2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview der Woche
Raphael Wolf, langjähriger Spieler der SG Walluf, spricht im Interview der Woche über die aktuelle Saison und die schönste Zeit bei seinem Verein. Foto: SG Walluf
Raphael Wolf, langjähriger Spieler der SG Walluf, spricht im Interview der Woche über die aktuelle Saison und die schönste Zeit bei seinem Verein. Foto: SG Walluf

"Wissen, was wir können"

"Nachspielzeit" mit Raphael Wolf +++ Der Innenverteidiger der SG Walluf berichtet über den guten Saisonverlauf des Spitzenreiters und ein besonderes Thema, dass er unter anderem schon im ZDF vorstellte

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Raphael Wolf (31) von der SG Walluf. Der Innenverteidiger ist von der SG nicht mehr wegzudenken und spricht über die Rolle des Tabellenführers in der Kreisoberliga Rheingau-Taunus und warum er in dieser Woche bei "Volle Kanne" im ZDF zu sehen war.

FuPa: Raphael, Spitzenreiter in der Liga mit sieben Punkten Vorsprung: Sieht fast nach einem Durchmarsch aus, oder wird es doch noch ein enges Rennen?

Raphael Wolf: Ein Durchmarsch ist immer schwer, wir haben jetzt am Wochenende gegen Hallgarten gesehen, dass in dieser Liga viele Mannschaften dabei sind, die Klasse besitzen. Wir schauen weiterhin von Spiel zu Spiel und werden jeden Gegner ernst nehmen.

Stichwort Hallgarten: Wie hast du die 0:4-Niederlage gegen Hallgarten wahrgenommen? Hat das Spiel die Mannschaft wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt?

Das war kein gutes Spiel von uns. Die Konzentration im gesamten Team war bei diesem Spiel abhanden gekommen, es wurden zu viele einfache Fehler gemacht und Bälle hergeschenkt, die leichtesten Pässe kamen nicht an. Eine Mannschaft wie Hallgarten bestraft das sofort. Die Stimmung nach dem Spiel war dementsprechend mies, jedoch wissen wir, was wir können und schauen wieder nach vorne.

Kann man die Arbeit von Trainer Thorsten Barg als ausschlaggebend für den Erfolg der SG bezeichnen?

Definitiv. Durch den Umbruch am Anfang der Saison galt es, viele neue und auch junge Spieler in die Mannschaft zu integrieren. Thorsten hat seinen Anteil dazu beigetragen und mittlerweile ist das Mannschaftsgefüge ausgezeichnet. Auch im Training weiß er genau, wie und was er spielen möchte und kann diese Ziele an die Mannschaft gut weitergeben. Mit seiner Erfahrung kann er wirklich jeden von uns weiterbringen, unabhängig von der Position des Spielers.

Du nimmst mir die nächste Frage schon vorweg: Wie gut gelingt die Integration der Neuzugänge, sowohl auf als auch neben dem Platz?

Die Integration verlief bislang sehr gut, auch die jungen Spieler passen super in die Mannschaft. Sei es donnerstagabends nach dem Training, wo man noch das ein oder andere Bier zusammen trinkt oder am Wochenende, wenn wir zusammen etwas unternehmen, alle Spieler bilden eine Einheit. Das merkt man dann auch Sonntags auf dem Platz.

Du bist jetzt schon sehr lange bei der SG Walluf dabei, hast alle Höhen und Tiefen miterlebt. In welcher Phase befindet sich das Team derzeit?

Von der Qualität her ist das zurzeit mit die beste Mannschaft, die ich bei Walluf bisher erleben durfte. Auch wenn es derzeit gut läuft in der Liga, bin ich mir sicher, da steckt noch mehr Potential in uns. Wenn das so weitergeht, wird das eine richtig geile Saison.

Kommen wir vom Sportlichen zu dir persönlich: Was war das Highlight deiner langen Laufbahn bei der SG?

Das war die Saison, in der ich nach Walluf gewechselt bin (lacht). Wir sind in die Gruppenliga aufgestiegen und haben im selben Jahr den Pokal gewonnen. Was besseres gibt es nicht.

Mit deinen 31 Jahren bist du nicht mehr der Jüngste - als Fußballspieler betrachtet natürlich. Was sagt dein Körper, bzw. wie lange wird es noch weiter gehen? Wie sieht die Zukunft nach deiner aktiven Laufbahn aus?

Darüber habe ich mir bisher noch gar keine Gedanken gemacht. Wenn ich gerade so überlege, würde ich aber nicht sagen dass ich ein Trainer-Typ bin. Jedoch kann ich mir gut vorstellen, den Bezug zum Fußball nie zu verlieren. Was meinen Körper angeht, so merke ich schon, dass Regenerationsphasen länger andauern als beispielsweise bei den jungen Spielern.

Abschließend kommen wir zu einem speziellen Thema, über das du in dieser Woche bereits in der Sendung "Volle Kanne" im ZDF berichtet hast. Da ging es um die genetisch bedingte Hautkrankheit Schuppenflechte, unter der auch du leidest. Inwiefern stört das deine Konzentration im Spiel?

Da denke ich gar nicht dran, auf dem Platz beeinflusst mich das überhaupt nicht. Erst nach dem Spiel, wenn Stellen wieder aufgerieben wurden oder eine neue Wunde aus dem Spiel resultiert, bemerke ich es. Der Juckreiz nervt schon manchmal. Ansonsten habe ich, während ich Sport mache, keine Probleme damit. Bei mir ist es auch nicht so schlimm, manche Betroffene leiden aber sehr stark unter der Hautkrankheit. Mir ist es deshalb wichtig aufzuklären und ganz offen darüber zu reden.

Vielleicht können wir dabei etwas helfen. Vielen Dank für das Interview!

Aufrufe: 031.10.2018, 17:00 Uhr
Fabian SchlosserAutor