2024-05-10T08:19:16.237Z

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Volle Hütte, viele Fans: Schnappschuss aus dem Bundeligaspiel gegen Wolfsburg. Jetzt geht‘s nach Marburg.	Foto: Hübner
Volle Hütte, viele Fans: Schnappschuss aus dem Bundeligaspiel gegen Wolfsburg. Jetzt geht‘s nach Marburg. Foto: Hübner

Vier Jahre für 90 Minuten

FREUNDSCHAFTSSPIEL: +++ Am Freitag tritt Eintracht Frankfurt gegen Treis/Allendorf und Bauerbach in Marburg auf +++ Lange Organisationsphase +++

giessen/marburg. Ein Spiel dauert 90 Minuten. Ein Freundschaftsspiel gegen die Frankfurter Eintracht aber kann schon einmal sieben Tage dauern – in der Vorbereitung. Oder vier Jahre – bis es zustande kommt. Klaus Lotz von der SG Treis/Allendorf kann davon ein Liedchen singen. Oder ein ganzes Liederbuch abarbeiten.

„Seit Mittwoch vor einer Woche um 9.50 Uhr sind wir dran und sind organisatorisch sehr, sehr weit gekommen“, bestätigte Lotz, der gemeinsam mit Treis/Allendorfs Abteilungsleiter Steffen Heinz den Hut auf hat. 1500 Karten waren am Dienstagmittag schon abgesetzt, Rainer Falkenhain, beim Bundesligisten aus der Mainmetropole für Teamorganisation zuständig, war auch noch einmal da, um zu prüfen, dass im Marburger Georg-Gaßmann-Stadion, wo die Partie am Freitag um 17.30 Uhr angepfiffen wird, alles nach Wunsch läuft.

Und Falkenhain war „sehr zufrieden“, wie Lotz bestätigte. So zufrieden gar, dass sich die Eintracht vorstellen könne, eines der für „nächstes Jahr geplanten internationalen Spiele in Marburg auszutragen“. Man ist in der Metropole zufrieden mit dem Stand der Dinge vor dem Kick im flachen Hessenland, den die SG Treis/Allendorf in der ersten Halbzeit bestreiten wird. Gruppenligist SV Bauerbach ist dann in Halbzeit zwei dran.

Klaus Lotz und Bauerbachs Fußball-Chef Edmund Euker haben gemeinsam mit Marburgs Kreisfußballwart Peter Schmidt vor allem dafür gesorgt, dass sämtliche Auflagen des Bundesligisten erfüllt werden, wobei „für uns ein Schwerpunkt war, dass das Sicherheitskonzept reibungslos funktioniert.“ Zudem habe man den „in Marburg für solche Großveranstaltungen erfahrensten Caterer an Bord geholt“, was in der Kürze der Zeit alles nicht so einfach zu bewerkstelligen gewesen sei, wie Lotz erläutert, aber: „Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten war hervorragend.“ Und so ist, wenn man im Catering-Jargon bleiben will, es angerichtet für morgen am späten Nachmittag.

Die Eintracht kann kommen. Kommen wird sie mit „voller Kapelle“, außer den bei den Länderspielen verpflichteten Akteuren. „Darauf hat der Sponsor Mainova schon hingewirkt“, sagt Lotz, dessen SG Treis/Allendorf vor immerhin vier Jahren bei einem Fotowettbewerb das Spiel gewonnen hatte. Ob die C-Junioren, deren Kreativität damals zum Erfolg führte, sich auf dem Foto noch wiedererkennen, das ist eine andere Frage. Damit die mittlerweile in der A-Jugend kickenden jungen Männer noch etwas davon haben, „werden wir sie als Balljungen einsetzen.“ Als Einlaufkids sind sie wohl zu groß geworden. Das übernehmen die F- und E-Junioren der SG Treis/Allendorf, die mit 15 Spielern die 45 Minuten gegen die prominenten Gäste bestreiten werden. „Wir wollten ganz bewusst unsere Spieler für jahrelange Vereinstreue belohnen, so ein Spiel machst du nur einmal im Leben“, widerspricht Klaus Lotz kursierenden Meldungen, eine Regionalauswahl sei am Ball.

Auch wenn das den Trainern der Eintracht vielleicht lieber gewesen wäre. Schon im vergangenen November hatte Niko Kovac das bereits terminierte Spiel abgesagt, um gegen den FSV Frankfurt zu testen. „Ich kann verstehen, dass die sportlich Verantwortlichen unter Erfolgsdruck stehen, aber für uns ist so etwas ja auch nicht so einfach zu planen“, erzählt Lotz von den vergangenen vier Jahren, in denen Trainer Armin Veh der SG die kalte Schulter zeigte, Thomas Schaaf aufgeschlossen war, „aber leider zu kurz im Amt“ und schließlich Kovac auch jetzt wieder lieber gegen einen Zweit- oder Drittligisten getestet hätte, ehe es nun Knall auf Fall und „sicher auch durch den Einfluss des Sponsors“ (Lotz) doch noch etwas wurde. Und wenn die sportliche Leitung an eben jenem sportlichen Wert (sicher zurecht) noch Zweifel hat, so darf sich Eintracht Frankfurt immerhin damit brüsten, ein gutes Werk zu tun. Denn die Partie ist auch als Benefizspiel angelegt. Bauerbach unterstützt vierstellig „MaBison“, die Marburger Bildungsoffensive, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen „Zugang zu Angeboten im sportlichen, kulturellen und naturbezogenen Bereich“ ermöglicht. Treis/Allendorf wird in gleicher Höhe die Station Peiper unterstützen, die sich in Gießen um krebskranke Kinder kümmert. Auch als Reminiszenz an den 2016 viel zu früh verstorbenen SG-Trainer René Dietz. Denn auch wenn Treis/Allendorfs Verantwortliche die letzten Tage mächtig gefordert waren – die SG hat härtere Zeiten durch.


Mit dem bus

- Aufgrund begrenzter Parkkapazitäten rund um das Georg-Gaßmann-Stadion bietet die SG Treis/Allendorf die Möglichkeit der Anreise zum Freundschaftsspiel gegen Eintracht Frankfurt per Bus an. Abfahrt am Freitag um 15.50 Uhr am Bürgerhaus Allendorf/Lumda, 16 Uhr an der Bushaltestelle Ev. Kirche Treis. Unkostenbeitrag: Fünf Euro pro Person. Anmeldeschluss ist heute um 17 Uhr unter info@tsv-treis.de unter Angabe von Vor- und Nachname, Anzahl der Plätze, Telefonnummer.

Aufrufe: 031.8.2017, 08:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor