2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die Spieler des TSV Crailsheim durften in Blickweite des Riesenrads und vor 350 Zuschauern nach drei Niederlagen in Folge mal wieder einen Sieg im Volksfestspiel bejubeln.  Joachim Mayershofer
Die Spieler des TSV Crailsheim durften in Blickweite des Riesenrads und vor 350 Zuschauern nach drei Niederlagen in Folge mal wieder einen Sieg im Volksfestspiel bejubeln. Joachim Mayershofer

Später Siegtreffer im Volksfestspiel

Landesliga (1): Crailsheim schlägt Pfedelbach 2:1

Fußball: Riesengroßer Jubel auf der einen Seite, hängende Köpfe auf der anderen: Der TSV Crailsheim hat das Volksfestspiel gegen Pfedelbach durch ein Tor in der 88. Minute mit 2:1 gewonnen.

Den Verantwortlichen und Spielern des TSV Crailsheim war die Erleichterung nach dem knappen Sieg gegen den TSV Pfedelbach anzumerken. „Uns allen fällt ein riesengroßer Stein vom Herzen“, gab Trainer Michael Gebhardt Einblick in sein Seelenleben. Nicht nur, dass der TSV Crailsheim drei Volksfestspiele in Serie verloren hatte, nagte an den Horaffen. In der neuen Landesliga-Saison standen nach vier Spieltagen lediglich vier Punkte zu Buche – auch wenn es gegen starke Gegner ging und man meist gute Spiele ablieferte, hatte man sich insgeheim mehr erwartet. „Endlich sind wir mal belohnt worden und haben den Sieg erzwungen“, freute sich Gebhardt über den späten Siegtreffer von Daniele Hüttl, der eine mustergültige Hereingabe von Marc Wagemann herrlich einköpfte (88.).

Der Flankengeber bekam ein Sonderlob seines Trainers. „Er saß anfangs nur auf der Bank und hat nach seiner Einwechslung die richtige Reaktion gezeigt. Er hatte heute einen ganz großen Anteil am Sieg!“ Wagemann war in der 38. Minute für Pechvogel Jonas Düll ins Spiel gekommen, der nach einem Zusammenprall im Kopfballduell mit Julian Krämer verletzt ausgewechselt worden war. Während der Pfedelbacher ein heftiges blaues Auge und eine dicke Beule davontrug und aus dem Spiel musste, lag Düll minutenlang blutüberströmt auf dem Feld. Die Physiotherapeutinnen Tanja Pellert und Franziska Bromberger mussten Schwerstarbeit verrichten, um die klaffende Platz­wunde am Hinterkopf zu versorgen, bis der Krankenwagen kam. Eine spielentscheidende Szene im Nachhinein. „Wenn wir da das 2:0 machen...“, sagte Pfedelbachs Trainer Martin Wöhrle. Der Kopfball von Julian Krämer segelte nämlich ans Lattenkreuz statt ins Netz. Und kurz zuvor hatte Crailsheims Keeper Valentin Wolf den Schuss von Andreas Cebulla glänzend pariert. Ob sich Crailsheim von einem 0:2-Rückstand erholt hätte? Pfedelbach setzte auf eine massierte Defensive. Crailsheim hatte zwar deutlich mehr vom Spiel, agierte aber ganz vorne zu ideenlos. Die Hausherren kamen kaum durch die engmaschige Abwehr der Gäste, die spielerisch bis auf wenige Aktionen nicht in Szene traten, viel mit langen Bällen agierten. Das 0:1 resultierte aus einem Einwurf in den Strafraum, nachdem Jens Schmidgall nach schöner Finte den Ball ins kurze Eck vorbei an Torhüter Wolf knallte (23.).

Der Ausgleich fiel knapp zehn Minuten nach der Pause. Tim Meßner, der stärkste Crailsheimer an diesem Tag, stand plötzlich frei vor Keeper Dennis Petrowski und schob eiskalt zum 1:1 ein. „Ein Unentschieden hätten wir heute verdient gehabt, das 2:1 so kurz vor Schluss ist bitter“, fand Pfedelbachs Coach Wöhrle. „Wenn man nur die erste Halbzeit betrachtet, würde ich dem zustimmen“, erwiderte sein Gegenüber Michael Gebhardt. „Aber in der zweiten Halbzeit hatten wir gefühlt 80 Prozent Ballbesitz und haben meiner Meinung nach den Sieg mehr als verdient. Das Glück haben wir uns erarbeitet.“

Ur-TSVler Gebhardt strahlte über das ganze Gesicht, gab aber zu, dass ihn das Spiel an der Seitenlinie ganz schön geschlaucht habe. Er habe seine Mannschaft bis zum Schluss antreiben wollen – und der Lucky Punch gelang ja noch mit der traumhaften Kombination in der 88. Minute. „Endlich können wir mal wieder mit einem Lächeln und dem Kopf nach oben ins Bierzelt gehen und feiern“, sagte der TSV-Coach.

Aufrufe: 018.9.2017, 09:02 Uhr
Südwestpresse / Joachim MayershoferAutor