Coach Stahl rasiert Bäuerle trotz Sieg

Eigentlich hatte man sich bei den Reservitas der Union auf einen gemütlichen Feierabendkick eingestellt. Ein paar Meter laufen, die Sonne genießen und gegen später dann ein, zwei Kästen gebraute Lebensfreude vernaschen. Aber da hatte die junge und teilweise noch unerfahrene Truppe nicht mit ihrem brodelnden Seitenlinien-Vulkan gerechnet. Schon vor dem Spiel wurde Interims-Kapitän Bäuerle, der übrigens auch für den DFB-Diskussionspreis "Goldener Grummelbart" nominiert ist, dabei aber vereinsintern harte Konkurrenz durch Gökhan Özdemir und Steffen Auchter hat, von Coach Stahl rasiert, da er es gewagt hatte zum Kapitänseinstand vereinzelt Cola mitzubringen. Der Großteil der Mannschaft hatte Verständnis für die Maßnahme, der Union-Ultra zeigte sich einsichtig und gelobt zukünftig außer Bier bestenfalls heißes Frittenfett mitzubringen. Auch sonst machte der Coach seinen Spielern während des Spiels gewaltig die Hölle heiß. Der praktisch zu 80% aus Pferdesalbe bestehende Süleyman Dag zeigte sich wie immer wenig griffig und war von seinen Gegenspielern praktisch nicht zu halten. Manu Grupp stand mehrfach die Sonne im Gesicht, so dass der sonst so ruhig wirkende Routinier das ein oder andere mal die Beherrschung verlor, also über den Ball natürlich. Was das Spiel anging, waren die Unioner nach zwei, drei vergebenen Chancen unsicher, da der Coach den Mangel an Respekt, schließlich hätte man ja auch mal einen rein machen können, durchaus rügend verbalisierte.

Nach dem Pausentee lief es dann deutlich besser, vor 129 zahlenden Zuschauern und 6 sechs weiteren begeisterten Fans am Django TV markierte Harry Hightower schnell den Führungstreffer und ließ den Coach somit etwas ruhiger am 57 Glimmstängel ziehen. Kurz danach dann wohl das fußballerische Highlight des Spiels, als Tarik Özdemir einen Freistoß aus 35m direkt verwandelte. Da war selbst der Coach kurz baff und fand tatsächlich nichts zu bemängeln. In der Folge beschränkten sich die Blau-Gelben auf das Einigeln in der eignen Hälfte und den Gegner in Diskussionen verwickeln. Hier zeigte Florian Bäuerle wieder sein ganzes Können. Manch ein Zuschauer behauptet, er könnte sogar in der Diskussions-Bundesliga spielen, aber da fehlt ihm sicher noch ein wenig die Fitness eines Steffen Auchter. Gegen Spielende konnten die Unioner das Ergebnis noch durch zwei gut zu Ende gespielte Konter mit dem erfolgreichen Abschluss durch den Jungspund Kim Moore auf 4:0 schrauben. Da war dann auch beim Trainer der Dampf vom Kessel und er konnte sich die eine oder andere Lebensfreude gönnen.