2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Wechselspiel: Der Rutesheimer Moritz Wemmer  (links) muss passen, dafür ist Pascal Haug  (rechts) wieder dabei. Foto: Andreas Gorr
Wechselspiel: Der Rutesheimer Moritz Wemmer (links) muss passen, dafür ist Pascal Haug (rechts) wieder dabei. Foto: Andreas Gorr

SKV Rutesheim: Wie viel Offensive darf es sein?

Der Verbandsligaaufsteiger ist noch auf der Suche nach dem richtigen Maß zwischen Risiko und Sicherheit

Schwere Aufgabe gegen den Tabellenführer FSV Hollenbach

Schön, dass es Bilanzen gibt, die so herrlich viel aussagen – oder auch gar nichts. Deshalb lässt sich auch der Rutesheimer Trainer Rolf Kramer nicht wirklich davon beeindrucken, wenn er die Statistik der letzten acht Aufeinandertreffen zwischen der SKV und dem FSV Hollenbach vorgehalten bekommt. Die letzten sieben Duelle gingen allesamt an den Oberliga-Absteiger. Der letzte Erfolg datiert aus der Saison 2005/2006, als Rutesheim einen 1:0-Auswärtssieg landete.

Direktbilanz

SKV Rutesheim 1 - 0 - 7 FSV Hollenbach 8 Spiele insgesamt 2009 / 2010 Verbandsliga Württemberg Rutesheim - Hollenbach 1:3 2009 / 2010 Verbandsliga Württemberg Hollenbach - Rutesheim 2:1 2008 / 2009 Verbandsliga Württemberg Rutesheim - Hollenbach 1:2 2008 / 2009 Verbandsliga Württemberg Hollenbach - Rutesheim 1:0 2006 / 2007 Landesliga St. 1 Hollenbach - Rutesheim 2:1 2006 / 2007 Landesliga St. 1 Rutesheim - Hollenbach 0:4 2005 / 2006 Landesliga St. 1 Rutesheim - Hollenbach 0:2 2005 / 2006 Landesliga St. 1 Hollenbach - Rutesheim 0:1

Als Trainer hatte Rolf Kramer noch nicht das Vergnügen, dem Team aus der 2500-Einwohner-Gemeinde gegenüber zu stehen. Als Spieler schon, doch da hielt sich der Spaß in Grenzen. Sehr gut erinnern kann er sich noch an einen verschossenen Elfmeter in der Saison 2006/2007, als es zwischen beiden Teams in der Landesliga um die Meisterschaft ging. Der Schütze: Rolf Kramer. Am Ende lag es aber nicht an dem einen Elfmeter, dass der FSV Hollenbach mit elf Punkten Vorsprung das Rennen machte.

Knapper ging es für den FSV in der vergangenen Saison zu. Nach sieben Spielzeiten in Folge im baden-württembergischen Oberhaus fehlte nach dem letzten Spieltag ein Punkt, um auch die achte Oberliga­saison dranzuhängen. Der langjährige Freiberger Trainer Marcus Wenninger übernahm eine Mannschaft, deren Stamm weitgehend gehalten werden konnte. Einige Spieler aus der zweiten Reihe rückten auf. Herrschte vor der Runde noch Ungewissheit darüber, ob das reicht, um in der Verbandsliga gleich wieder oben mitspielen zu können, ist der Beweis dafür nach etwas mehr als einem Viertel der Saison erbracht. Der FSV Hollenbach ist Tabellenführer, hat in acht Partien erst einmal (1:2 beim FC Wangen) verloren und bislang nur sieben Gegentore kassiert.

Geduld und Mut sind gefragt

„Sie sind schwer zu bespielen, und man muss sehr diszipliniert sein. Es ist schwierig, gegen sie zu Torchancen zu kommen. Man braucht Geduld, muss auf der anderen Seite aber auch mutig sein“, sagt Rolf Kramer. Genau diese Gratwanderung zwischen Risikofußball und Sicherheitsdenken ist es, vor der die Mannschaft ganz generell in der neuen Spielklasse steht. Der Lernprozess ist noch in vollem Gange.

Umso wichtiger ist in diesem Zusammenhang der Punktgewinn gegen den VfB Neckarrems am vergangenen Wochenende nach 0:2-Rückstand. Das mutigere Spiel in der zweiten Hälfte wurde am Ende noch belohnt. Aus der Startelf der Vorwoche fehlt im Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) auf jeden Fall der erkrankte Moritz ­Wemmer. Dafür steht Defensivmann ­Pascal Haug genauso wieder zur Verfügung wie der Kapitän Christopher Baake.

Im Tor ist nach wie vor Marijo Milcic die Nummer, auch wenn er gegen Neckarrems einen nicht ganz unhaltbaren Freistoß passieren ließ. Zum einen ist Dennis Mangold erst seit zwei Wochen wieder im Training, zum anderen gebe das Gegentor keinen ­Anlass dafür zu wechseln, legt sich Rolf Kramer fest. Im nächsten Spiel beim VfL Pfullingen muss er es sowieso. Dann fehlt Milcic beruflich bedingt.

Aufrufe: 013.10.2017, 12:00 Uhr
Leonberger Kreiszeitung / Andreas KlingbeilAutor