2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Zuschauer statt Spieler: Sören Eidt.
Zuschauer statt Spieler: Sören Eidt.

Herzberg stinksauer auf Schwalmtal

RELEGATION ALSFELD/TRANSFER: +++ Sören Eidt wechselt Verein und darf im Relegationsspiel nicht mehr auflaufen +++ Klassenleiter stoppt Einsatz +++

Grebenau . Riesenzoff vor dem Relegationsrückspiel zwischen der SG Herzberg und der SG Groß-Eichen/Atzenhain. Im Mittelpunkt steht Herzbergs Kapitän Sören Eidt, obwohl er gar nichts dafür kann. Bis fünf Minuten vor dem Anpfiff ist nämlich nicht klar, ob der wechselwillige Herzberger in seinem „Abschiedsspiel“ eingesetzt werden darf oder nicht. Der anwesende stellvertretende Kreisfußballwart Peter Wiederhold schaltet sich ein und stellt klar: Eidt darf nicht spielen. Herzberg muss seine Mannschaft umstellen, statt Eidt steht Hendrik Schwalm in der Startelf.

Was ist passiert? „Ich wurde davon total überrascht. Ich habe mich ganz normal warmgemacht, bin davon ausgegangen, dass ich mein letztes Spiel für Herzberg mache und dann hieß es, ich bin nicht spielberechtigt“, wunderte sich Sören Eidt selbst. „Der Schiedsrichter hat noch gesagt, ich dürfe spielen, der Klassenleiter hat dann aber das Gegenteil gesagt“, so Eidt. Auf dem Spielberichtsbogen war Sören Eidts Namen mit einem „Sternchen“ und dem Vermerk: „Spielberechtigung nicht überprüfbar“ versehen.

Der Grund für die Aufregung: Eidt verlässt die SG Herzberg in Richtung SG Schwalmtal. Und die Schwalmtaler haben im Internet den Wechsel bereits am 5. Juni beim Hessischen Fußball-Verband als perfekt eingetragen und damit ist automatisch die Spielberechtigung Eidt für Herzberg erloschen. „Eine Sauerei, was sich Schwalmtal da uns gegenüber geleistet hat“, war mehrfach von Herzberger Vereinsseite zu hören. Gar nicht auszudenken, welche Folgen diese Aktion gehabt hätte, wäre das Hinspiel nicht so klar an Groß-Eichen/Atzenhain gegangen, dann hatte der Eidt-Ausfall womöglich den Herzberger Abstiegskampf beeinflusst.

Schwalmtals Trainer Daniel Schöppner, als Zuschauer beim Spiel, bedauerte den Vorfall. „Das war ganz bestimmt nicht unsere Absicht. Ich gehe davon aus, dass wir den Wechsel online eingegeben und nicht an die Folgen gedacht haben“, so Schöppner.

Der „Fall Eidt“ ist bereits der dritte Vorfall in dieser Hinsicht binnen weniger Tage: Beim Kreispokalfinale zwischen Ohmes/Ruhlkirchen und Leusel durfte der Kreisoberliga-Meister seine Leistungsträger Bublitz und Bambey nicht mehr einsetzen, da diese von deren neuem Klub Hünfelder SV abgemeldet worden waren. Einem Leuseler C-Jugendspieler, der nach Gießen wechselt, ging es im Pokalfinale ebenso.

„Die Vereine sind für die Abmeldung der Spieler selbst zuständig. Eigentlich dürften sie dies erst nach Saisonende machen, offensichtlich halten sich einige nicht daran und denken nicht an die Folgen. Wird die Abmeldung im Internet angeklickt, erlischt automatisch die Spielberechtigung für den bisherigen Klub“, klärt Wiederhold auf.



Aufrufe: 012.6.2017, 09:00 Uhr
Volker Lehr (Oberhessische Zeitung)Autor