2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Wie das gesamte Team des ETSC erwischte auch Kapitän Thomas Leßenich (M.) gegen Merten keinen guten Tag. Foto: Brackhagen
Wie das gesamte Team des ETSC erwischte auch Kapitän Thomas Leßenich (M.) gegen Merten keinen guten Tag. Foto: Brackhagen

Übereifer wird dem ETSC zum Verhängnis

Kreisstädter leisten unfreiwillige Aufbauhilfe und ermöglichen dem Gast aus Merten den ersten Saisonerfolg

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Euskirchener TSC — SSV Merten 1:2 (0:0). Damit war nun wirklich nicht zu rechnen. Nach zwei durchweg gelungenen Auftritten an den beiden vergangenen Spieltagen musste sich der ETSC dem bis dahin noch sieglosen Aufsteiger SSV Merten im eigenen Stadion geschlagen geben — und dies unter dem Strich nicht einmal unverdient.

„Die Mannschaft wollte den Sieg heute unbedingt erzwingen und hat dabei viel zu hektisch und zu unsauber im Passspiel agiert. Sie war leider insgesamt sehr schwach und hat vor den Gegentoren haarsträubende Fehler gemacht”, fand Coach Frank Molderings deutliche Worte.

Bereits in der Anfangsviertelstunde, als die eigentlich viel mehr unter Druck stehenden Gäste häufiger in Ballbesitz waren, ließ sich erahnen, dass die Platzherren nicht ihren stärksten Tag erwischt hatten. Und der Schein trog nicht. Es war kaum zu fassen, wie schnell die Kreisstädter nach Erlangung des Balles diesen wieder verloren. Neben den technischen Unsauberkeiten trafen die Akteure im Angriff zudem fast immer die falschen Entscheidungen. So entschied sich Thomas Leßenich, der bereits tief in den Strafraum vorgedrungen war, noch einmal zum Querpass, anstatt selbst den Abschluss zu suchen. „Wir haben zu wenig aufs Tor geschossen”, kritisierte Molderings die Zögerlichkeit seiner Elf.

Nicht entschlossen genug verhielt sich auch Claas Heinze vor dem 0:1, als er seinen Kontrahenten Takahiro Higa im Rücken ziehen ließ und diesen auf dem Weg zum Tor nicht mehr einholen konnte (48.). „Sekunden zuvor hatte Dominik Behr die Querlatte getroffen”, haderte der Euskirchener Trainer, der seinen Jungs ihre fehlende Ruhe und ihren Übereifer nicht zum Vorwurf machte. Das entscheidende Problem, die Ungeduld, wurde die Heimelf auch nach dem Ausgleich durch einen von Mohamed Dahas versenkten Foulelfmeter (63.) nicht los — im Gegenteil.

„Nach dem 1:1 ist es noch extremer geworden. Die Jungs waren völlig durch den Wind und sind blindlings in die Konter von Merten gelaufen”, sagte Molderings, der zehn Minuten vor Schluss machtlos die Entscheidung mitansehen musste. Obwohl sich bei der Flanke von rechts genügend Abwehrkräfte im Strafraum befanden, kam der eingewechselte Shinsuke Hori im Zentrum mit dem Kopf zum Zuge und bescherte seinem SSV den ersten Dreier.

Aufrufe: 019.11.2017, 20:39 Uhr
KSTA-KR/ Markus BrackhagenAutor