2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die SpVg Anzhausen/Flammersbach (rote Trikots) verlor letztlich mit 0:4 gegen Grün-Weiß Siegen und belegt weiter einen Abstiegsplatz.
Die SpVg Anzhausen/Flammersbach (rote Trikots) verlor letztlich mit 0:4 gegen Grün-Weiß Siegen und belegt weiter einen Abstiegsplatz. – Foto: (5): krup (3), mk, ako

Giersberg "gewinnt" Krimi in Deuz

SSC dreht Rückstand gegen Obersdorf/R. - Edertal weiter auf dem Vormarsch


„Das war ein absoluter Sieg des Willens“, freute sich Wahlbachs Spielertrainer Patrick Nies, der angesichts des „letzten Aufgebots“ selbst nochmal als Innenverteidiger auflief und nach 52 Minuten ein Freistoßtor zum 2:0 beisteuerte. Davor und danach lochte Till Metz (23./57.) ein, so dass die Hausherren eigentlich komfortabel mit 3:0 führten. „Ich dachte, dass uns das etwas Ruhe geben würde, aber Salchendorf hat nie aufgesteckt und nochmal alles reingeworfen“, so Nies. Die Folge: Jannik Birkner (60.) und Christian Dickel (81.) verkürzten auf 2:3. „Wir hatten dann noch eine lange Nachspielzeit zu überstehen, haben uns aber überall reingeworfen und den knappen Vorsprung nach Hause gebracht“, atmete Nies auf.



„Unser Sieg geht in Ordnung, da wir von Beginn an feldüberlegen waren und allein in der ersten Halbzeit fünf hundertprozentige Chancen hatten, die der Freudenberger Torwart Luis Kuttenkeuler teils herausragend pariert hat. Allerdings wirkte Freudenberg zwischen der 25. und 45. Minute wacher und schien in dieser Phase dem 1:0 durchaus näher“, berichtete SG-Trainer Christian Ruppert. Zwei Foulelfmeter-Treffer von Yannick Reichpietsch (46./63.) brachten dann aber die Wittgensteiner auf Kurs, und Marvin Wetter (70.) setzte noch einen drauf.



„Das waren zwei komplett verschiedene Halbzeiten“, befand Edertals Trainer Sandro Trevisi. „Die erste war von uns richtig gut, vor allem taktisch überragend. Zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir aber den Faden verloren, da war Burbach stark am Drücker – wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn das Spiel gekippt wäre. Wir haben aber insgesamt wieder mal sehr hart für die Punkte gearbeitet“, so Trevisi. Die Gastgeber zogen durch Sinan Var (4.) und Marcel Bicher (10.) schnell mit 2:0 in Front, ehe Marlon Hoffmann (59.) verkürzte. Peter Rosenblatt (90.+2) schob den Deckel drauf.





Für Grün-Weiß Siegens Trainer Serdar Adiller steht in den nächsten Tagen ein Besuch im Getränkemarkt an, seine Mannschaft freut sich darauf: „Das war unser erstes Zu-Null-Spiel unter meiner Regie. Wir haben intern eine Wette laufen, dass ich den Jungs für jedes Spiel ohne Gegentor eine Kiste Bier spendiere – das mache ich ab jetzt gerne jede Woche“, schmerzte Adiller nach dem 4:0 (2:0)-Derbysieg beim Aufsteiger SpVg Anzhausen/Flammersbach.

Die Gastgeber kamen bei Dauerregen zunächst besser in die Partie und hatten bereits in der 2. Minute eine gute Möglichkeit, doch Christian Simecka schoss nach Vorlage von Spielertrainer Sven Hinkel knapp rechts vorbei. Wenig später traf Hinkel (12.) zum vermeintlichen 1:0, doch Schiedsrichter Albert Stahlhacke entschied auf Abseits. „Das hat er richtig gut gesehen, denn das war ein ganz knappes Ding“, lobte Adiller den Referee. „Bei Sven sieht man natürlich, dass er länger höherklassig gespielt hat. Er war aber weitgehend auf sich allein gestellt, ihm fehlte die nötige Unterstützung. Und insgesamt hatten wir ihn auch ganz gut im Griff, standen hinten generell ziemlich sicher“, meinte Adiller.

„Das Endergebnis sieht sehr klar aus, aber wenn wir bei unseren Chancen zu Beginn kaltschnäuziger im Abschluss sind, kann ein solches Spiel einen ganz anderen Verlauf nehmen. Wir hätten ja am Anfang durchaus 2:0 oder 3:0 führen können. Das tut mir sehr leid für meine Jungs, denn die geben immer richtig Gas und legen eine vorbildliche Einstellung an den Tag“, konstatierte Sven Hinkel.

Nach der starken Anfangsphase der Hausherren nahmen die Gäste vom Lindenberg das Heft das Handelns freilich mehr und mehr in die Hand. „In den ersten 15 Minuten hatten wir Schwierigkeiten, da war es ein ausgeglichenes Spiel. Danach aber hatten wir die Spielkontrolle“, befand Adiller. In der 25. Minute durften die Grün-Weißen erstmals jubeln, als Ditlind Hani mit einem platzierten Linksschuss ins lange Eck traf. „Das hat sein Vorbereiter Albert Iberhysaj vorher überragend gemacht, wie er sich da gegen zwei Mann durchsetzt und dann schön verlagert“, freute sich der GWS-Coach.

Nach einem ähnlichen Strickmuster entstand das 0:2, das Alexander Gigin (40.) nach Vorarbeit von Ahmet Akkol markierte. „Da haben wir nach einem Eckball für Anzhausen sehr schnell umgeschaltet. Das und die Diagonalbälle haben wir extra nochmal verstärkt im Training geübt – es ist schön, wenn die Dinge dann im Spiel funktionieren“, sah Adiller einen „Aha-Effekt“ bei seinem Team.


Nach dem Pausentee sorgten „Kapitän“ Stavros Rizos (63.) – wiederum nach Zuspiel von Ahmet Akkol – und Albert Iberhysaj (75.), der sich nach feinem Steckpass energisch gegen die Innenverteidigung der Hausherren durchsetzte und einschob, für klare Verhältnisse.

„Auch in die zweite Hälfte sind wir wieder gut reingekommen, wussten aber an diesem Tag einfach unsere Möglichkeiten nicht zu nutzen“, bedauerte Hinkel, der sich in seinem Resümee ausdrücklich für die Hilfe aus der „2. Welle“ bedankte: „Gleich vier Spieler aus der Reserve, die vorher schon teilweise 90 Minuten gespielt hatten, haben uns geholfen, da unsere Personaldecke im Moment recht dünn ist – da kann ich nur sagen: Hut ab und herzlichen Dank.“

Ganz zum Schluss hatten die Platzherren nochmal zwei dicke Chancen zum allemal verdienten Ehrentreffer, einmal klatschte das Leder dabei an die Querlatte. „Da hatte ich kurz gehofft, dass er reinrutscht, damit ich die Kiste nicht kaufen muss. Nein, Quatsch, das mache ich sehr gerne, denn ich freue mich natürlich über jeden Entwicklungsprozess in der Mannschaft. Jetzt müssen wir natürlich gegen Niederndorf nachlegen, das wird schwer genug“, schloss Serdar Adiller sein Statement ab.



Nach torloser erster Halbzeit verteidigte Setzen doch noch seinen „Platz an der Sonne“. Patrick Schmidt (56.) brach den Bann, danach erhöhten Maximilian Böcking (61.) sowie Sven Jurzo (84. und 89.) bis zum 4:0-Endstand.



