Durch und durch ein Vorbild

Der ehemalige Oberliga-Fußballer, dessen Karriere beinahe beim A-Klassisten TuS Framersheim ausgeklungen wäre, kam zu Saisonbeginn wieder an den Wartberg. Es brauchte seine Zeit, bis der 29-Jährige zur Landesliga-Form fand. Topfit ist er immer noch nicht. Wohl aber, sagt er, „das Training mit Tino Häuser und Manuel Helmlinger in den vergangenen zwölf bis 15 Wochen im Kraft- und Ausdauerbereich trägt Früchte. Ich bin froh, wie es ist.“

RWO profitiert nicht nur von der fußballerischen Qualität Emmerichs. Vielmehr nimmt er die Rolle eines Führungsspielers an – auch neben dem Platz. „Ich sehe mich in der zentralen Verantwortung“, sagt er. Was einschließt, dass er auch mit einer Einstellung ins Spiel geht, an der sich die vielen Jüngeren orientieren können. Und zwar unabhängig davon, ob Coach Häuser ihn von der ersten Minute an bringt oder ob er ihn als überraschendes Moment erst während der Partie einwechselt.

Hinzu kommt, dass Emmerich eine ganz spezielle Haltung ins Team trägt. Es kommt an, wenn er sagt: „Ich habe den gleichen Respekt vor allen Gegnern – egal, auf welchem Tabellenplatz sie stehen. Für mich, und als Mitglied des Teams, ist es entscheidend, dass wir hinterher sagen können, wir haben unsere Leistung gebracht“.

Diese Einstellung soll am Sonntag, 15 Uhr, beim Tabellenführer FSV Schifferstadt auf den Platz gebracht werden. Einer, der diese Haltung verinnerlicht hat, ist der junge Marvin Commodore. Emmerich hatte ihn in der C-Jugend entdeckt: „Schon damals merkte ich, dass er den absoluten Willen hat, alles zu geben. Er lässt sich von Rückschlägen nicht beeindrucken, sondern rennt immer wieder an“. Eine Tugend, die so etwas wie der Teamspirit von RWO Alzey ist – oder zumindest werden könnte.

RWO-Coach Tino Häuser freut sich, einen Fußballer wie Brian Emmerich in seinen Reihen zu haben. „Er kann ein Spiel lesen und ein Spiel lenken. Und, was ganz wichtig ist, er kann den tödlichen Pass spielen“, charakterisiert er den Mittelfeldmotor, der zusehends mehr Akzente setzt. Häuser wünscht sich, dass der 29-Jährige an die jüngsten guten Leistungen, etwa in dem ohnehin von der Mannschaft stark geführten Spiel gegen den VfR Grünstadt, anknüpft. „Er muss diese Leistungen bestätigen“, kitzelt ihn Häuser an der Ehre.

Grundsätzlich sieht Häuser dem Spitzenspiel mit einem „guten Bauchgefühl entgegen. „Personell sieht es besser aus als zuletzt. Und wir haben gut trainiert“. Jetzt müssen es Emmerich, Vllaznim Dautaj und Co. nur noch in Schifferstadt zeigen.

Rechtzeitig vorm Spitzenspiel beim FSV Schifferstadt entspannt sich die Personalsituation bei RWO Alzey leicht-

Björn Wissmann hat am vergangenen Dienstag mittrainiert. Mit ihm kann Coach Tino Häuser planen.

Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Angreifer Alexander Kinsvater und Innenverteidiger Philipp Hornung.