SG Sonnenhof: Sadlo und Backhaus bilden Trainerduo

Oliver Zapel, Sascha Hildmann und Florian Schnorrenberg, jetzt Mike Sadlo und Heiner Backhaus: Joannis Koukoutrigas bleibt seiner Linie treu, die er nach dem Ende der Ära von Aufstiegscoach Rüdiger Rehm eingeschlagen hat und zaubert immer wieder Trainer aus dem Hut, die nur echten Insidern so richtig bekannt sind. Dass sich die SG nicht unter den üblichen Verdächtigen bedient, die das Trainerkarussell der Dritten Liga irgendwann abgeworfen hat und die eine neue Herausforderung suchen, hat zwar auch mit den finanziellen Aspekten zu tun, räumt der Sportchef ein, aber nicht alleine: „Wir haben ein Duo mit vielen Facetten gesucht.“Für Mike Sadlo und Heiner Backhaus, die sich schon seit einigen Jahren kennen, sprach laut Koukoutrigas unter anderem „ihre Mentalität und Entschlossenheit“ und die Zuversicht, den Ligaverbleib trotz der prekären Situation mit vier Punkten Abstand aufs rettende Ufer noch zu schaffen. Sie hätten ihn sowie seine Vorstandskollegen Andreas Benignus und Michael Ferber in den Gesprächen der letzten Tage überzeugt: „Sie tragen die Werte des Dorfklubs mit, haben bewiesen, in kleinen Vereinen mit großem Engagement über einen langen Zeitraum erfolgreich arbeiten zu können und haben dort Strukturen mitaufgebaut“, geht der 44-Jährige ins Detail.

„Ich habe viele Informationen eingeholt und dann das Gespräch gesucht.“

Sadlo war bis Sommer 2018 insgesamt fünf Jahre für den Oberligisten SG Union Sandersdorf verantwortlich, vorher stand der 48-Jährige als Trainer und Co-Trainer für Lok Leipzig an der Seitenlinie. Backhaus hatte in der Vorrunde dieser Saison den Regionalligisten BSV Schwarz-Weiß Rehden unter seinen Fittichen und davor beinahe fünf Jahre den FC International Leipzig, den er von der Landesliga Sachsen in die Südstaffel der Oberliga führte. „Ich habe mir in den vergangenen Jahren ein sehr gutes Netzwerk aufgebaut und wurde von zwei Leuten, denen ich absolut vertraue, auf Mike Sadlo und auf Heiner Backhaus aufmerksam gemacht“, erklärt Joannis Koukoutrigas, wie die vergleichsweise unbekannten Namen ins Spiel kamen: „Ich habe viele Informationen eingeholt und dann das Gespräch gesucht.“ Freilich erst, nachdem der bereits zweimal erfolgreich als Interimstrainer eingesprungene Markus Lang endgültig abgewunken hatte (wir berichteten). „Es ist ja kein Geheimnis, dass er unsere
Wunschlösung gewesen wäre und wir ihm die Chance geben wollten“, sagt der Großaspacher Sportchef. Dem 43-Jährigen hätte die SG wegen der fehlenden, für die Dritte Liga zwingend vorgeschriebenen DFB-Fußballlehrerlizenz einen Kollegen mit dem nötigen Schriftstück zur Seite stellen müssen, so ist es nun auch bei der jetzigen Lösung: Sadlo hat die Lizenz, Backhaus nicht.Mit Nachdruck betont Koukoutrigas jedoch, dass die Entscheidung für ein Duo damit nichts zu tun hat: „Wir wollten bewusst ein Trainerteam holen, um das Wir-Gefühl im Verein zu stärken.“ Es sei der Teamgedanke gewesen, der die SG in den vergangenen Jahren im Kräftemessen mit den Traditionsklubs und finanzkräftigeren Kontrahenten „so erfolgreich gemacht hat. Genau daran haben wir uns bei der Trainerentscheidung orientiert“. Als derjenige mit der Fußballlehrerlizenz sei Mike Sadlo zwar der Chef, firmiere deshalb auch als „Cheftrainer“ und werde beispielsweise in den Pressekonferenzen nach den Partien seine Sicht der Dinge erläutern, aber „wir haben Heiner Backhaus bewusst als Trainer und nicht als Co-Trainer geholt“.

Lang, Mäder und Sattelmaier komplettieren den Trainerstab

Von Vereinsseite gibt’s keine Weisungen, wer die Kabinenansprachen hält, wer dem Team die taktischen Vorgaben macht oder wer von der Seitenlinie die Kommandos aufs Feld ruft. „Das entscheiden die Trainer untereinander“, verdeutlicht Joannis Koukoutrigas: „Sie werden sich die Aufgaben teilen.“ Komplettiert wird der Stab noch von Athletikcoach Axel Mäder und Torwarttrainer Rouven Sattelmaier, in einem mit seiner Fußballschule und seinem Job als U-19-Coach kompatiblen Zeitrahmen ist auch Markus Lang als Co-Trainer dabei. Timo Röttger, den Oliver Zapel im
Laufe der Hinserie zum spielenden Assistenzcoach gemacht hatte, konzentriert sich dagegen wieder auf seine Rolle als Spieler. Der Stürmer war jedoch nicht an Bord, als der Aspacher Tross gestern Mittag um 13.40 Uhr von Stuttgart nach Antalya flog und danach das Hotel für das einwöchige Trainingslager in Lara bezog. Der 34-Jährige hat die Grippe und er reist erst nach, wenn es ihm besser geht. Sicher daheim bleibt dagegen Dimitry Imbongo, der erst vor einem halben Jahr aus Aachen gekommene Angreifer hat trotz seines noch bis Saisonende gültigen Vertrags „die Erlaubnis, mit anderen Vereinen zu reden und wird auf alle Fälle in der Rückrunde keine Rolle mehr spielen“, verrät Koukoutrigas und fügt vielsagend hinzu: „Wären es nur sportliche Gründe, müssten wir nach dieser Vorrunde mehreren Spielern den Rat geben, sich sportlich zu verändern.“ Obwohl Sadlo und Backhaus vom aktuellen Kader überzeugt seien, kündigt der Sportchef weitere Veränderungen an. Rückkehrer Matthias Morys wird nicht der einzige Zugang bleiben, doch es sieht so aus, als werde die SG erst nach dem Trainingslager wieder tätig, wenn sich das neue Trainerteam ein erstes Bild gemacht hat.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/stuttgart/anmelden

Fragen, Anregungen oder einen Fehler gefunden? Schreibt uns direkt hier als Kommentar oder per Mail an fupa@bkz.de

Folgt uns auch auf:

Facebook: @FuPaBKZ
Instagram: @FuPaBKZ
Twitter: @FuPaBKZ