2024-05-02T16:12:49.858Z

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© RPN (CCO 1.0) ? www.pixabay.com
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Spielergehälter im Fußball - was verdient ein Fußballprofi?

Die Spielergehälter im Fußball sind ein hitzig debattiertes Thema. Jüngste Entwicklungen haben die Debatte weiter angefeuert. So soll Bastian Schweinsteiger einem Bericht von N24 zur Folge bei Manchester United ein Saisongehalt von umgerechnet 18,5 Millionen Euro beziehen. Bei Kevin De Bruyne ist sogar von 20 Millionen Euro die Rede. Vor allem die finanzstarke englische Premier League setzt bei Spielergehältern und Transfergeldern immer neue Maßstäbe. Doch auch in Deutschland verdienen Fußballprofis ein Spitzengehalt, vor allem wenn sie mit ihren Clubs vorne in der Bundesliga mit dabei sind.

Angesichts dieser Entwicklungen fordert so manch ein Experte staatliche Regulierungsmaßnahmen. Dazu gehört zum Beispiel der ehemalige Stürmerstar und Torschützenkönig Oliver Bierhoff. Aber auch viele Fans fühlen sich zunehmend unwohl angesichts der Tatsache, dass ihre Stars in einer Stunde mehr verdienen als sie selbst in einem Monat. Doch wie genau stellen sich die Spielergehälter im Deutschen Fußball derzeit dar und wie sieht die Prognose für die Zukunft aus?

Spielergehälter - Unterschiede zwischen den Ligen ist enorm

Auch im Fußball fallen die Gehälter sehr unterschiedlich aus. Dabei kommt es zunächst auf das jeweilige Land an. Wie Medien berichteten, war der bestbezahlte Fußballer in der Bundesliga in der letzten Saison Robert Lewandowski mit einem Einkommen von 20,2 Millionen Euro. Das ist kaum ein Grund zur Klage, allerdings deutlich weniger als der Verdienst von Fußballstar Lionel Messi. Dieser kommt im Jahr insgesamt auf 65 Millionen Euro - Werbeeinnahmen eingerechnet.

Doch auch im Deutschen Fußball selbst sind die Unterschiede drastisch - je nachdem, in welcher Liga ein Fußballer spielt:

- In der ersten Fußball-Bundesliga wird das durchschnittliche Gehalt auf 30.000 Euro monatlich geschätzt.

- Deutlich weniger sind es bereits in der zweiten Bundesliga. Hier verdienen Spieler im Durchschnitt aber immer noch zwischen 7.000 und 20.000 Euro.

- In der dritten Liga gibt es bereits Spieler, die zusätzlich noch andere Jobs ausüben, um genug zu verdienen. Im Durchschnitt bewegt sich das Gehalt hier zwischen 2.000 und 10.000 Euro.

Aus diesen Zahlen wird deutlich, dass es eine entscheidende Rolle für das Gehalt spielt, in welcher Liga der jeweilige Verein angesiedelt ist. Die Unterschiede werden noch größer durch zusätzliche Gewinnprämien, die in der 1. Bundesliga ebenfalls deutlich höher ausfallen. Einige Spieler verdienen außerdem zusätzlich erhebliche Summen an Werbeeinnahmen. Diese Gruppe ist allerdings insgesamt gesehen verhältnismäßig klein.

Sind Fußballer die bestbezahltesten Sportler überhaupt?

Im Fußball ist gutes Geld zu verdienen, so viel steht fest - vorausgesetzt man schafft es bis ganz nach oben. Doch wie sieht das Gehalt von Fußballspielern im Vergleich zu anderen Sportarten aus? Eine Rangliste gibt in diesem Zusammenhang einige interessante Einblicke:

- Als Sportler mit dem höchsten Jahresgehalt wird hier nicht ein Fußballer angeführt, sondern der amerikanische Boxer Floyd Mayweather. Auch der zweite Platz gehört mit Manny Pacquiao einem Boxer.

