2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Darf auf sein Startelf-Debüt in der Mittelrheinliga hoffen: Matona-Glody Ngyombo vom Siegburger SV 04 (Zweiter von links). Foto: Miebach
Darf auf sein Startelf-Debüt in der Mittelrheinliga hoffen: Matona-Glody Ngyombo vom Siegburger SV 04 (Zweiter von links). Foto: Miebach

Ligaalltag gegen den Pokal-Frust

Der Siegburger SV 04 fiebert dem Duell in Bergisch Gladbach entgegen - Ngyombo winkt Startelfplatz

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SV Bergisch Gladbach 09 - Siegburger SV 04 (So 15:00)

Schiedsrichter: Martin Tietze (TuS Roisdorf)

Das ganze Ausmaß der Final-Niederlage im Kreispokal bekamen die Siegburger Fußballer erst tags darauf zu spüren. Gut 24 Stunden nachdem man gegen den Bezirksligisten SV Bergheim verloren hatte (1:2), bescherte „Losfee“ Ares Zamanikas, der Chefkoch der Sportschule Hennef, dem SSV 04 ein denkbar undankbares Erstrunden-Los im Verbandspokal: Am 15. Oktober muss der Mittelrheinliga-Spitzenreiter beim SV Rott (Landesliga) antreten. Der Kreispokalsieg hätte den Siegburgern ein Heimspiel garantiert, so aber müssen sie ins über 100 Kilometer weit entfernte Roetgen nahe der belgischen Grenze reisen. „Dieses Los ist die Strafe für unser eigenes Versagen“, stellt Kinan Moukhmalji zutreffend fest.

Gegner außer Form

Die Endspiel-Pleite nimmt der Coach zum Anlass, seine Elf an die Grundtugenden zu erinnern: „Das 1:2 hat gezeigt, dass wir Spiele nicht im Vorbeigehen gewinnen können. Wir haben uns unsere Erfolge immer hart erarbeiten müssen und daran wird sich nichts ändern.“ Nach dem Finale müsse auch der Letzte begriffen haben, dass man „von einer Spitzenmannschaft noch weit entfernt“ sei.

Nichtsdestotrotz will der Trainer die Tabellenführung so lange wie möglich verteidigen. Man sollte immer nach dem Maximum streben, betont der 46-Jährige, „und das Maximum ist nun mal Platz eins“. Ohnehin wolle man sich nicht kleinreden, schließlich habe man sich die Punkte „nicht erschummelt, sondern verdient“.

Denjenigen, die vom Aufstieg träumen, schiebt er allerdings einen Riegel vor: „Regionalliga-Fußball ist in Siegburg doch gar nicht denkbar – da gehören wir auch sportlich nicht hin.“

Der anstehende Gegner, SV Bergisch Gladbach 09, hätte den Sprung in die Viertklassigkeit in der vergangenen Saison hingegen gerne realisiert. Doch am Ende ging den 09ern die Puste aus. In dieser Spielzeit läuft man der Musik von Anfang an hinterher. Sechs Spiele, vier Punkte und noch kein einziger Sieg – der Vorjahres-Fünfte hinkt den Ansprüchen weit hinterher. Nach der jüngsten 1:3-Pleite in Hennef trat Trainer Thomas Zdebel zurück – allerdings nicht aus sportlichen Gründen, sondern aufgrund einer Panne der Klubverantwortlichen.

Diese hatten es im Vorfeld der Partie versäumt, fünf Vertragsspieler fristgerecht beim Fußball-Verband Mittelrhein sozialversichert anzumelden. Zdebel erfuhr erst wenige Minuten vor dem Anpfiff vom Fauxpas und musste ein Quintett aus seiner Startformation streichen.

Die betroffenen Akteure – unter anderem der Ex-Hennefer Fabian Montabell – sind aber wieder spielberechtigt und standen Interimscoach Vincent Haller bereits unter der Woche beim 6:0-Erfolg im Kreispokalfinale gegen Marialinden zur Verfügung.

Die Siegburger plagen vor dem Duell in der Belkaw-Arena (So., 15 Uhr) hingegen große Verletzungssorgen. Mit Felix Heinz, Christian Schnitzler, Tobias Günther und Arne Vignold fallen vier potenzielle Stammkräfte weiter aus, zu allem Überfluss zog sich Zakaria Harrach im Kreispokal eine Bänderverletzung zu. Immerhin steht Robin Pöttgen wieder zur Verfügung. Der Routinier gab im Duell mit Bergheim sein Comeback, über ein Jahr nach seiner Thrombose-Erkrankung. „Wir sind heilfroh, dass seine Leidenszeit endlich vorbei ist“, sagt Moukhmalji. Pöttgen sei immer für einen tödlichen Pass gut, brauche aber noch „Zeit, um wieder ganz der Alte zu werden“.

Während Pöttgen wohl noch keine Option für die Startelf ist, darf Matona-Glody Ngyombo (19) auf seinen ersten Liga-Einsatz von Beginn an hoffen. „Er war gegen Bergheim einer der wenigen Lichtblicke“, so Moukhmalji. Der Sechser spielte unaufgeregt und bestach durch eine tolle Zweikampfquote; mit diesen Tugenden soll der Youngster seiner Elf helfen, den Pokal-Frust schnell vergessen zu machen.

Euskirchener Quartett kehrt nach Hennef zurück

FC Hennef 05 - TSC Euskirchen (So 15:30)

Schiedsrichter: Denis Schmidt (1. FC Köln)

Wenn der FC Hennef 05 am Sonntag (15.30 Uhr) auf den Euskirchener TSC trifft, kommt es zum Wiedersehen mit einigen alten Weggefährten. Mit den beiden Keepern Tim Rudersdorff und Marco Hoeschel, Andy Habl sowie Rico Rollepatz stehen vier Ex-Hennefer im ETSC-Kader. Rudersdorff (Bandscheibenvorfall) und Rollepatz (Kreuzbandriss) müssen jedoch zuschauen. Hoeschel verpasste zwar das Duell mit Freialdenhoven (0:2) aufgrund seiner eigenen Hochzeit, steht nun aber wieder zwischen den Pfosten.

Der Hennefer Trainer Sascha Glatzel erwartet „eine knifflige Aufgabe. Euskirchen hat den Umbruch im Sommer super verkraftet und könnte auch in dieser Saison wieder weit vorne landen.“ Dennoch peilt er drei Punkte an – und baut dabei auf ein starkes Trio: Keeper Niclas Altmann und das Innenverteidiger-Duo Marius Ehrenstein und Yannick Genesi seien „derzeit nicht wegzudenken aus unserer Formation“.

Aufrufe: 06.10.2017, 07:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor