SFB-Trainer Salah El Halimi konnte in dieser Woche immerhin das übliche Programm durchziehen: "Alles war normal." Trotzdem hat er keine richtige Vorstellung davon, was sein Team ohne den normalen Wettkampf-Rhythmus zu leisten vermag. "Wir wissen nicht, wo wir stehen", sagt El Halimi. Zumindest nach der Tabelle gehört Baumberg jedoch zu den Top-Teams. Der dritte Rang lässt alle Möglichkeiten offen: Bei 31 Zählern aus 16 Spielen ist der Abstand zum Ersten SV Straelen (34) und dem Zweiten TV Jahn Hiesfeld (32) gering. Die beiden vor den Sportfreunden liegenden Kontrahenten haben außerdem jeweils eine Aufgabe mehr absolviert.
Hiesfeld kann sein Konto jetzt sicher nicht aufstocken, da das ebenfalls für Samstag vorgesehene Spiel beim Aufsteiger FSV Vohwinkel in Wuppertal bereits abgesetzt wurde. Auch der Tabellenführer Straelen, der gegen den Drittletzten Cronenberger SC der Favorit gewesen wäre, ist ausgebremst: Die Stadt hat alle Plätze bis zum Ende des Jahres gesperrt. Daraus folgt, dass Baumberg den ersten Platz übernehmen könnte. Durch einen Sieg in Düsseldorf kämen die Sportfreunde auf jeden Fall an Hiesfeld vorbei. Um auch Straelen zu überholen, müsste es ein Sieg mit zwei Toren Unterschied sein. Springt etwa ein 2:0 für den Tabellendritten heraus, landet er genau bei den 34 Zählern, die auch Straelen hat. In der Tordifferenz lägen dann beide Klubs bei plus 17, doch Baumbergs 38:21 Treffer wären besser als Straelens 35:18.
Trainer El Halimi hält wie immer wenig davon, sich auf eine bestimmte Position festzulegen - um aufkommende Euphorie unter Kontrolle und das Umfeld auf dem Teppich zu halten. Sein erster Wunsch: "Wenn wir unter den ersten fünf bleiben, wäre das überragend." Schwierig genug dürfte der Jahres-Abschluss in Düsseldorf sowieso werden, weil die TuRU nach einem starken Start einen krassen Sinkflug angetreten hat. Unter der Regie des vor der Saison verpflichteten Trainers Dennis Brinkmann lag die umgebaute TuRU vorübergehend an der Tabellenspitze - bis der Verein vor ein paar Wochen glaubte, sich vom Direktor Sport Bernd Meinhardt trennen zu müssen. Wenig später waren dann Brinkmann und sein Trainerteam ebenfalls nicht mehr da. Folge: Mittlerweile müssen die Düsseldorfer den Blick als Zwölfter nach unten richten.
Baumberg rechnet damit, dass die TuRU im ersten Heimspiel mit ihrem neuen Coach Samir Sisic alles für eine Wende geben wird. Von seiner eigenen Mannschaft erwartet El Halimi, dass sie dagegenhält: "Wir müssen da durch und sehen, dass wir unser Spiel durchziehen." Klar: Das geht nur bei hundert Prozent Leidenschaft. Sollte der Favorit den nächsten Stress-Test bestehen, wäre auch das ganz sicher spektakulär.