- Auf Platz drei folgt allerdings bereits ein Fußballer, nämlich Cristiano Ronaldo, der auf ein stolzes Gehalt von fast 80 Millionen USD im Jahr verweisen kann.

- Unter den ersten zehn vertreten sind außerdem drei Basketballspieler und mit Roger Federer ein Tennisspieler.

- Die erste Frau kommt mit Maria Scharapowa auf Platz 34. Der bestbezahlte deutsche Sportler ist dieser Rangliste nach Sebastian Vettel auf Platz 21.

(Quelle: http://www.wettbasis.com/specials/sport-und-geld/)

Was lässt sich aus dieser Aufstellung ablesen? Zunächst wird noch einmal deutlich, wie hoch die Gehälter von Spitzensportlern tatsächlich ausfallen. Zum Vergleich: Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt auf ein Monatsgehalt von etwa 15.000 Euro. Außerdem zeigt sich hier, dass es noch eine Reihe anderer Sportarten gibt, in denen das Gehalt mindestens so hoch sein kann wie im Fußball. Auch gibt diese Rangliste einen Hinweis darauf, dass deutsche Sportler in der Regel nicht zu den bestbezahlten im internationalen Vergleich gehören.

Vergessen werden darf über solche schwindelerregenden Zahlen allerdings nicht, dass hier die Elite des Profisports angeführt wird. Für einen durchschnittlichen Basketball- oder Fußballprofi sind solche Summen ebenso unerreichbar wie für den Durchschnittsbürger.

In welche Richtung werden sich die Spielergehälter künftig entwickeln?

Wie sich die Gehälter im Fußball in den nächsten Jahren weiterentwickeln werden, daran besteht bei Experten wenig Zweifel. Tritt nicht der unwahrscheinliche Fall ein, dass Obergrenzen eingeführt werden, stellt sich die Zukunft ihrer Meinung nach folgendermaßen dar:

- Die Gehälter von Spitzenfußballern werden weiter ansteigen, ebenso wie die Ablösesummen, die bei Spielertransfers gezahlt werden.

- Vor allem die finanzstarke englische Liga, die von hohen Einnahmen aus TV-Übertragungsrechten profitiert, wird diese Entwicklung anführen.

So manch einer sieht dieser Entwicklung mit Sorgen entgegen. So befürchten viele Fußballfans, dass ihr Lieblingssport in Zukunft noch stärker als bisher vom Geld regiert wird und der Rest dabei auf der Strecke bleibt. Auch halten es gerade deutsche Fußballliebhaber für eine Gefahr, dass die englische Premier League den deutschen Markt an Spitzentalenten aufkaufen und so dem deutschen Fußball davonlaufen könnte. Auch das Machtgefälle innerhalb der deutschen Fußballlandschaft gibt einigen Anlass zur Sorge. Schon heute gilt eine gewisse Finanzkraft als wichtige Voraussetzung, um ganz oben in der Bundesliga mitzumischen - geschweige denn auf internationalem Parkett.

Ob sich der Trend hin zu immer höheren Gehältern umkehren lässt, ist fraglich. Europaweite oder gar weltweite Regelungen das Gehalt von Spielern betreffend erscheinen unwahrscheinlich, auch wenn sogar mancher ehemalige Fußballprofi eine solche Neuerung begrüßen würde.

Idealismus ist gefragt

Hohe Jahresgehälter sind verlockend, keine Frage. Dennoch gibt es immer wieder Fußballspieler, die Transferangebote ablehnen, obwohl ihnen ein deutlich höherer Verdienst in Aussicht gestellt wird. Für Fans ist das ein beruhigendes Anzeichen dafür, dass es zumindest noch nicht nur ums Geld geht im Fußball. Das gilt sicher auch für viele Fälle, in denen Spieler den Verein wechseln. Schließlich gibt es noch andere Anreize dafür, einmal eine Saison oder länger in der Premier League zu spielen. Auch das Umfeld muss stimmen und es sollte eine Chance bestehen, auch regelmäßig zum Einsatz zu kommen.

Aufrufe: 025.9.2015, 10:36 Uhr
RedaktionAutor