2024-05-02T16:12:49.858Z

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Eduard „Edu“ Haid (sitzend mit verschränkten Händen) ist als Co-Trainer der SG Kinzenbach nicht mehr wegzudenken.	Archivfoto: PeB
Eduard „Edu“ Haid (sitzend mit verschränkten Händen) ist als Co-Trainer der SG Kinzenbach nicht mehr wegzudenken. Archivfoto: PeB

"Edu gehört einfach zur SG Kinzenbach"

VL MITTE: +++ Eduard Haid fungiert bei der SG Kinzenbach seit Jahren als Co-Trainer / „Kein Problem damit, als zweiter Mann zu agieren“ +++

Gießen. Kennen Sie den Co-Trainer des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt, von Borussia Dortmund oder Bayern München? Dabei sind die Assistenten von Adi Hütter, Lucien Favre und Hansi Flick doch während der Spielübertragungen sogar im Fernsehen zu sehen, wie sie auf der Bank sitzen oder beispielsweise die Ersatzspieler auf ihren Einsatz vorbereiten. Sie arbeiten trotzdem im Hintergrund und im Schatten der Stars. Wie anonym sind dann erst die Co-Trainer bei unseren heimischen Amateurmannschaften?

Einer, der seit sechs Jahren bei der SG Kinzenbach als Assistent des Cheftrainers im Einsatz ist, ist Eduard Haid, den allerdings alle nur „Edu“ nennen. Im Alter von 27 Jahren stoppte ein Kreuzbandriss die Spielerkarriere von Haid, der beim FC West-Thrakien Gießen und ACE Gießen sowie in der B-Jugend der SG das Kicken gelernt hatte und dann als A-Jugendlicher vom damaligen Kinzenbacher Trainer Manfred Lemischko ins Seniorenteam geholt worden war. Nach der schweren Verletzung zu Gruppenliga-Zeiten wollte SG-Coach Andre Weinecker nach dem Weggang von Danny Kaliampos 2014 den gelernten Schreiner als Co-Trainer. Und das ist der 32-Jährige auch heute noch. Auch wenn es Anfragen gab, als Chefcoach zu arbeiten. „Es gab immer mal Angebote, auch als Spielertrainer, und ich habe es mir auch überlegt, aber es hat sich letztendlich nichts Passendes ergeben“, hat Haid „kein Problem damit, als zweiter Mann zu agieren. Ich unterstütze den Chef gerne, dadurch ergibt sich ein ganz anderer Bezug beziehungsweise Kontakt der Spieler zu den Trainern.“ Nach Weinecker kam Oliver Dönges, der aktuell die Kinzenbacher in der Verbandsliga Mitte trainiert. „Auch zu ihm habe ich einen guten Draht, wir verstehen uns, unsere Aufgaben sind klar verteilt“, sagt Haid, der unter anderem für das Aufwärmen der Spieler vor Training und Spiel zuständig ist, sich mit „Chef“ Dönges nach den Trainingseinheiten und den Spielen bespricht, diskutiert und bestimmte Situationen erörtert, da „jeder nochmal einen anderen Gesichtspunkt hat.“ „Edu ist auch für die Koordinationsübungen zuständig, und das macht er überragend“, lobt Dönges, der sogar einen zweiten Co-Trainer hat. Auch Viktor Riske assistiert ihm als spielender „Co“, der sich so schon auf seine künftige Aufgabe als Spielertrainer nächste Saison beim TSV Grünberg vorbereiten kann.

Und auch der Sportliche Leiter Felix Henkelmann schätzt Haid: „Edu ist sehr beliebt und er gehört einfach zur SG Kinzenbach.“

Als einen der größten Erfolge als Co-Trainer sieht Haid im Aufstieg in die Verbandsliga, als sich die Kinzenbacher 2017 in der Relegation gegen Hadamar II durchgesetzt hatten. Ebenfalls in sehr guter Erinnerung ist ihm das Jahr 2011 geblieben, als sein Team zum Saisonausklang in Bauerbach unentschieden gespielt hatte, die Mannschaft zusammen im Bus nach Schröck gefahren war, und dort miterleben durfte, wie nach dem Relegations-Sieg der Schröcker der eigene Aufstieg in die Gruppenliga gefeiert werden durfte. „Eine bittere Stunde“ dagegen erlebte Haid mit dem Abstieg in die Gruppenliga im Mai 2016, nachdem die SG im letzten Rundenspiel sehr unglücklich bei der TSG Wieseck verloren hatte.

Und wie geht er mit der Fußballpause wegen der Corona-Krise um? „Wenn man ein Leben lang mit Fußball zu tun hatte, fehlt einem natürlich etwas, aber ich habe Ablenkung durch die Familie, da gibt es zuhause genug zu tun.“ Und was macht die Mannschaft jetzt ohne gemeinschaftliches Training? „Für die Spieler gibt es kein bestimmtes Trainingsprogramm, aber die Jungs wissen, dass sie fit bleiben müssen und jeder zuhause für sich etwas dafür tun muss.“



Aufrufe: 020.4.2020, 08:00 Uhr
Rolf BirkhölzerAutor