2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: gelöscht gelöscht

Na­tur­schutz be­hin­dert Plä­ne für Sport­platz

Die Stadt Mon­heim be­ginnt mit der Pla­nung des Sport­zen­trums. Ein ört­li­cher Na­tur­schutz­ver­tre­ter hat beim Mi­nis­te­ri­um Ein­spruch ge­gen das Pro­jekt ein­ge­legt.

Mo­men­tan ist es nur ei­ne Haus­halts­po­si­ti­on: Die Stadt hat für das ge­plan­te Sport­zen­trum Am Kiels­gra­ben Pla­nungs­kos­ten ein­ge­stellt. „Wir wol­len ei­ne Mach­bar­keits­stu­die be­auf­tra­gen, die un­ter an­de­rem Aus­kunft über die Trag­fä­hig­keit des ver­füll­ten Un­ter­grun­des gibt“, sagt An­dré Zie­rul, Lei­ter der Ab­tei­lung Sport.

Die zwei­ein­halb Fuß­ball­fel­der sol­len der­einst von den Sport­freun­den Baum­berg ge­nutzt wer­den, die der­zeit noch in der neu­en Be­zirks­sport­an­la­ge und im Me­ga-Sta­di­on an der Sand­stra­ße ge­gen den Ball tre­ten. Das neue Sport­zen­trum soll dann den Sport­platz an der Sand­stra­ße er­set­zen. „Dort gibt es schon seit Jah­ren Pro­ble­me, weil das Sta­di­on mit­ten im Wohn­ge­biet liegt“, sagt Zie­rul. Be­son­ders die Lärm­be­läs­ti­gung und der Druck der Be­su­cher auf die we­ni­gen Park­plät­ze sei für die An­woh­ner ein Pro­blem. Auch zur Ent­las­tung der neu­en Wohn­sied­lung am Wald­bee­ren­berg soll der Fuß­ball von der dor­ti­gen Sport­an­la­ge in Rich­tung Kiels­gra­ben ver­la­gert wer­den.

„Wir dür­fen aber erst an­fan­gen, wenn die Re­kul­ti­vie­rung der Aus­kie­sungs­flä­che 2024 ab­ge­schlos­sen ist“, be­tont Bür­ger­meis­ter Da­ni­el Zim­mer­mann. Die Stadt ha­be zwar 2016 ein Be­bau­ungs­plan­ver­fah­ren an­ge­sto­ßen, aber das sei noch nicht ab­ge­schlos­sen. Da­mals, vor vier Jah­ren, hat­te man sich noch Hoff­nung auf ei­ne frü­he­re Um­set­zung des Plan­fest­stel­lungs­be­schlus­ses ge­macht. In­zwi­schen ist Zim­mer­mann vor­sich­ti­ger.

„Die Ver­fül­lung der Kies­gru­be ist weit vor­an­ge­schrit­ten, in die­sem Jahr wer­den wir das wohl ab­schlie­ßen“, sagt Dr. El­mar Wer­ling, bei Braas zu­stän­dig für die Roh­stoff­si­che­rung. Man füh­re der­zeit Ver­kaufs­ge­sprä­che mit der Stadt, au­ßer­dem lie­ge ein Än­de­rungs­plan für den ur­sprüng­li­chen Plan­fest­stel­lungs­be­schluss bei der fe­der­füh­ren­den Un­te­ren Was­ser­be­hör­de des Krei­ses Mett­mann vor. „Wir wol­len den ge­neh­mig­ten Re­kul­ti­vie­rungs­plan so an­pas­sen, dass er mit der ge­plan­ten Nut­zung durch die Stadt ver­ein­bar ist“, so Wer­ling. Es sei ja we­nig sinn­voll, in das Bau­fens­ter für den Fuß­ball­platz Ge­höl­ze zu pflan­zen. „Wir wol­len die freiblei­ben­den Flä­chen ar­ten­schutz­recht­lich auf­wer­ten und Feucht­ge­bie­te für Am­phi­bi­en an­le­gen“, er­klärt der Geo­lo­ge. Auch soll ein Stück Steil­ufer für die brü­ten­de Ufer­schwal­be be­ste­hen blei­ben. Al­so eher Ar­ten­schutz statt Land­schafts­äs­the­tik. Lei­der ge­be es ört­li­che Na­tur­schüt­zer, die das an­ders sä­hen. Tat­säch­lich lie­ge der­zeit der Wi­der­spruch ei­nes Na­tur­schutz­ver­tre­ters (Na­bu) ge­gen die Än­de­rung beim Mi­nis­te­ri­um vor, be­stä­tigt Tan­ja Hen­kel Pres­se­spre­che­rin beim Kreis Mett­mann. So­lan­ge ru­he das Än­de­rungs­ver­fah­ren.

Der­zeit „auf Eis“ lie­gen auch die Plä­ne für ei­ne Fu­si­on der drei ört­li­chen Ten­nis­clubs auf dem – dann er­wei­ter­ten – Ge­län­de des TC Rot-Gelb am Kiels­gra­ben. Der Baum­ber­ger Ten­nis­club 1975, der als ein­zi­ger Ver­ein auf ei­ge­nem Grund­stück an der Sand­stra­ße re­si­diert, wür­de sei­ne Flä­chen an die Stadt ab­ge­ben. „Man könn­te dort Ge­wer­be an­sie­deln“, er­klärt der 2. Vor­sit­zen­de Dr. Jür­gen Eschen. Auf der Ge­mein­schafts­an­la­ge sei­en ur­sprüng­lich 14 Plät­ze ge­plant, zehn bis zwölf wür­den aber rei­chen, so Eschen. Wün­schens­wert wä­re, wenn auf ei­nem Teil der Flä­chen auch an­de­re Sport­ar­ten wie Padd­le-Ten­nis oder Boule be­trie­ben wer­den könn­ten.

Der TC Rot-Gelb stand vor zwei Jah­ren schon mal kurz vor der Auf­lö­sung und soll­te im BTC auf­ge­hen, weil sich nie­mand für die Vor­stands­ar­beit fand. Da fass­ten sich Vol­ker Gör­gens und Fritz Rau­ert ein Herz und über­nah­men gleich meh­re­re Vor­stands­pos­ten. Der Ver­ein sei aber an­sons­ten ge­sund, das Ge­län­de sei von der Stadt ge­pach­tet, so Gör­gens. Ei­ne Fu­si­on hält er nach wie vor für sinn­voll und wür­de der Mit­glie­der­ver­samm­lung im März ger­ne Kon­kre­tes prä­sen­tie­ren.

Auch der TC Blau-Weiß ist nur Päch­ter des Erb­pacht­grund­stücks an der Mar­der­stra­ße. „Beim The­ma Fu­si­on sind wir noch nicht viel wei­ter“, sagt Dr. Die­ter Dehn­ke vom Vor­stand. Er schätzt, dass sich die Ver­ei­ne noch sie­ben bis acht Jah­re auf den ei­ge­nen An­la­gen tum­meln müs­sen, des­halb sa­nie­re man jetzt erst ein­mal das Dach des Club­hau­ses.

Auch Bür­ger­meis­ter Da­ni­el Zim­mer­mann schiebt das The­ma weit von sich. „Viel­leicht sind in vier Jah­ren ganz an­de­re Vor­stän­de am Ball“, sagt er.

Aufrufe: 05.2.2020, 15:00 Uhr
RP / D. Schmidt-ElmendorffAutor