"Es gibt jetzt keine Ausreden mehr"

Marco Schiffer ist ein Mann der klaren Worte. Der Kapitän der SG Kaarst II formulierte nach der Niederlage gegen Kapellen einen flammenden Appell an seine Mitspieler. "Es muss sich jetzt jeder in die Pflicht nehmen und in den kommenden Wochen den Arsch aufreißen. Mit dem zweistelligen Tabellenplatz gibt es keine Ausreden mehr", sagte der Spielführer.

In Abwesenheit von Trainer Dennis Zellmann, der zu einer Hochzeit nach Hannover gereist war, lief die Partie gegen Kapellen ungefähr so wie in den vergangenen Wochen. Die Zweite verpennte einmal mehr die Anfangsphase und lag bereits nach vier Minuten durch einen Treffer von Lukas Sander zurück. Erst nach dem 0:2 durch Jan-Niklas Eschweiler in Minute 24 fingen sich die Blau-Weißen und erspielten sich gute Chancen. Es musste jedoch eine Standard-Situation her, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Schiffer selbst netzte aus halbrechter Position ein. Es war der Startschuss für die beste Kaarster Phase, doch einmal mehr wollte der Ball nicht über die Linie. "Wir haben wieder gute Chancen ausgelassen, treffen aus sieben und zwei Metern das Tor nicht. Da fehlt im Moment vielleicht auch ein bisschen Glück", meinte Schiffer.

In Halbzeit zwei machten die Hausherren ein bisschen auf und ermöglichten den Gästen Konterchancen. Kapellen spielte mit einer Fünferkette und war die cleverere Mannschaft. Die logische Folge war das 3:1 erneut durch Eschweiler. Was man der SG zugute halten muss, ist ihre Mentalität. Denn aufgeben steht nicht im Wörterbuch dieser Mannschaft. Andre Speer erzielte nur drei Minuten nach dem 1:3 den erneuten Anschlusstreffer (64.), und die SG war drauf und dran, das Ergebnis auszugleichen. Doch dann sah Igor Fafenrot zehn Minuten vor Schluss die Ampelkarte und schwächte seine Mannschaft. In der Schlussminute entschied Kapellen die Partie durch einen Konter, den Erdem Basatin abschloss.

"Ich glaube, wenn Igor nicht vom Platz muss, geht das Spiel unentschieden aus. Das wäre meiner Meinung nach auch das gerechte Ergebnis gewesen", sagte Schiffer. Durch die Niederlage rutschte die SG auf Platz zehn ab - und steht damit so schlecht dar wie lange nicht mehr. "Bei uns fehlt im Moment einfach der Siegeswille und die Gier, Spiele gewinnen zu wollen. Das hat uns in der vergangenen Saison ausgemacht, und das ist plötzlich weg", sagte Schiffer. Vor allem in der Defensive sieht der Kapitän Verbesserungsbedarf: "Wir bekommen einfach zu viele Gegentore im Moment."

Am kommenden Sonntag ist Aufsteiger SV Rosellen zu Gast am Kaarster See. Zeit, die Negativserie zu beenden.