Wenn nur die Fans richtig jubeln

FC Hennef 05 — Viktoria Arnoldsweiler 2:1 (1:0). Die Ergebnisse auf den anderen Plätzen hatten sich schnell herumgesprochen im Stadion an der Fritz-Jacobi-Straße. Und so feierte die Hennefer Fangruppe „Supporters” den 2:1-Erfolg über Arnoldsweiler mit lauten „Spitzenreiter, Spitzenreiter”-Gesängen. Der Sportliche Leiter des Fußball-Mittelrheinligisten, Dirk Hager, nahm es betont gelassen zur Kenntnis: „Die Fans dürfen ruhig ausflippen, wir tun es aber ganz bestimmt nicht.” Zumal der Auftritt der 05er auch keinen Anlass dazu gab; der Sieg fiel zweifellos in die Kategorie glücklich. „Die Leistung war sicherlich nicht eines Spitzenreiters würdig”, so Hager. Der Trainer ging noch einen Schritt weiter. „Arnoldsweiler war heute 90 Minuten lang die klar bessere Mannschaft”, so Sascha Glatzel. Trotzdem nehme man die drei Punkte gerne mit, betonte Hager, „acht Zähler aus vier Spielen — das kann sich sehen lassen”.

Auch die Tatsache, dass man den Heimerfolg teuer erkauft hatte, drückte hinterher auf die Stimmungsbremse. Sowohl Benjamin Nuhi als auch Dennis Eck mussten aufgrund einer Oberschenkelverletzung frühzeitig vom Platz, Brandon Chin (Schulterverletzung) und Johannes Viehweger (Zerrung) bissen trotz Blessuren bis zum Schlusspfiff auf die Zähne. Eck hatte immerhin für die Hennefer Führung gesorgt: Nach einem Foul an Florian Diehl entschied der Referee auf Elfmeter und Eck zeigte keine Nerven — 1:0 (34.). Mit diesem schmeichelhaften Vorsprung ging es in die Pause.

Nach dem Wechsel war es dann Sakae Iohara, der nach feinem Zuspiel von Johannes Jahn auf 2:0 erhöhte (72.). Es folgte ein regelrechter Sturmlauf der Gäste aus Düren, dem sich der Hennefer Keeper Niclas Altmann jedoch erfolgreich entgegenstellen sollte. „Er allein hat uns auf der Siegerstraße gehalten”, sagte Hager. Die größte Tat vollbrachte der 23-Jährige mit einem gehaltenen Elfmeter, den Diehl verursacht hatte (88.). In der fünften Minute der Nachspielzeit musste Altmann dann doch hinter sich greifen, doch die Partie wurde gar nicht mehr angepfiffen.

Tore: 1:0 Dennis Eck (34. Foulelfmeter), 2:0 Sakae Iohara (72.), 2:1 Stefan Baumgart (90.)

VfL Vichttal — Siegburg 04 1:0 (0:0). Das Spiel sollte ein rätselhaftes Ende nehmen. Zumindest aus Sicht des Siegburger Trainers Kinan Moukhmalji. Auch am späten Abend wusste er noch immer nicht, warum der Schiedsrichter eine Minute vor Schluss auf den Elfmeterpunkt gezeigt hatte. „Der Ball ist nach einem Freistoß in unseren Strafraum gesegelt und plötzlich ertönte der Pfiff — ich habe aber weit und breit kein Foulspiel erkennen können”, sagte Moukhmalji. Dominik Lenzen war es herzlich egal: Der Vichttaler Spielführer übernahm Verantwortung und verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:0-Endstand.

Zu diesem Zeitpunkt standen nur noch neun Siegburger Feldspieler auf dem Platz, denn Niklas Welt hatte nach einer Notbremse Rot gesehen (57.). Anstatt die sichere Variante zu wählen, hatte sich SSV-Keeper Michael Vogel für einen Pass auf den von drei Gegenspielern umringten Innenverteidiger entschieden. Die Folge: Ballverlust, Trikotzupfer und Platzverweis. Erst danach wurde der VfL druckvoller, belohnte sich allerdings erst kurz vor Schluss.

Vor der Pause hatten die 04er die Partie über weite Strecken kontrolliert — und auch die besseren Chancen verbucht: Die größte Möglichkeit vergab Julian Fälber, dessen Schuss aus acht Metern noch im letzten Moment geblockt wurde. So rissen am Ende gleich zwei Serien des bisherigen Spitzenreiters, schließlich kassierte Siegburg nicht nur die erste Niederlage der Saison, sondern auch das erste Gegentor.

Schiedsrichter: Christian Lex (SV Klinkum) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Dominik Lenzen (89. Foulelfmeter)
Platzverweise: Rot gegen Niklas Welt (57./Siegburger SV 04)