2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Ronny Weimer (links) sieht die SG Wiebachtal im kommenden Spiel als klaren Außenseiter. F: Boor
Ronny Weimer (links) sieht die SG Wiebachtal im kommenden Spiel als klaren Außenseiter. F: Boor

Als Außenseiter ins Derby

SG Wiesbachtal muss gegen Gau-Bickelheim ran / Lonsheim kämpft um Fortsetzung des Spielbetriebs

WALLERTHEIM . Eine kürzere Anreise zu einem Auswärtsspiel ist fast nicht möglich: Die TSG Gau-Bickelheim muss am Sonntag nur drei Kilometer fahren, um schon auf dem Sportplatz des Gegners angekommen sein, um für das Derby bei der SG Wiesbachtal startklar zu sein. Der Gastgeber kennt seine Rolle in dem Spiel: ,,Wir sind krasser Außenseiter und wissen das Gau-Bickelheim spielerisch besser ist. Bei uns sind andere Tugenden wie Kampf, Leidenschaft und Wille gefragt, damit wir Paroli bieten können. Es wird die Frage sein, ob wir volles Rohr dagegenhalten", sagte SG-Trainer Ronny Weimer. Er hofft auf eine ähnliche Leistung wie vor zwei Wochen im Pokal beim TSV Armsheim, als Wiesbachtal noch mit dem Schlusspfiff 3:2 siegte und eben jene Dinge verinnerlichte.

Zu wenig Engagement

Und er ist auch recht optimistisch, das sein Team eine ordentliche Einstellung an den Tag legen wird. ,,Ein Derby ist eine andere Geschichte. Das willst du nicht verlieren", so Weimer, für den sich die momentane Situation ansonsten alles andere als gut anfühlt. Er erläutert: ,,Ich sehe das Gesamtbild und nicht einzelne Spiele. Die Stimmung ist ok, aber die Trainingsbeteiligung ist mangelhaft und es ist zu wenig Engagement da. Es geht da auch nicht um persönliche Ansprüche, ich weiß wo ich mich befinde." Wenigstens steht Wiesbachtal auf dem zehnten Tabellenplatz, womit Weimer leben könnte: ,,Wir müssen froh sein, wenn es am Saisonende so wäre. Aber das wird ein Kampf. Es geht für uns nur darum, vier Mannschaften hinter uns zu lassen."

Ein großes Problem ist auch immer wieder die Tagesform , die Konstanz. Als Paradebeispiel dienen dafür die vergangenen beiden Spiele. In Hochheim (3:4) ,,haben wir recht gut gespielt" und nur eine Woche später in Eppelsheim (1:3) ,,grottenschlecht", so Weimer, der sich mehr Biss von seinen Fußballern wünscht, die nach seinem Eindruck die Pleite auch einfach so ,,hingenommen" haben.

Die SG Lonsheim/Spiesheim hingegen muss überhaupt darum kämpfen, Woche für Woche zwei Mannschaften zu stellen. Das rücke die momentane Situation des Tabellenschlusslichts etwas in den Hintergrund, der Fokus liegt ganz klar darauf: ,,Den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten", sagte SG-Trainer Björn Schrinner. Es darf aber auf keinen Fall ,,zu Lasten der ersten Mannschaft gehen", denn ,,wir haben schon erhebliche Probleme, in Bestbesetzung Punkte zu holen."

Kritik am Sportlichen Leiter

Kritik am Sportlichen Leiter Rainer Scheuer, die im direkten Umfeld momentan bezüglich der Meldung zweier Teams geäußert wird, geht ihm gewaltig gegen den Strich: ,,Das sich jetzt einige hinstellen und ihn kritisieren, finde ich eine Sauerei und respektlos. Die Stimmen werden jetzt lauter, aber es wäre kein Problem, wenn alle ihr Versprechen, das sie vor der Runde gegeben hatten, einhalten würden." Bei Amtsantritt wusste er zwar schon, das es ,,nicht einfach" wird, aber er hätte nicht gedacht, das es ,,so chaotisch wird." Doch nun werde er versuchen, das ,,Bestmögliche rauszuholen" und redet der Mannschaft nochmal ins Gewissen. Denn er ist überzeugt: ,,Wenn wir alles für den Erfolg machen würden, dann wären wir jetzt nicht abgeschlagen Letzter."

Die Lonsheimer wissen, das qualitativ nahezu jedes Team in der Liga stärker besetzt ist. Und gerade deshalb sei es ungemein wichtig, alle ,,anderen Punkte auszureizen und mannschaftlich, taktisch und fitnesstechnisch" an das Maximum zu kommen. Bitter ist die Tatsache, das Jochen Lind mit einem Knorpelschaden die komplette Runde ausfällt. Dafür sind beim Auswärtsspiel gegen die Horchheimer Reserve wieder Thomas Schwarz, Daniel Granat, Niklas Scheuer und er selbst wieder an Bord. Das Ziel sei ein Erfolgserlebnis, um wieder ,,bessere Stimmung im Verein zu erzeugen" und um dann wieder ,,sukzessive den Anschluss herzustellen." So ein bisschen baut er darauf, das die Horchheimer die Lonsheimer unterschätzen.



Aufrufe: 015.10.2015, 20:45 Uhr
Nico BrunettiAutor