2024-05-14T11:23:26.213Z

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Die SG Sonnenhof (rote Trikots) erwartet den FC Hansa Rostock.
Die SG Sonnenhof (rote Trikots) erwartet den FC Hansa Rostock. – Foto: Tobias Sellmaier

SG Sonnenhof: Fünkchen Hoffnung am Glimmen halten

Fußball-Drittligist Großaspach braucht im Abstiegskampf einen Heimsieg, mit Rostock wird einer der Lieblingsgegner erwartet

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Ein Wintereinbruch ist in Großaspach zum Glück nicht zu erwarten. Als Schneefälle das Heimspiel gegen Rostock am 20. Januar 2018 verhinderten, benahmen sich einige schon angereiste Hansa-Fans in einem Lokal in Backnang auf peinlichste Art daneben. Heute (14 Uhr) wird gespielt, die SG-Fußballer wollen das Fünkchen Hoffnung auf den Drittliga-Verbleib am Glimmen halten. Ist es ein gutes Omen, dass der Klub von der Ostsee zu den Lieblingsgegnern zählt?

Als die SG Sonnenhof Großaspach am 25. August 1994 gegründet wurde und in der Landesliga um Punkte kämpfte, startete der letzte Meister und Pokalsieger in der ehemaligen DDR gerade in die Zweitliga- Saison, die ihn zurück in die Erste Bundesliga bringen sollte. Im Oberhaus hatte Rostock zuvor lediglich 1991/1992 mitgemischt und trotz des schon feststehenden Abstiegs mit einem Heimsieg am letzten Spieltag gegen Frankfurt dem VfB Stuttgart zum Meistertitel verholfen. Von 1995 bis 2005 sowie 2007/2008 kamen elf weitere Spielzeiten in der Eliteliga dazu, bereits 2010 stieg Hansa jedoch zum ersten Mal in die Dritte Liga ab. Seit 2012 ist die Kogge hier Dauergast, seit dem Aufstieg der SG Sonnenhof im Jahre 2014 kam es zu bislang elf Partien zwischen den Kickern von der Küste und den Schwaben.

Die Bilanz spricht für die Aspacher: Sie zogen nur ein einziges Mal den Kürzeren, zu sieben Punkteteilungen gesellten sich drei Siege. Sollen es mehr als ein Dutzend Drittliga-Duelle werden, braucht der Verein aus dem Fautenhau heute im zwölften Kräftemessen dringend einen Dreier – einen von vermutlich neun nötigen Erfolgen in den verbleibenden 15 Begegnungen, um die Marke von 45 Punkten zu erreichen, die in der Regel die Rettung bedeutet.

Die Premiere: Am Dienstag, 26. August 2014, tritt Drittliga-Neuling Großaspach vor 8 000 Zuschauern in Rostock an. Das erste Duell setzt den Trend: Die SG Sonnenhof gewinnt mit 3:1, neben den Treffern von Pascal Sohm und Sahr Senesie gibt’s ein Eigentor von Robin Krauße. Für die Truppe von Trainer Rüdiger Rehm ist es im dritten Versuch der erste Auswärtssieg. Von den 18 Fußballern aus dem Fautenhau, die vor fünfeinhalb Jahren an der Ostsee dabei waren, zählen immerhin drei auch heute noch zum Kader: Kai Gehring, Nicolas Jüllich und Julian Leist.

3:1 zum Zweiten: Nach dem 1:1 zu Hause im Rückspiel der ersten Drittliga-Runde, bei dem der wie in dieser Saison bereits damals im Winter dazu geholte Matthias Morys mitmischt, setzt sich der selbst ernannte Dorfklub beim zweiten Auftritt im hohen Norden im Oktober 2015 mit demselben Resultat durch wie ein gutes Jahr vorher. Tobias Rühle schnürt einen Doppelpack – zudem trifft Pascal Breier, der heute zu Rostocks Kader zählt, aber abwarten muss, ob ihm ein Startelfplatz zugewiesen wird. Von Großaspachs damaligem 18-Mann-Kader sind heute lediglich noch Julian Leist und Kai Gehring dabei.

Die einzige Pleite: Am 8. April 2016 verliert die SG Sonnenhof zu Hause mit 0:1, das goldene Tor für Rostock erzielt Marcus Hoffmann. Für die Gäste ist es ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf, für die Hausherren, bei denen Timo Röttger zweimal am Aluminium scheitert, ein Dämpfer im Aufstiegsrennen – das waren noch Zeiten. Auf den ersten Heimsieg gegen Hansa wartet Großaspach übrigens noch, die anderen vier Duelle im Fautenhau endeten unentschieden: zweimal 1:1, zweimal 0:0.

Die Absage mit Folgen: Im Januar 2018 verhindert ein Wintereinbruch die Partie im Fautenhau. Aspachs Plan einer frühzeitigen Absage durchkreuzt der DFB – als es so weit ist, sind Rostocks Fans schon da und bedient, weil sie nach 800 Kilometern mit Auto, Bus oder Bahn kein Spiel sehen. Ein kleiner Teil der 1500 Anhänger fällt in Backnang in der Gaststätte „Zur Uhr“ ein, bedient sich bei den Spirituosen und beim Bier, prellt die Zeche, klaut mehrere Hundert Euro und verschmutzt die Kneipe. Es ist immerhin schön, dass peinlich berührte Hansa-Fans ihre Solidarität mit den Wirtsleuten zeigen, zudem helfen die SG Sonnenhof und deren Anhänger, zumindest den finanziellen Schaden zu beheben.

Der dritte Sieg: Datiert aus der Vorrunde und ist einer von bislang nur vier Dreiern, die Großaspach in dieser Runde eingefahren hat. Beim 1:0 in Rostock trifft Jonas Behounek in der 79. Minute. Heute will die SG gegen einen ihrer Lieblingskontrahenten endlich den ersten Heimsieg landen.

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Aufrufe: 015.2.2020, 06:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Steffen GrünAutor