2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Der Hartplatz des SV Scharbach Anfang dieser Woche in voller Pracht.  Foto: ISC Fürth
Der Hartplatz des SV Scharbach Anfang dieser Woche in voller Pracht. Foto: ISC Fürth

ISC Fürth ist entsetzt

KLC Bergstraße: Spitzenreiter muss auf Hartplatz ran / Wettbewerbsverzerrung und Verletzungsgefahr

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Der Hartplatz im Grasellenbacher Ortsteil Scharbach fristet ein beschauliches Dasein. Zwei-, dreimal im Jahr wird er von den C-Liga-Fußballern der SG Hammelbach/Scharbach genutzt, einmal per Annum geht es dort um den Trommschild, dem ältesten Fußballturnier im Kreis Bergstraße. Am Pfingstsonntag (15.15 Uhr), so sieht es die Plaung vor, soll Scharbach fußballerisch wieder aus dem Dornröchenschlaf geweckt werden. Das Punktspiel der SG gegen Spitzenreiter ISC Fürth steht an.

SG Hammelbach/Scharbach - ISC Fürth (Sonntag, 15.15 Uhr)

Die Ansetzung auf dem Hartplatz indes bringt die Fürther auf die Palme. Der ISC hat kein Verständnis dafür, dass die Partie in Scharbach und nicht auf Kunstrasen in Hammelbach ausgetragen werden soll. „Mit Entsetzen“, so schreibt der ISC auf seiner Facebook-Seite, habe der Verein erfahren, „dass unser Spiel nach unserer Niederlage gegen Gras-Ellenbach plötzlich auf den Bolzplatz nach Scharbach verlegt wurde.“

Dieser Platz werde seit Jahren nicht mehr als Spielstätte benutzt und sei in einem desolaten Zustand. Aus Sicht des Spitzenreiters ist es nicht zumutbar, auf diesem Untergrund ein Fußballspiel auszutragen. „Werden die Funktionäre Sonntagnacht in Ruhe schlafen können, wenn sich Spieler verletzt haben? Kein Sieg, keine Meisterschaft ist wichtiger als die Gesundheit eines Spielers“, formuliert der ISC und vermutet eine Wettbewerbsverzerrung, wohl zugunsten des einen Punkt zurückliegenden Titelrivalen Türkspor Wald-Michelbach. „Das kostenlose Bier an den letzten Spieltagen von anderen Vereinen ist ja bekannt“, wird ISC-Vorsitzender Teoman Asar deutlich.

Fürth schaltete in dieser Woche Kreisfußballwart Reiner Held ein mit dem Begehren, das Spiel nach Hammelbach zu verlegen. „Leider hat der Kreisfußballwart den Spielort bestätigt und gegen unseren Einspruch nichts gemacht“, bedauert Asar am Donnerstag.

Held reagierte unaufgeregt: „Gegen die Spielortverlegung kann kein Widerspruch eingelegt werden.“ Schließlich handele es sich in Scharbach um ein „ganz normales und abgenommenes Spielfeld“. Held widersprach der Feststellung des ISC, dass dort schon seit Jahren nicht mehr Fußball gespielt werde. Die SG Hammelbach/Scharbach trägt in jeder Verbandsrunde zwei bis drei Heimspiele in Scharbach aus. Letztmals war am 14. Oktober 2017 die TSV Auerbach II zu Gast.

Was nun, ISC? „Wir werden den Platz am Samstag noch mal anschauen und kurzfristig entscheiden. Wenn der Platz noch Unebenheiten und Löcher hat und somit ein Verletzungsrisiko besteht, werden wir den Spielern anbieten, nicht auflaufen zu müssen“, so Asar.

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Hintergrund

Hartplätze waren bis zur Jahrtausendwende gang und gäbe im Fußballkreis. Die Zahl der Naturrasen, vorwiegend in den größeren Kommunen, war an zwei Händen abzuzählen. 1996 wurde der erste Kunstrasen in Affolterbach gebaut. Für den Punktspielbetrieb werden heute im Kreis noch die Hartplätze in Mittershausen, Schönberg, Löhrbach und eben Scharbach genutzt.

Aufrufe: 017.5.2018, 17:09 Uhr
Markus KarraschAutor