„Auf Grund der Mehrzahl an guten Chancen ist unser Sieg verdient, aber auch ein wenig glücklich, weil Netphen in einer starken Phase nach unserem 2:1 ebenfalls günstige Gelegenheiten hatte, die unser Torwart Tim Henry Heinz hervorragend vereitelt hat“, urteilte SGH-Trainer Benjamin Simon. Die beiden ersten Führungen der Platzherren durch Levi Uyar (4.) und Colin Simmert (48.) glich Netphen durch Janik Zöller (Handelfmeter, 43.) und Tim Simon (73.) jeweils aus, doch kurz nach dem 2:2 schoss Florian Freund (79.) die „Hicken“ doch noch zum Heimsieg.




„Wir können keinem Spieler einen Vorwurf machen, die Einstellung hat absolut gestimmt“, sagte Feudingens Co-Trainer Philipp Schneider. „Es war bis zum Schluss deutlich zu spüren, dass wir das Tor unbedingt noch machen wollen. Bis zum Strafraum sah das auch ganz gut aus, doch zu oft kam der letzte Pass nicht an – zwei, drei gute Möglichkeiten hatten wir dennoch“, so Schneider. Das „goldene“ Tor für Niederndorf markierte Nils Uebach nach einem Fehlpass der Hausherren im Spielaufbau. „Das war natürlich ein Geschenk von uns“, ärgerte sich der Co-Trainer der Gastgeber.



Die letzte Aktion des Spiels ließ in Deuz die Wogen der Emotionen hoch schlagen: Benjamin Rohleder verwandelte einen äußerst umstrittenen Foulelfmeter zum 4:3-Sieg der Gäste (90.+5), der Deuzer Zvonimir Bilokapic sah die Rote Karte (90+4). „Dieses Tor muss der Schiedsrichter auf seine Kappe nehmen. Er hatte drei Minuten Nachspielzeit angezeigt und vorher mehrfach die Möglichkeit, die Partie ordentlich zu beenden“, ärgerte sich TuS-Spielertrainer Hendrik Stenschke. „In der ersten Halbzeit waren wir trotz unserer 1:0-Führung relativ schlecht, Giersberg war da tausend Mal galliger und hat bestraft, dass wir nicht wach und konzentriert waren“, bemängelte Stenschke, der dann aber mit weiten Teilen der zweiten Hälfte sehr zufrieden sein durfte: „Da waren wir nicht unbedingt spielerisch, aber wenigstens kämpferisch deutlich besser als zuvor. Ein 3:3 wäre das Ergebnis gewesen, das dem Spielverlauf aus meiner Sicht eher entsprochen hätte.“

Die Torfolge: 1:0 Antonio Delli Liuni (26.), 1:1 Alexander Kiel (35.), 1:2 Leonard Dangendorf (43.), 2:2 Christian Sting (68.), 3:2 Antonio Delli Liuni (83.), 3:3 Julius Schmidt (87.), 3:4 Benjamin Rohleder (Foulelfmeter, 90.+5).





Erst nach einem Kraftakt in Durchgang zwei und einer deutlichen Kabinenansprache von Trainer Ali Dakouche kehrte der SSC auf den Erfolgsweg zurück, nachdem Obersdorf dank eines Doppelschlages von Yannik Hundt (25./29.) bereits mit 2:0 geführt hatte. Dann aber wendeten Fidan Kameroli (52.), Mohammed Dakouche (65.) sowie Abucar Ali (73.) und Florin Samoila (83.) das Blatt. „In der ersten Halbzeit hat meine Mannschaft die Vorgaben nicht umgesetzt und ist zu oft ins Eins-gegen-eins gegangen. Nach der Pause stand eine komplett verwandelte Mannschaft auf dem Platz. Der Schlüssel zum Sieg war, dass wir geduldig geblieben sind und nach dem Wechsel deutlich schneller gespielt haben“, bilanzierte Ali Dakouche.



Aufrufe: 025.10.2020, 20:00 Uhr
Frank KruppaAutor