2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Führt den SSV 04 am Sonntag als Kapitän aufs Feld: Daniel Lingen (links). Foto: Bröhl
Führt den SSV 04 am Sonntag als Kapitän aufs Feld: Daniel Lingen (links). Foto: Bröhl

Bereit für die Besten

Siegburg 04 empfängt den Vizemeister TV Herkenrath - Kapitän Tobias Günther fällt aus

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Siegburger SV 04 - TV Herkenrath (So 15:15)

Beim TV Herkenrath ist man noch mal mit dem Schrecken davongekommen. Als Hauptsponsor Manfred Faber Ende Juni von heute auf morgen seinen Rücktritt als Fußball-Abteilungsleiter verkündete, war die Verunsicherung groß rund um den Braunsberg. Die Nachricht rief prompt die Skeptiker auf den Plan; die düstersten Szenarien wurden an die Wand gemalt. Die Mannschaft werde auseinanderbrechen, hieß es, eine Fortsetzung des Spielbetriebs in der Mittelrheinliga sei nicht mehr gewährleistet. Mittlerweile ist man schlauer: Der TV Herkenrath ist nach wie vor fünftklassig – und scheint vor der Partie beim Siegburger SV 04 (So., 15.15 Uhr) stärker denn je zu sein. Während nur wenige Säulen wie Torjäger Norman Wermes (28) den Klub verlassen haben, konnte man sich sinnvoll verstärken. „Unser Kader ist noch besser als der in der Vorsaison“, behauptet der Herkenrather Sportliche Leiter Oliver Bonato.

Er kann die Aufregung rund um Fabers Rücktritt nur bedingt nachvollziehen: „Er ist uns schließlich als Mitglied und Sponsor erhalten geblieben.“ Auch wenn der langjährige Klubchef sein finanzielles Engagement zurückgeschraubt hat, bleibt er großzügiger Unterstützer. „Ohne seine Hilfe wären wir doch gar nicht in der Lage gewesen, so in der Mittelrheinliga weiterzumachen“, erklärt Bonato. Das Gleiche gelte für die im Sommer getätigten Transfers. Unter anderem wurden Ricardo Retterath (26) und Gjorgji Antoski (25) vom Regionalligisten Bonner SC losgeeist.

Trotz solch hoher Qualität folgte dem 3:2-Auftakterfolg in Merten ein mageres 1:1 zur Heimpremiere gegen Wesseling-Urfeld. „Man muss dabei aber berücksichtigen, dass wir eine Halbzeit lang in Unterzahl gespielt haben“, so Bonato. Tiziano Lo Iacono hatte nach einem angedeuteten Kopfstoß Rot gesehen. Erschwerend hinzu kam laut dem Herkenrather Sportlichen Leiter, dass sich der Gegner „mit acht Mann am eigenen Sechszehner verbarrikadiert hat. So blöd das auch klingt: Im Testspiel gegen den 1. FC Köln haben wir uns leichter getan, Chancen herauszuspielen.“ Vier Tage zuvor hatte der TVH den Bundesligisten in der Belkaw-Arena empfangen und zur Halbzeit sogar mit 2:1 geführt. Am Ende unterlag man standesgemäß mit 2:7.

Mit der gleichen Spielfreude will der Vizemeister, der nach dem Weggang von Ex-Profi Alexander Voigt (Fortuna Sittard) vom bisherigen Defensiv-Ass André Kreuer (31) trainiert wird, nun dem SSV 04 begegnen. Auch ohne den gesperrten Lo Iacono und Dennis Weiß (Mittelhandbruch). Beim letzten Aufeinandertreffen in Siegburg kam man kaum zur Entfaltung und unterlag überraschend mit 1:2.

Für eine Wiederholung des Coups benötige man eine „Topleistung und auch das nötige Quäntchen Glück“, betont SSV-Trainer Kinan Moukhmalji. Schließlich sei es „unmöglich, diesen Gegner 90 Minuten vom eigenen Tor fernzuhalten. Für mich ist Herkenrath die beste Mannschaft der Liga.“ Der glänzende Saisonstart – als einziger Mittelrheinligist stehen die 04er noch ohne Punktverlust da – hat aber auch den Siegburgern viel Selbstvertrauen eingehaucht. So viel, dass man vom eigenen Spielstil nicht abweichen will. „Wir werden nicht bloß auf Konter lauern, sondern versuchen, das Heft selbst in die Hand zu nehmen“, so Moukhmalji. Das Vorhaben wird allerdings dadurch erschwert, dass Spielführer Tobias Günther (Faserriss) und dessen Stellvertreter Arne Vignold (Rückenverletzung) ausfallen. So wird Daniel Lingen die Mannschaft erstmals als Kapitän aufs Feld führen – und vielleicht sogar zum dritten Sieg in Folge.

Stoffels schaut zu

Spielverein Breinig - FC Hennef 05 (So 15:00)

Schiedsrichter: Marc Jäger (SG 92)

Robin Stoffels (18) muss weiter auf sein erstes Ligaspiel in dieser Saison warten. Seine Rotsperre hat der Youngster des FC Hennef zwar abgesessen, doch eine Augenverletzung macht einen Einsatz am Sonntag (15 Uhr) beim SV Breinig unmöglich.

Laut Trainer Sascha Glatzel ist der anstehende Gegner „kein typischer Aufsteiger. Etliche Spieler dort haben Mittelrheinliga-Erfahrung.“ Nach den beiden Remis gegen Viktoria Arnoldsweiler (2:2) und in Freialdenhoven (1:1) ist der SVB noch ungeschlagen.

Aufrufe: 07.9.2017, 19:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor