2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Meister mit langem Atem

SG NORDPFALZ Zusammenarbeit wird durch Aufstieg in die A-Klasse belohnt / Zeitnahe Entscheidung über den Trainer

OBERMOSCHEL. Jubel, Trubel, Bierduschen. In Obermoschel feierte die SG Nordpfalz als erster Verein des Fußballkreises Bad Kreuznach die Meisterschaft. Der Titelgewinn in der B-Klasse Bad Kreuznach-West steht schon drei Spieltage vor Rundenende fest und kam für die meisten nicht unerwartet – oder doch? Trainer Markus Braden sieht das von zwei Seiten.

Herr Braden, ist die Meisterschaft eine Überraschung für Sie persönlich?

Nach den zweiten Plätzen in Meisterschaft und Kreispokal in der vorigen Saison hatten wir natürlich für viele die Favoritenrolle. Folgerichtig haben auch wir es uns als Ziel gesetzt, um den Titel mitzuspielen. Zur Winterpause war es allerdings noch deutlich enger in der Tabelle, da hat es mich letztlich schon etwas überrascht, dass wir jetzt so deutlich vorne stehen.

Warum hat Ihre Mannschaft den Titel verdient?

Weil sich die Jungs auch durch viele Verletzungen nicht aus der Bahn haben werfen lassen. Ich glaube, wir haben während der Saison 28 insgesamt Spieler in der ersten Mannschaft eingesetzt, aber sie haben sich überhaupt nicht davon irritieren lassen.

Was zeichnet Ihre Jungs denn aus?

Im ersten Jahr als Spielgemeinschaft war es noch wichtig, dass sich die Jungs überhaupt verstehen. Im zweiten Jahr hat sich gezeigt, dass das prima funktioniert. Viele ziehen auch gemeinsam um die Häuser und machen Party. Die Gemeinschaft wird im Erfolg natürlich noch mehr gelebt. Von Außen betrachtet hat sich gezeigt, dass wir konditionell sehr stark sind. Selbst beim Spitzenspiel in Meddersheim konnte der Gegner in den letzten zwanzig Minuten läuferisch nicht mehr dagegenhalten. Da hatten wir den längeren Atem.

Die Zusammenarbeit der drei SG-Vereine aus Feilbingert, Hallgarten und Obermoschel hat sich also bewährt?

Ich denke, das passt. Es gibt aber sicher noch Potenzial für besseren Austausch unter den Vereinen. Wichtig ist, dass die Leute im Hintergrund Ruhe halten. Was vor vierzig Jahren funktioniert hat, muss heute nicht auch noch richtig sein. Wichtiger ist nämlich der Nachwuchs. Wenn der fehlt, wird die Tür geschlossen.

Die A-Klasse ist für die SG Nordpfalz das Ziel oder eine Durchgangsstation?

Es ist eine gute Klasse, um den Verein zu platzieren. Realistisch betrachtet geht es in der nächsten Runde nur um den Klassenverbleib. Wir sollten versuchen, die SG Nordpfalz langfristig in der A-Klasse zu etablieren. Dort gibt es interessante Duelle und einige Derbys – etwa gegen Rehborn oder Fürfeld.

Und die Planungen laufen mit Markus Braden als Trainer?

Es sieht gut aus. Auch wenn es mir von Jahr zu Jahr schwerer fällt, mich zu motivieren. Ich denke, in den nächsten zehn Tagen wird eine endgültige Entscheidung fallen.

Wird sich das kickende Personal verändern?

Wir haben bislang mit jungen Spielern gesprochen, die in der Jugend in anderen Vereinen spielen, aber aus unseren Orten kommen.

Und wie geht der Meister die letzten Saisonspiele an?

Wir werden sicher nichts abschenken. Wir müssen nur schauen, wie wir den Kader zwischen erster und zweiter Mannschaft für den Saisonausklang splitten. Aber wir haben ja auch noch zwei Heimspiele, da wollen wir schon noch mal Gas geben.

Aufrufe: 024.4.2017, 17:00 Uhr
Mario LugeAutor