2024-04-29T14:34:45.518Z

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Verlor mit der SG Sonnenhof beim SV Sandhausen mit 3:4: SG-Coach Oliver Zapel (rechts).
Verlor mit der SG Sonnenhof beim SV Sandhausen mit 3:4: SG-Coach Oliver Zapel (rechts). – Foto: Tobias Sellmaier

SG Sonnenhof Großaspach: Zapel tüftelt an der Startelf

3:4-Niederlage im letzten Testspiel beim SV Sandhausen

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Von wegen Generalprobe. Wie angekündigt nutzte Oliver Zapel auch das letzte Testspiel von Großaspachs Drittliga-Fußballern, um das zu tun, was der Name impliziert: Er testete. Beim Zweitligisten SV Sandhausen war’s hinten mal wieder eine Dreierkette, die der Trainer selbst eine „gependelte Viererkette“ nennt. Heraus kam eine knappe 3:4-Niederlage der SG Sonnenhof, die nach dem 0:3-Rückstand zwischenzeitlich ausgeglichen hatte.

Mit nur etwas mehr als fünf Wochen fällt die Vorbereitungszeit auf die neue Drittligasaison nicht allzu üppig aus. Viereinhalb Wochen sind rum, am kommenden Samstag geht es für die Schwaben um 14 Uhr mit der Begegnung beim Zweitliga-Absteiger in Duisburg los. Wer damit gerechnet hatte, im Hinblick auf die Startelf und das System nach dem Duell mit Sandhausen schlauer zu sein, wurde enttäuscht. Oliver Zapel dachte überhaupt nicht daran, die Karten gegen einen Rivalen, „der ein etwas anderes System als 80 Prozent aller Drittligisten spielt“, auf den Tisch zu legen und den Spähern aus Duisburg womöglich wertvolle Erkenntnisse zu liefern. Seine alternative, kurios klingende, aber durchaus einen Plan verfolgende Idee: „Ich wollte, dass wir mal mit einem System dagegen spielen, das eigentlich grundsätzlich nicht passt. Es war für mich wichtig zu sehen, wie die Spieler dann eigene Lösungen erarbeiten.“Zunächst einmal gerieten die Aspacher durch einen Dreierpack des Isländers Rurik Gislason (15./24./33. Minute) aber mit 0:3 ins Hintertreffen. Die Defensive wirkte etwas unsortiert, die von ihm beanstandeten „Unzulänglichkeiten“ scheinen Zapel aber keine großen Sorgen zu bereiten. Mit dem von Marco Hingerl verwandelten Elfmeter nach einem Foulspiel von SVS-Keeper Martin Fraisl an Dimitry Imbongo (45.) wurde die Aufholjagd des Außenseiters noch vor der Pause eingeläutet. Weil Sandhausens Torwart auch in der 55. Minute einen Schritt zu spät kam und Eric Hottmann umsenste, gab es einen zweiten Strafstoß, den Nicolas Jüllich zum 2:3 unter die Latte zimmerte. Nachdem er in der 67. Minute noch an Fraisl gescheitert war, schloss der pfeilschnelle SG-Zugang Orrin McKinze Gaines einen weiteren Konter nach dem Zuspiel von Hingerl mit dem 3:3 (74.) ab. Ein Remis beim Zweitligisten wäre eine hübsche Sache gewesen, ein Beinbruch war die 3:4-Pleite nach dem Tor von Sandhausens Aziz Bouhaddouz allerdings auch nicht. Es zählt am Samstag in Duisburg, bis dahin hat der Trainer noch einige Entscheidungen zu treffen. Ein Überblick über den Stand der Vorbereitung.

Die Torwartfrage

Der bisherige Ersatztorwart Maximilian Reule oder der von Freiburg ausgeliehene Constantin Frommann – wer darf das Erbe des nach Dresden gewechselten Kevin Broll antreten? „Da gibt es noch keine Entscheidung“, betont Zapel und rechnet damit, mit seinem Trainerstab noch einige Stunden zu brauchen, um alle Argumente abzuwägen. Man habe es hierbei mit „zwei völlig unterschiedlichen Torwartprofilen“ zu tun. Reule wirft mehr Erfahrung in die Waagschale, konnte sich einiges von der bisherigen Nummer eins abschauen und gilt als sehr stark auf der Linie. Sollten in erster Linie die fußballerischen Qualitäten zählen, könnte dagegen Frommann die Nase vorne haben. Ohnehin werde es, so Zapel, „keine in Stein gemeißelte Entscheidung sein. Wie alle anderen Spieler müssen sich auch die Torhüter immer wieder neu beweisen und neu liefern“.

Die Startelf

Aspachs Trainer lässt sich wenig entlocken, eine – zumindest zeitweilige – Stammplatzgarantie spricht er dann allerdings doch aus. Sebastian Bösel „zählt zu den Spielern, die auf dem Platz stehen, das ist unumstößlich“. Und sonst? Munteres Rätselraten. Die Innenverteidiger Julian Leist und Kai Gehring seien „Gladiatoren und Gesichter des Teams, da muss viel passieren, damit wir auf andere Gedanken kommen“. Gleichwohl schlafe die Konkurrenz auch auf dieser Position in den Personen von Dennis Slamar und Korbinian Burger nicht. „Und das ist auch gut so.“

Die Taktik

Zapel lässt sich nicht auf eine Variante festnageln, „wir haben systematisch einiges in petto“. Es gehe auch darum, mit welcher Option man dem Kontrahenten die größten Sorgen bereiten könne. Er gucke sich noch Duisburgs letztes Testspiel gegen Stoke City an, um sein Bild vom Auftaktgegner abzurunden und seine Truppe optimal einstellen zu können. Als Favorit schält sich ein 4-3-3 heraus, „aber mit immer wieder unterschiedlichen Rollenverteilungen – mal mit breiten Stürmern, mal mit einrückenden Stürmern, mal mit zwei Achtern, mal mit einem Zehner“. Den Spielern gefalle diese Flexibilität und der ständige Positionstausch, „das macht es schwer, uns auszurechnen“. Sollte die Wahl auf eine Dreierabwehrkette fallen, möchte der Trainer mit Blick auf die Spieler auf den defensiven Außenbahnen nichts von einer Fünferkette hören, von der dann oft die Rede ist. „Wir verteidigen nicht zu fünft“, betont Zapel, „das würde Reaktivität bedeuten, und das ist ein No-Go. Der äußere Spieler der Fünfer-Reihe wird in diesem Fall immer sehr hoch attackieren und seine vier Kollegen wie an der Schnur gezogen hinter sich her ziehen. Ich nenne das eine gependelte Viererkette“.

Der Kader

Eigentlich ist Zapel zufrieden, weil ihm alle Spieler „positive Sorgen in Sachen Aufstellung machen“. Es werde bereits schwierig genug, sich für den Spieltag für einen 18-Mann-Kader zu entscheiden, denn es ist „eine sehr homogene und leistungsmäßig sehr ausgeglichene Truppe mit sehr unterschiedlichen Spielertypen“. Weil Joel Gerezgiher und Jonas Meiser noch eine Weile verletzt ausfallen und Michael Vitzthum seit einigen Tagen mit Rückenproblemen passen muss, und weil ohnehin selten alle Mann an Bord sind, hat der SG-Trainer trotzdem noch Wünsche: „„Wir müssen uns noch um einen oder eher um zwei Spieler erweitern.“ Das Ziel müsse es sein, im Training stets zwei volle Mannschaften am Start zu haben, „damit wir im Tagesgeschäft die Grundlagen für die Spiele am Wochenende legen können“. Transfers sind bis 2. September möglich.

SV Sandhausen: Fraisl – Diekmeier (46. Klingmann), Verlaat (46. Hauk), Nauber (46. Zhirov), Dieckmann (46. Rossipal) – Taffertshofer (46. Scheu), Paurevic (46. Frey), Zenga (46. Linsmayer) – Förster (71. Müller), Gislason (46. Bouhaddouz), Engels (46. Pena Zauner).
SG Sonnenhof Großaspach: Reule (46. Frommann) – Slamar, Gehring (46. Dem), Burger (46. Leist) – Behounek (46. Sommer), Röttger (46. Bösel), Häusl (46. Jüllich), Hingerl, Ünlücifci (46. Poggenberg) – Imbongo (46. Hottmann), Martinovic (46. McKinze Gaines).
Tore:1:0, 2:0, 3:0 (15./24./33.) Gislason, 3:1 (45./FE) Hingerl, 3:2 (56./FE) Jüllich, 3:3 (74.) McKinze Gaines, 4:3 (84.) Bouhaddouz. – Schiedsrichter: Ballweg (Zwingenberg). – Zuschauer: 500.

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Aufrufe: 015.7.2019, 06:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Steffen GrünAutor