In Erlangen-Bruck rollt der erste Ball der Saison

FSV Erlangen-Bruck - SG Quelle Fürth (Do 18:30)

"Wir freuen uns sehr darauf, denn es ist natürlich ein besonderer Anreiz, dass wir das Auftaktspiel bestreiten dürfen", fiebert Quelle-Trainer Patrick Frühwald mit seiner Elf der Partie entgegen und hofft auf zahlreiche Unterstützung des eigenen Anhangs. Die Dambacher belegten in der abgelaufenen Saison den dritten Rang. Vier Abgänge wurden mit fünf externen Neuzugängen kompensiert, dazu stießen zehn Akteure aus der eigenen U19 zum Kader.

Kein Wunder, dass die SG deshalb von vielen Experten zum erweiterten Favoritenkreis gezählt wird. Frühwald hält jedoch den Ball flach: "Wir gehen die Aufgabe mit Bescheidenheit an und sind nicht so vermessen von der Mannschaft gleich wieder einen Spitzenplatz zu fordern. Die Landesliga wird von Jahr zu Jahr stärker und erreicht mittlerweile schon fast wieder Niveau von früher, als es nur drei statt fünf Staffeln gab", erklärt der 44-Jährige. "Zunächst einmal 40 Punkte, um den Klassenerhalt in der Tasche zu haben, wenn danach noch mehr geht, sehen wir weiter", lautet die vorläufige Zielsetzung.

"Probleme im Umschaltspiel"

Die Vorbereitung verlief insgesamt zufriedenstellend, allerdings tauchten bisweilen noch "Probleme im Umschaltspiel sowohl nach hinten als auch nach vorne auf", die es zu beheben gilt. Denn auch heuer will man an der Coubertinstraße wieder auf eine stabile Defensive bauen. So kassierte die Quelle im abgelaufenen Spieljahr hinter Meister und Aufsteiger ASV Neumarkt (30) die zweitwenigsten Gegentore (35). Der Angriff überzeugte mit der drittbesten Torbilanz (61), konnte aber letztendlich Neumarkt (85) und Vize TSV Kornburg (89) in dieser Hinsicht doch nicht ganz das Wasser reichen.

Als Titelanwärter sieht Patrick Frühwald neben Kornburg, dem ASV Vach und dem einen oder anderen oberfränkischen Klub wie beispielsweise Neudrossenfeld vor allem auch den ersten Gegner. Der FSV Erlangen-Bruck übte sich nach dem Bayernliga-Abstieg 2015 zunächst in Demut und wollte fortan kleinere Brötchen backen, nachdem er jahrelang über seine Verhältnisse gelebt hatte. Den Verein drücken nämlich erhebliche finanzielle Altlasten. Auf der Jahreshauptversammlung im März wurde der Schuldenstand mit über 650.000 Euro angegeben. Mit dem Generieren eines neuen Sponsoren-Pools verfiel man in das alte Anspruchsdenken zurück. Nun soll zum 100-jährigen Vereinsjubiläum idealerweise der Wiederaufstieg in die Bayernliga gelingen.

Minimalziel für den Zehnten der vergangenen Saison ist ein Platz unter den ersten Fünf. Dazu hat man sich sich mit Bastian Lunz, Tom Jäckel (beide FC Schweinfurt 05) und Oliver Seybold (Eintracht Bamberg, zuvor SC Eltersdorf) unter anderem ein Trio mit geballter Regionalliga-Erfahrung ins Team geholt, das die Führungsrolle übernehmen soll. Daneben finden sich aber auch zahlreiche Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Kader, der, ebenso wie die Junioren der SG Quelle, in den höheren Spielklassen zuhause ist.. Sollten die großzügigen Sponsoren einmal ausfallen, "dann können wir das auf jeden Fall mit der Jugend auffangen", hat FSV-Vorstand Reinhard Heydenreich schon einen Plan B in der Tasche.

"Die Feinjustierung fehlt noch"

Die Brucker haben sich also prominent verstärkt und wollen so schnell wie möglich wieder zurück in die Bayernliga. Ein Sieg zum Auftakt wäre da nicht nur wegen der drei Punkte wichtig, ein Erfolg wäre auch wichtig um dem Anhang zu zeigen, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Mit der Vorbereitung war Trainer Normann Wagner zufrieden, vor allem hat er keine Verletzten zu beklagen.

Der erfahrene Coach weiß aber auch, dass sein Team noch nicht zu hundert Prozent eingespielt sein kann. „Die Feinjustierung fehlt noch, die Laufwege müssen noch mehr trainiert werden“, sagt er. Mit der SG Quelle Fürth kommt gleich zu Beginn ein harter Brocken auf die Brucker zu. Im letzten Jahr war das Team immerhin Dritter und hat sich für diese Saison sogar noch verstärkt. „Das ist ein eingespieltes Team und für uns darum ein echter Gradmesser“, meint der Brucker Übungsleiter.

Der Anpfiff ist zwar um 18.30 Uhr, doch bereits ab 17 Uhr ist auf der Brucker Sportanlage an der Tennenloher Straße „Highlife“. Nicht nur hochrangige Vertreter vom Bayerischen Fußballverband werden da sein, es sollen auch alle Landesligisten vorgestellt werden. Dazu werden Fußballkinder mit den jeweiligen Trikots der Vereine einlaufen. Deshalb werden auch zahlreiche Zuschauer aus dem gesamten Landesligabereich erwartet. Außerdem werden es die Böllerschützen mächtig krachen lassen. Das wollen im Übrigen auch die Brucker Kicker. „Wir sind gut gewappnet für dieses erste Highlight der Saison gegen einen unbequemen Gegner“, ist Normann Wagner optimistisch. Er hofft aber auch auf große Unterstützung durch das Brucker Publikum für diese schwere Aufgabe.

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