Irgendwie scheint Aspachs Trainer Sascha Hildmann eine Vorahnung gehabt zu haben. Während am Dienstagabend um ihn herum alles fröhlich und jubelnd den 1:0-Erfolg über den KSC und damit den zweiten Dreier in den ersten beiden Begegnungen dieser englischen Woche feierten, ärgerte sich der Coach über eine Szene in der 74. Minute: „Die Gelbe Karte für Kai Gehring war unberechtigt. Trotzdem ist er jetzt gesperrt und ich muss schauen, wie ich ihn ersetze.“ Personell fiel seine Wahl auf Lukas Hoffmann. Der mühte sich. Doch die Lücke, die Gehring hinterlassen hatte, war zu groß. Das wiederum lag nicht an einem Einzelnen, sondern an der gesamten Elf. Wenig Kompaktheit und viele individuelle Fehler kennzeichneten Aspachs Spiel. Mit dem SG-Defensivverhalten war in der hessischen Landeshauptstadt jedenfalls kein Staat zu machen. Folge: Ein enttäuschender Abschluss einer eigentlich erfolgreichen englischen Woche.
Das lag sicher auch an Wehens Coach Rüdiger Rehm. Der wusste nur allzu gut, dass seinem Ex-Klub hinten nicht sein Stammpersonal zur Verfügung stand. Deshalb hatte sein Team den Auftrag, mit Diagonalbällen hinter Aspachs Außenbahnspieler zu kommen, um dann mit gefährlichen Flanken die geöffnete Abwehrmitte der SG zu attackieren. Das funktionierte. Und wie. In der achten Minute setzte Robert Andrich den rechten Mittelfeldspieler Stephan Andrist ein, dessen Querpass ins Zentrum SVWW-Kapitän David Blacha zum 1:0 nutzte. Eine gute Viertelstunde später war die nächste ähnliche Attacke erneut erfolgreich. Wieder ein Ball von rechts, Sascha Mockenhaupt legte mit dem Kopf quer und Stephan Andrist erhöhte aus vier Metern auf 2:0. In dem Muster ging es weiter. Denn nur zwei Minuten darauf hieß es 3:0, nachdem der Ex-Aspacher Moritz Kuhn aufgelegt und Andrist zum zweiten Mal getroffen hatte. Die Stadionsprecherin hatte den Torschützen noch nicht richtig verkündet, da war sie schon wieder gefordert. Diesmal war Philipp Müller von rechts in den SG-Strafraum eingedrungen und hatte aus 13 Metern getroffen. 4:0 für Wiesbaden. Dabei war gerade mal eine halbe Stunde gespielt.
Wer Anhänger der Schwaben war, dem musste Angst und Bange werden. Viel schlimmer kam es danach aber nicht mehr. Dafür verzeichneten die Gäste in der 40. Minute mal eine halbe Möglichkeit, als Joseph-Claude Gyau von der Strafraumgrenze abzog. Insgesamt erlebte Wiesbadens Torhüter Markus Kolke aber einen ganz, ganz ruhigen Nachmittag. Für Großaspachs Schlussmann Kevin Broll und dessen Vorderleute galt das nicht. Immer wieder kämpften sie mit Wiesbadens Offensive. Bezwungen wurden sie nun jedoch nur noch einmal. Gleich nach der Halbzeit, als Manuel Schäffler im Anschluss an einen Eckball aus 12 Metern zum 5:0 traf (49.). Sollte zu dem Zeitpunkt irgendjemand noch erwartet haben, dass sich die SG Sonnenhof ran kämpfen kann, dann war diese Hoffnung damit auch erledigt. Selbst für einen Ehrentreffer reichte es der Elf aus dem Fautenhau an diesem Tag nicht.
Dafür gab es eine Viertelstunde vor dem Ende eine weitere bittere Pille. Innenverteidiger Özgür Özdemir sah Gelb-Rot und fehlt Aspach nun kommenden Samstag im Heimspiel gegen Fortuna Köln. Da hilft es eventuell nur wenig, dass Kai Gehring dann wieder dabei ist. Wobei der Hüne sicher nicht der alleinige Heilsbringer in Sachen Lösung solcher Abwehrprobleme sein wird. Dafür muss sich schon das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft bessern.
SV Wehen Wiesbaden: Kolke – Kuhn (66. Akoto), Mockenhaupt, Ruprecht, Nothnagel – Müller (63. Diawusie), Blacha, Andrich (73. Funk), Andrist – Breitkreuz, Schäffler.
SG Sonnenhof Großaspach: Broll – Lukas Hoffmann (46. Jannes Hoffmann), Leist, Özdemir – Binakaj, Bösel, Hägele,Vitzthum – Baku (72. Placheta), Aschauer (62. Sané), Gyau.
Tore: 1:0 Blacha (8.), 2:0 (26.), 3:0 (28.) Andrist, 4:0 (30.) Müller, 5:0 (49.) Schäffler. – Gelbe Karten: Kuhn, Funk / Vitzthum, Bösel. – Gelb-Rot: Özdemir (75.). – Schiedsrichter: Skorczyk (Braunschweig). – Zuschauer: 1560.
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