraten wie letzte Saison.“

Weil neben den bekannten Ausfällen (Bartling, Manstein, Aygün, Erdogmus, Illig) auch noch Marcel Rump kurzfristig wegen Erkrankung absagte und Nick Flock nach seinem Handgelenksbruch doch noch pausieren musste, saßen für den FCG im Siegener Leimbachstadion nur „zweieinhalb“ (Hesse) Feldspieler auf der Ersatzbank. Neben Markus Baum und Steffen Müller war auch Lars Schröder sofort ins Aufgebot gerückt, obwohl er erst am Samstagabend aus dem Urlaub zurückgekehrt war. Zur Sicherheit wurde Co-Trainer Alexander Schiller mit in den Spielbericht eingetragen. Dass der in der 76. Minute eingewechselte Schröder nur zwei Minuten später mit dem 3:1 für die Vorentscheidung sorgte, ließ die Mannschaft besonders jubeln. Der 30-jährige Stürmer verwandelte einen von Andre Kording präzise getretenen Eckball in Klassemanier per Kopf. Vor 480 Zuschauern brachte Eric Yahkem den FCG in der 12. Minute in Führung, als er eine flache Hereingabe von Linksaußen Matthäus Wieckowicz entschlossen ins Tor grätschte. Dem Siegener 1:1 durch Ryo Suzuki (28.) ging „ein toller Angriff“ voraus, wie Julian Hesse anerkennend festhielt.

Anschließend übernahmen die Gastgeber die Spielkontrolle, und die Gütersloher mussten sich zweimal bei ihrem Keeper Jarno Peters bedanken, der sein Team in 1-gegen-1-Situationen mit dem Siegener Kapitän Björn Jost vor einem Rückstand bewahrte. Stattdessen traf Fabio Kristkowitz in der 72. Minute mit seinem ersten Oberligator zur erneuten Führung. Saban Kaptan hatte Matthäus Wieckowciz mit einem genialen Steckpass in Szene gesetzt, und der bediente Kristkowitz. „Wir hoffen, dass bei ihm jetzt der Knoten geplatzt ist“, freut sich Hesse für den 19-Jährigen, der in den ersten acht Spielen ein enormes Arbeitspensum für die Mannschaft geleistet hatte. „Kompliment an das gesamte Team – das war ein schöner Sonntag“, sagte Julian Hesse noch, bevor er für die knapp 180 Kilometer lange Rückreise in den Bus steig.