2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Der Siegburger Kapitän Tobias Günther (links) fiebert seinem Comeback entgegen. Foto: Bröhl
Der Siegburger Kapitän Tobias Günther (links) fiebert seinem Comeback entgegen. Foto: Bröhl

Ein Gegner mit Torgarantie

Der Siegburger SV 04 tritt beim Aufsteiger SV Breinig an

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Spielverein Breinig - Siegburger SV 04 (So 14:30)

Schiedsrichter: Kevin Mießeler (Firmenich)

Auch eine Klasse höher macht Tim Wilden (24) da weiter, wo er in der Landesliga 2 aufgehört hat. Er schießt Tore. Acht Mal hat der Angreifer, der am Sonntag (14.30 Uhr) mit dem SV Breinig den Siegburger SV 04 empfängt, in dieser Saison bereits zugeschlagen; damit führt er die Torjägerliste der Fußball-Mittelrheinliga an, vor den Hennefern Dennis Eck und Sakae Iohara (beide 7) sowie Julian Fälber vom SSV 04 (6). In der vergangenen Spielzeit schoss Wilden seine Mannschaft mit 22 Treffern zum Aufstieg – und sicherte sich gleichzeitig die Torjägerkanone. „Tim gehört auch in der Mittelrheinliga zu den Topstürmern“, sagt der Breiniger Fußball-Abteilungsleiter Ralf Clemens.

Nicht zuletzt dank des Mannes mit der Rückennummer 16 darf der SVB vom Klassenerhalt träumen. Das Team hat vier der letzten fünf Spiele gewonnen und sich auf Rang sechs vorgeschoben. Nach dem historischen Sprung in die Fünftklassigkeit 2015 war man prompt wieder abgestiegen. Drei Punkte trennten den Verein aus Stolberg damals vom rettenden zwölften Platz, den am Ende Windeck belegte. „Es wäre toll, wenn es im zweiten Anlauf klappen sollte“, sagt Clemens, „der erneute Abstieg wäre aber kein Beinbruch. Der Kern der Mannschaft würde auch diesmal zusammenbleiben.“

Wilden lebt die Vereinstreue vor: Seit seinem Wechsel von Alemannia Aachen II 2013 geht er für den SVB auf Torjagd. Seinen Sturmkollegen Nico Dautzenberg (25) zog es zwei Jahre später vom gleichen Klub nach Breinig. Er ist mit fünf Treffern zweitbester Torschütze des Aufsteigers. Während Wilden auf dem linken Flügel für Wirbel sorgt, spielt Dautzenberg im Zentrum. „Tim ist pfeilschnell und Nico ein echter Sturmtank“, so Clemens. Mit dem zuletzt verletzten Andreas Simons (vier Treffer) verfügt Breinig über einen weiteren Spieler mit eingebauter Torgarantie. Für seinen vorherigen Klub SV Eilendorf traf der 30-Jährige in sechs Spielzeiten satte 121 Mal. Auch in der Mittelrheinliga war auf ihn Verlass (48 Einsätze, 26 Tore). Die Offensive ist das Prunkstück der Elf von Trainer Michael Burlet, wenngleich Clemens betont, dass auch die Abwehr um Kapitän Jan-Henrik Rother „einen Riesenjob“ verrichte.

Davon konnte sich Kinan Moukhmalji am Sonntag aus nächster Nähe überzeugen. Der Trainer des SSV 04 nutzte das spielfreie Wochenende – die Partie gegen Hilal Maroc Bergheim wurde auf Wunsch des Gegners auf den 28. November verschoben –, um den kommenden Gegner im Duell bei der SpVg Wesseling-Urfeld unter die Lupe zu nehmen. Die Namen Wilden und Dautzenberg dürfte sich der Coach ganz sicher notiert haben. Denn während letzterer drei Tore zum 4:1-Erfolg seiner Elf beisteuerte, traf Wilden zum zwischenzeitlichen 2:0.

„Beide darf man keine Sekunde aus den Augen lassen“, sagt Moukhmalji, der ansonsten nur wenige Erkenntnisse sammeln konnte. Gerade im Bezug auf das Spiel gegen den Ball. „Wesseling operiert mit vielen langen Bällen – da war es kaum möglich zu analysieren, wie die Breiniger anlaufen wollen“, so der Siegburger Coach. Eines steht für ihn jedoch fest: „Wenn sie in Ballbesitz sind, wissen sie auch etwas damit anzufangen. Die Jungs können allesamt richtig gut kicken.“

Das Gleiche gilt für die 04er, die nicht nur ausgeruht, sondern auch mit breiter Brust nach Breinig fahren. Nicht zuletzt, weil Tobias Günther sein Comeback geben wird. Der Kapitän hat seinen Muskelfaserriss auskuriert und fiebert seinem dritten Ligaeinsatz entgegen. Er sei nicht nur als Takt- und Ideengeber gefragt, so Moukhmalji, sondern auch als „verbaler Anheizer“.

Auch in der Defensive freut sich der Coach wieder über mehr Alternativen. Die in Friesdorf (0:2) noch beruflich verhinderten Markus Wipperfürth und Aaron Wieland sind wieder an Bord. Ihre größte Aufgabe wird es sein, Wilden und Co. zu bändigen.

Kreuzbandriss Nummer vier

FC Hennef 05 - VfL Vichttal (So 14:30)

Schiedsrichter: Sascha Zink (RW Lessenich)

Im neunten Saisonspiel hat es auch den VfL Vichttal erwischt. Der anstehende Gegner des FC Hennef kassierte im jüngsten Duell gegen Freialdenhoven die erste Pleite (1:2). Wenn der FCH den Aufsteiger aus Stolberg am Sonntag (14.30 Uhr) empfängt, trifft der beste Angriff auf die beste Abwehr der Liga. Erst sechs Gegentore hat der VfL kassiert – genauso wenige wie Siegburg. FC-Trainer Sascha Glatzel sah den Gegner im Verbandspokal in Pesch (1:2) und bestätigt: „Vichttal ist äußerst schwer zu knacken.“

Mit dem Ex-Profi Erdal Celik – der 29-Jährige spielte einst unter anderem für RW Ahlen in der Dritten Liga – werden es die Hennefer derweil nicht zu tun bekommen; der Abwehrakteur zog sich unlängst bereits seinen vierten Kreuzbandriss zu.

Aufrufe: 03.11.2017, 07:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MieachAutor