2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Die Sportfreunde Siegen (rote Trikots) haben ein packendes Spiel für sich entschieden. Letztlich behielten die Mannen von Trainer Tobias Cramer gegen die SG Finnentrop/Bamenohl mit 3:2 die Oberhand.
Die Sportfreunde Siegen (rote Trikots) haben ein packendes Spiel für sich entschieden. Letztlich behielten die Mannen von Trainer Tobias Cramer gegen die SG Finnentrop/Bamenohl mit 3:2 die Oberhand. – Foto: (3): pm

Siegen fightet sich zum "Dreier"

Sportfreunde gewinnen packendes Kampfspiel gegen SG Finnentrop/Bamenohl


Michél Harrer bleibt der Mann für die wichtigen Tore in Reihen der Sportfreunde Siegen. Nach den Derbys gegen Erndtebrück und Kaan sowie dem zwischenzeitlichen Führungstreffer bei Tabellenführer FC Gütersloh war der Angreifer heute Nachmittag doppelt erfolgreich und wurde vor 631 Zuschauern zum Matchwinner beim etwas glücklichen 3:2 (0:0) über Aufsteiger SG Finnentrop/Bamenohl. „Ich habe ihm gesagt: Dafür haben wir dich verpflichtet“, so SFS-Trainer Tobias Cramer mit Blick auf den entscheidenden Kopfball zum Endstand.

Der bullige Angreifer hatte sich nach 83 Minuten bei einer Flanke von Justin Huber in Position gebracht, Gegenspieler Robin Entrup übersprungen und SG-Torhüter Ingmar Klose mit seinem wuchtigen Abschluss keine Chance gelassen. Harrer traf damit den Aufsteiger ins Mark, denn „Finn/Bam“ hatte erst kurz zuvor durch Moritz Thöne ausgeglichen (81.).

Eine verunglückte Hereingabe des Neuzugangs vom FC Lennestadt hatte sich über Christoph Thies zum 2:2 ins Netz gesenkt. Zuvor war Siegens Schlussmann auch beim perfekt getretenen Freistoß von Robin Entrup machtlos gewesen (71.). Die Gäste belohnten sich damit zwischenzeitlich für enormen kämpferischen Aufwand und tolle Moral, die auch in Unterzahl nicht gebrochen wurde.


Dabei hatte die SG allen Grund zum Hadern. Auf dem tiefen, 90 Minuten mit Dauerregen strapazierten und entsprechend „umgepflügten“ Rasen des Leimbachstadions war der Aufsteiger in der ersten Halbzeit die etwas bessere Mannschaft. Siegen fehlte die spielerische Linie, während Bamenohl mit einfachen Mitteln gefährlich wurde. Hasan Dogrusöz (15.), Lasse Strotmann (23.), Phillip Hennes (31.) und Rafael Camprobin Corchero (32.) verfehlten ihr Ziel jedoch jeweils und so ging es torlos in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel eroberten die Sportfreunde nach einem ruhenden Ball die Führung. Till Hilchenbach staubte aus kurzer Distanz ab (59.), nachdem Ingmar Klose den Versuch von Jannik Krämer noch stark pariert hatte. Kurz darauf schon die vermeintliche Vorentscheidung: Der in der Sportfreunde-Jugend ausgebildete Gäste-Verteidiger Lasse Strotmann lief an seiner alten Wirkungsstätte als letzter Mann dem enteilten Siegener Joshua Walter in die Hacken (66.).

Die Rote Karte für die Notbremse war folgerichtig, Schiedsrichter Johannes Liedtke verlegte den Tatort aber zum Entsetzen des Aufsteigers in den Strafraum und zeigte auf den Elfmeterpunkt. „Vom Gefühl her war es außerhalb“, meinte auch „Sünder“ Strotmann und wurde durch Aufnahmen der Fotografen bestätigt. Michél Harrer war das freilich egal. Siegens Angreifer scheiterte zwar zunächst an Klose, brachte den Nachschuss jedoch im Kasten unter (67.).

2:0-Führung, dazu einen Mann mehr auf dem Feld – die sichere Führung schien die Sportfreunde eher zu lähmen als zu beflügeln. Schon kurz nach dem schnellen Anschlusstreffer durch Robin Entrup hatten die Sportfreunde Glück, dass Liedtke nach Handspiel von Moritz Brato keinen Elfmeter verhängte und die Gäste so weiter gegen sich aufbrachte. Auch nach dem zweiten Harrer-Treffer hatte Phillip Hennes den Ausgleich noch auf dem Fuß, Bamenohls Kapitän zielte jedoch zu hoch (90.). Weil die Sportfreunde auf der Gegenseite einige Konter schlecht ausspielten, stand die Partie in der fünfminütigen Nachspielzeit auf Messers Schneide, doch letztlich blieb es beim 3:2.


„Ein Punkt wäre mindestens drin gewesen“, ärgerte sich SG-Torschütze Robin Entrup, während sein Trainer Ralf Behle sagte: „Wir sind mit den strittigen Entscheidungen momentan nicht glücklich. Auf die Leistung können wir aber aufbauen.“ Zumindest mit dem Ergebnis zufrieden war Tobias Cramer: „Es waren 90 Minuten Abnutzungskampf mit dem besseren Ende für uns.“



Aufrufe: 025.10.2020, 19:05 Uhr
Pascal MlyniecAutor