2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sven Findeisen (li.) und Mario Ullrich stehen bei der SG Kisslegg diese Saison an der Seitenlinie ... Foto: Josef Kopf
Sven Findeisen (li.) und Mario Ullrich stehen bei der SG Kisslegg diese Saison an der Seitenlinie ... Foto: Josef Kopf
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Eine Mannschaft, drei Trainer

Eine Mannschaft, drei Trainer: Bei der SG Kißlegg stehen gleich drei Mann am Spielfeldrand. Wie funktioniert das?

KISSLEGG - / - Das sich die Verantwortlichen der SG Kißlegg nach dem Abstieg aus der Fußball-Landesliga nicht zum Favoritenkreis in der Bezirksliga gezählt haben, war wahrlich nicht tiefgestapelt. Die SG befindet sich nach dem Abgang von Trainer Roland Wiedmann und einigen Leistungsträgern im Umbruch. Es wird wohl noch einige Spiele dauern, bis die Kisslegger, mit drei Punkten aus vier Spielen momentan auf Platz 14, auf einer Stufe sein können mit den momentan stärksten Teams wie Heimenkirch, Eschach, Fronhofen, Oberzell und Beuren, dem nächsten Gegner von Kißlegg,

Es wartet also noch viel Arbeit auf das neue Kißlegger Trainertrio Mario Ullrich, Sven Findeisen und Armin Kempter. Trainertrio? Trainertrio! So eine Trainerkonstellation wie bei der SG Kißlegg findet man bei keinem anderen Verein in der Bezirksliga Bodensee. Alle drei sind Kisslegger Urgesteine, Armin Kempter agiert als Spielertrainer, ist den beiden anderen aber gleichgestellt.

"Wir drei kennen uns schon ewig", sagt Sven Findeisen, " wir haben auch lange zusammen Fußball gespielt. Wir ticken und denken gleich und haben dieselben Vorstellungen von Fußball": "Es gibt also so gut wie keine Unstimmigkeiten, bei der SG Kißlegg funktioniert das", meint Findeisen. Eine klare Aufgabenverteilung zwischen den dreien gibt es nicht und sei auch nie vorgesehen gewesen. "Wir stimmen uns immer gegenseitig ab", sagt Findeisen.

Die Bilanz der ersten vier Spieltage ist freilich ausbaufähig. Los ging es mit einer 1:6-Schlappe beim Aufsteiger TSV Ratzenried. Es folgte eine 1:2-Heimniederlage gegen Aufsteiger SV Achberg. Mit dem 1:0 beim VfL Brochenzell konnte man zwar den ersten Auswärtssieg und die ersten Punkte verbuchen, doch auch das Heimspiel gegen den SV Oberzell am vergangenen Spieltag ging verloren. "Wir spielen eigentlich nicht schlecht, nur die Ergebnisse stimmen noch nicht", sagt Armin Kempter, der seiner Mannschaft nicht nur neben, sondern auch auf dem Platz helfen will. Das sei der große Vorteil an dieser Dreier-Konstellation. "Natürlich hast du einen ganz anderen Blickwinkel auf das Geschehen an der Seitenlinie", sagt Sven Findeisen, "wir können an den Stellschrauben drehen, was der einzelne Spieler auf dem Feld nicht erkennt".

Armin Kempter "kann in bestimmten Situationen aber auf dem Spielfeld mehr bewirken, als an der Seitenlinie". Gegen Oberzell wechselte sich Armin Kempter zusammen mit Thomas Mauch nach der Pause ein, ein Wechsel, der schnell Wirkung zeigte und zum Ausgleich führte. Verloren ging die Partie am Ende aber trotzdem, aber nicht weil der SV Oberzell die bessere Mannschaft war, sondern weil sie abgezockter war. Zwei Strafstöße verhalfen Oberzell zum Sieg. Ein unnötiges Handspiel von Felix Evers sowie ein unnötiges Foulspiel an der Strafraumgrenze von Matthias Kempter spielte Oberzell in die Karten. "Die Handregel wird von Jahr zu Jahr nicht besser", sagt Sven Findeisen, "und wenn du neunzig Minuten Kampf in den Beinen hast, bist du im Kopf nicht mehr ganz frisch und mal eine Sekunde zu spät dran". Ein Geschenk, das jeder Stürmer gerne annimmt.

In der Abwehr stand Kißlegg gegen Oberzell bis auf die zwei Elfer gut. "In der Defensive war das unsere beste Saisonleistung", meint Findeisen, "die Jungs haben alles rausgehauen". In der Offensive hat die SG noch Luft nach oben, in Maik Aschenbrenner und Simon Schwingshackl aber zwei torhungrige Stürmer.

Der nächste Gegner heißt SV Beuren, eine ähnlich schwere Aufgabe wie gegen den SV Oberzell.

Aufrufe: 03.9.2019, 19:05 Uhr
Schwäbische Zeitung / Klaus EichlerAutor