2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Der FC Kaiserslautern hat noch Schulden bei der SG Sonnenhof (rote Trikots).
Der FC Kaiserslautern hat noch Schulden bei der SG Sonnenhof (rote Trikots). – Foto: Pressefoto Eibner

Kaiserslautern lässt Großaspach im Regen stehen

Drittligist aus der Pfalz schuldet den Schwaben noch über 135 000 Euro. Die SG hat einen Anwalt und den DFB eingeschaltet

Den Abstieg hat die SG Sonnenhof mittlerweile verdaut. Finanziell hängt die vergangene Drittliga-Saison den Fußballern aus dem Fautenhau aber noch nach. Der 1. FC Kaiserslautern schuldet dem einstigen Ligarivalen 136 850 Euro und wird sie sehr wahrscheinlich zum größten Teil schuldig bleiben. Die Pfälzer haben Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und insgesamt 18 000 Gläubiger schriftlich darüber informiert, dass sie sich ihr Geld weitestgehend abschminken können. Zu den Betroffenen zählen neben rund 12 000 Dauerkartenbesitzern auch Klubs wie die Würzburger Kickers und eben Aspach. Die SG hat nun die im Sport- und Wirtschaftsrecht spezialisierte Kanzlei des Ludwigsburgers Christoph Schickhardt eingeschaltet.
Seit Jahren plagen den deutschen Ex-Meister aus der Pfalz riesige Schulden. 24 Millionen Euro waren es dieses Frühjahr. Dennoch karrten und karren die Pfälzer Tag für Tag fast schon schubkarrenweise die Moneten runter vom Betzenberg. Beim Versuch, in die zweite Liga zurückzukehren, wurde und wird fleißig bei der Konkurrenz geplündert und sollen Jahresgehälter von über 200 000 Euro zugesagt werden. Damit verdient ein drittklassiger Kicker in Kaiserslautern monatlich mehr als zum Beispiel der deutsche Finanzminister Olaf Scholz. Was Wunder, dass sich Aspachs Außenbahnspieler Philipp Hercher vergangene Saison kurzfristig entschloss, den Fautenhau gegen den Pfälzer Wald einzutauschen. Schließlich hat’s in der dortigen Idylle nicht nur mehr Bäume, sondern auch viel mehr Kohle. Weil Hercher in Aspach allerdings noch einen gültigen Vertrag hatte, musste der FCK eine Ablösesumme zahlen, die – wie im Profifußball üblich – in Raten abgestottert werden sollte. Von der geschätzten Gesamtsumme von 175 000 Euro sind 136 850 Euro noch offen und bleiben es wohl. Zumindest Aspachs Verantwortliche machen sich keine Illusionen. „Rechtlich haben wir bei einer solchen Insolvenz wenig Möglichkeiten“, weiß Thomas Deters, im SG-Vorstand für die Finanzen zuständig. Dennoch haben die Schwaben einen Anwalt eingeschaltet und den DFB über die Sachlage informiert. Wobei sich der Verband ohnehin fragen lassen muss, inwieweit er mitschuldig ist, dass Jena, Aspach und Würzburg von den Pfälzern an der Nase herumgeführt werden können. „Ich weiß nicht, ob Kaiserslautern auch so agieren würde, hätte der DFB mit der Abschaffung des Neunpunkteabzugs bei einer Insolvenz nicht die Tür dafür geöffnet“, kritisiert Deters und klagt: „Nachdem diese Regel im Frühjahr gekippt wurde, hätte der Verband Vorkehrungen treffen müssen, damit solche Dinge nicht passieren.“ Eine Forderung, die Deters und seine SG-Kollegen schon seit Monaten immer wieder stellen. In Frankfurt wollte man das nicht hören. Die Zeche dafür zahlen nun andere, während sich die Finanzhasardeure ins Fäustchen lachen und weiterhin fleißig Geld ausgeben. Kaiserslautern zum Beispiel hat sich für diese Saison mit Ex-VfB-Profi Adam Hlousek sowie zudem mit fünf Zugängen aus der ersten, zweiten und dritten deutschen Liga verstärkt. Allesamt keine billigen Jungs. Macht nichts. Einen Teil der Gehälter haben die Pfälzer ja andernorts längst eingespart.
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Aufrufe: 012.9.2020, 09:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor