2024-05-02T16:12:49.858Z

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Hitzig ging es in der Schlussphase der Partie gestern in Westenholz zu. In dieser Szene, aus der Partie gegen den SV Heide Paderborn war es der gelbe Karton gegen einen TSV Akteur. Gestern mündete eine unübersichtliche Szene in einen Platzverweis mit anschließenden Spielabruch
Hitzig ging es in der Schlussphase der Partie gestern in Westenholz zu. In dieser Szene, aus der Partie gegen den SV Heide Paderborn war es der gelbe Karton gegen einen TSV Akteur. Gestern mündete eine unübersichtliche Szene in einen Platzverweis mit anschließenden Spielabruch

Spielabbruch wirft viele Fragen auf

Alles zu den Vorkommnissen beim Spiel zwischen dem SuS Westenholz und TSV Horn - Schiedsrichter von Backpfeife getroffen

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Was genau ist in der 87. Minute im Bezirksliga-Spiel zwischen dem SuS Westenholz und TSV Horn passiert? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Bezirks-Spruchkammer (BSK) II Ost. Der junge Schiedsrichter Frederik Oepping hat die Partie beim Stand von 2:1 für die Gäste nach einer Rudelbildung abgebrochen. Angeblich soll er vor dem Tor der Türken von einem Horner geschlagen worden sein.
Dass es überhaupt zu diesen tumultartigen Szenen gekommen ist, lag an einer fragwürdigen Entscheidung des Unparteiischen, der an diesem Nachmittag unter Beobachtung stand. Robin Rolf, der bereits nach elf Minuten das 1:0 markierte, versuchte eine flache Hereingabe von der linken Seite mit einer Grätsche zu erreichen. Der SuS-Angreifer verpasste das Zuspiel und berührte den Ball mit der Hand. „Zur großen Überraschung aller Anwesenden hat der Schiedsrichter auf Elfmeter entschieden. Da hatte er einen totalen Blackout“, meinte Sedat Akcay, Trainer des TSV Horn.

Sein Spieler Cihat Keles kann sich noch genau an die entscheidende Situation erinnern. Er stand direkt daneben und erklärte auf Anfrage: „Der Stürmer hat den Ball mit seinem Arm ganz eindeutig nach vorne geschoben. Ich habe mit einigen Mitspielern Handspiel reklamiert. Als wir gerade den Ball klären wollten, gab es den Pfiff vom Schiedsrichter. Wir sind von einem Freistoß ausgegangen, da nichts anderes in Frage gekommen ist. Aber er zeigte auf den Punkt.“

Ein Foulspiel sah auch Rainer Borgmeier in dieser Aktion nicht: „Ich war sehr überrascht.“ Die beiden Tore der Türken in der 68. und 72. Minute seien aus einer Abseitsposition heraus entstanden. Wollte der Schiedsrichter des SV BW Oberbauerschaft seine Fehler mit der Strafstoß-Entscheidung kurz vor Abpfiff korrigieren? Es sind Fragen, mit denen sich die BSK Ost II um den Höxteraner Matthias Grothe befassen muss.

Wilfried Neuschäfer, Trainer des verlustpunktfreien Spitzenreiters SuS Westenholz, berichtet: „Der Schiedsrichter hat das Spiel abgebrochen, weil er eine Backpfeife bekommen hat.“ Diese Aussage sorgt bei Sedat Akcay für jede Menge Verwunderung. Der Trainer der Türken fragt sich, wie sein Kollege einen angeblichen Schlag gegen den Referee gesehen haben will. „Es standen so viele Leute in dieser Situation um den Schiedsrichter. Das kann man aus der Entfernung gar nicht gesehen haben. Ich habe nur mitbekommen, dass der Unparteiische die Rote Karte in die Luft gehalten hat und direkt vom Platz gelaufen ist“, sagte Akcay.

Der Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, Cihat Keles, zeigte sich schockiert und sei mit fast allen Mitspielern zum jungen Referee gegangen, um die Frage nach dem „Warum“ beantwortet zu bekommen. Es sollen wohl in dieser Aktion Spieler von Westenholz in der Nähe gewesen sein. „Der Schiedsrichter hat aus dem Getümmel heraus die Rote Karte gezeigt. Wir wissen aber nicht gegen welchen Spieler. Ich habe keine Backpfeife gesehen“, so Keles.

Sollte es zu einem Schlag gegen Frederik Oepping gekommen sein, dann droht TSV-Coach Akcay mit drastischen Konsequenzen. „Der Trainer von Westenholz kann mir ja die Nummer unseres Spielers sagen, wenn er es gesehen hat. Diesen werden wir dann aus der Mannschaft werfen. Mit so einem wollen wir nichts zu tun haben“, unterstrich er.

Die anschließenden Tumulte zwischen den Spielern und Zuschauern konnten einige Ordner des SuS Westenholz in kurzer Zeit wieder beruhigen. Sollte es zu der beschriebenen Backpfeife gekommen sein, dann sehen die Statuten eine ganz klare Entscheidung vor. Hier dient der Sonderbericht des Schiedsrichters als Entscheidungsgrundlage, da der Unparteiische als Objektiv angesehen wird. Nach den Stellungnahmen der Vereine muss das Sportgericht die Verantwortlichkeit der Gewaltausschreitung ermitteln. Das Spiel wird dann mit 0:3 gegen den schuldigen Verein gewertet, heißt es in den Unterlagen. „Auf den Spieler dürfte eine Sperre von mindestens einem Jahr zukommen“, ergänzt Ralf Wortmann, Mitglied der Kreisspruchkammer.

Dass die fast sicheren drei Punkte für Sedat Akcay und sein Team dann futsch sind, ärgert ihn natürlich: „Wir waren die bessere Mannschaft und hätten den Sieg verdient gehabt. Es ist bitter, dass ein so ruhiges und normales Spiel so enden musste. Ich muss jetzt erstmal mit meinen Jungs beim Training über diese Ereignisse reden.“

Aufrufe: 024.10.2016, 14:06 Uhr
Rene Wenzel / Foto. SchlichtingAutor