Rheydter RSV Reserve revanchierte sich

Im Hinspiel war die Reserve des Rheydter SV - verletzungsbedingt - nicht konkurrenzfähig gegen Neersbroich 3 und kassierte 7 Gegentore. Die Motivation, die bittere Niederlage vergessen zu machen, erfasste dabei den ganzen Verein - und half. In Neersbroich siegte der Rheydter Spielverein jederzeit souverän mit 6:1. Jeweils drei Treffer erzielten die Rheydter Nikola Kalchev und Marco Yilmaz.

Sogar die 1. Mannschafts-Kapitäne Tobias Krämer und Silvio Cancian hatten sich den Termin freigehalten, um im Spiel am Freitag Abend dabei zu sein. Der Spielverein zeigte von Beginn an, wer an diesem Abend die Herrschaft über den Ball haben würde. Das war die Mannschaft von den Trainern Xhevat Kastrati und Peter Wagner, die den Ball gefällig, schnell und sicher durch die Reihen des Traditionsvereins laufen ließen. Neersbroich musste dabei viel Laufarbeit leisten, um ins Spiel zu finden. Nach 10. Minuten erarbeitete sich die RSV Reserve dann das erste Tor durch Stürmer Marco Yilmaz. In der 14. Minute stellte Rheydts Mittelfeld-Dirigent Nikola Kalchev mit einem Freistoßtor klar, dass die Punkte diesmal auf dem Rheydter Konto landen sollen.

Neersbroich begann nun deutlich mehr zu investieren, erhöhte den Laufeinsatz, kam aber nur selten zu klaren Aktionen. Ballbesitz hatte meist der Gast, doch der Weg in den Neersbroicher Sechzehner wurde nur selten gefunden. Nur zweimal strich der Ball knapp an Neersbroichs Tor vorbei. Als Neersbroichs Torwart einen Abstoß dann Nikola Kalchev direkt in die Füße spielte, bedankte sich Rheydts zentraler Mittelfeldmann, zog aus 18 Metern flach ab und traf zum vorentscheidenden 3:0. Dabei blieb es bis zur Halbzeit.

Die Ansprache in der Neersbroicher Kabine schien eindeutig gewesen zu sein: der Gastgeber präsentierte sich deutlich grelliger, aggressiver und suchte verstärkt die Zweikämpfe nach dem Wiederanpfiff. Der Spielverein ließ sich beeindrucken: Vohsen Vakilian, Neersbroichs wuchtiger Stürmer, setzte sich sehenswert im Zweikampf in Szene, behielt den RSV-Verteidiger im Rücken auf dem Weg Richtung Tor und traf flach aus 16 Metern zum 1:3 (51.). Achim Bach, der 55-jährige RSV Stammkeeper war da machtlos und zeigte danach, dass immer Verlass auf ihn ist.

Der Spielverein hatte aber eine Antwort. Nach einem sehenswerten Angriff über den linken Flügel und einer schönen Flanke traf Stürmer Marco Yilmaz aus zentraler Position zum 2. Mal zum 1:4 (58.). In der Folge war der Spielverein nicht einfallsreich genug. Immer wieder suchte das Team den Weg durch die Mitte. Da hatte sich Neersbroich aber massiert versammelt, bot kaum Räume. Regelmäßig verhedderten sich Rheydts Kombinationen im Neersbroichs Gewirr an Beinen. Vorn blieb Neersbroich nun gefährlicher. Die Mannschaft spulte ein enormes Laufpensum herunter, um die spielerische Überlegenheit der Rheydter zu kompensieren. Erst in der Schlussphase kam der Spielverein wieder auf: erst traf Nikola Kalchev mit seinem dritten Tor per Freistoß (81.), bevor auch Marco Yilmaz sein drittes Tor nach einer gut gespielten Kombination über den rechten Flügel zum 6:1 (89.) erzielte.

„Das war ein starker Auftritt unserer Mannschaft. Ich bin zufrieden, dass wir damit im Rennen um Platz 3 bleiben“, sagte Rheydts Trainer Xhevat Kastrati. „Wir haben heute verdient gewonnen. Doch Neersbroich hat in der zweiten Hälfte stark dagegen gehalten. Wir haben heute gezeigt, dass wir einige Spieler mit Qualität in unseren Reihen haben. Ich kann mich heute nur bei allen bedanken, die mitgeholfen haben, die Scharte aus dem Hinspiel wieder wett zu machen,“ so Trainer Peter Wagner.