2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Eray Öztürk war im vergangenen Heimspiel der Eintracht der umjubelte Mann. Drei Treffer steuerte Öztürk zum 5:1 Triumph bei, wir haben uns den ehemaligen türkischen Profispieler zum Interview-der-Woche geschnappt. F: Ig0rZh – stock.adobe/Schlitz
Eray Öztürk war im vergangenen Heimspiel der Eintracht der umjubelte Mann. Drei Treffer steuerte Öztürk zum 5:1 Triumph bei, wir haben uns den ehemaligen türkischen Profispieler zum Interview-der-Woche geschnappt. F: Ig0rZh – stock.adobe/Schlitz

"Das Quäntchen Glück war entscheidend"

"Nachspielzeit" mit Eray Öztürk +++ Stürmer von Eintracht Bad Kreuznach und ehemaliger U-21 Süper Lig-Spieler blickt auf seine seine Zeit in der Türkei zurück +++ "Es wird viel mehr gegrätscht und gekämpft"

Nahe. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Eray Öztürk. Der 23-Jährige hat, trotz seines jungen Alters, schon viele Vereinsstationen hinter sich. Dabei führte der Weg sogar in die Türkei, wo Öztürk in der Süper Lig für die U21 von Kayserispor auflief. Bei uns blickt der Angreifer auf seine Zeit in der Türkei zurück und vergleicht dabei den deutschen und den türkischen Fußball, zudem berichtet der ehemalige Koblenzer von seiner Drei-Tore-Gala im vergangenen Heimspiel.

FuPa: Hallo Eray, du bist erst seit Winter Spieler der Eintracht. Wie kam es zu dem Wechsel von Koblenz aus der Oberlliga nach Bad Kreuznach?

Eray Öztürk: Bei Koblenz habe ich nicht so viele Minuten bekommen, wie ich mir das erhofft hatte. Deshalb wollte ich eine Liga tiefer spielen und wieder Spielpraxis sammeln, um dann vielleicht noch einmal den Schritt nach oben zu wagen. Ich habe dann im Winter einen Anruf von der Eintracht bekommen. Bad Kreuznach ist mein Zuhause, ich bin hier geboren, meine Familie lebt hier und ich kenne jeden im Verein. Insofern war die Sache für mich relativ schnell klar.

Du hast einige Wechsel in kurzer Zeit hinter dir. Kannst du dir vorstellen nun auch langfristig zu bleiben?

Ja, das ist richtig. Zuvor habe ich auch unter anderem in der Türkei gespielt. Wir setzen uns nach der Saison zusammen und werden sehen was passiert, mehr kann ich dazu noch nicht sagen. Aber ich fühle mich aktuell absolut wohl.

Wo genau hast du in derTürkei gespielt?

Ich habe zunächst in der Süper Lig für die U21 von Kayserispor gespielt, wo ich eine wirklich gute Saison hatte, danach habe ich noch ein Jahr professionell in der dritten türkischen Liga gespielt. Doch ich hatte dort niemand wirklich um mich herum, meine Freunde und Eltern waren in Deutschland und nach mehreren kleinen Verletzungen und dem Abstieg, wollte ich wieder zurückkommen. Außerdem ist der Fußball in der Türkei ein ganz anderer. Dort ist der Sport sehr viel körperlicher und härter. Es wird viel mehr gegrätscht und alles ist insgesamt umkämpfter als in Deutschland.

Im letzten Heimspiel der Saison hast du einen Dreierpack erzielt. Dabei war auch noch ein besonders schöner Treffer, ein Lupfer von der Strafraumkante. Was hast du an dem Tag anders gemacht als sonst?

Eigentlich habe ich alles so gemacht wie immer, bin früh schlafen gegangen und habe gut gegessen. Ich denke der einzige Unterschied in diesem Spiel war, dass ich dieses Quäntchen mehr Glück hatte. Ich hatte einfach ein gutes Gefühl an diesem Tag und es hat fast alles geklappt.

Ist dir das schon einmal im Herrenbereich zuvor geglückt?

In der Türkei habe ich das schon geschafft, aber in Deutschland ist es das erste Mal gewesen.

Wie würdest du dich als Spielertyp beschreiben, was sind deine Stärken?

Ich denke, ich bin ein dynamischer Spieler, der gut am Ball ist. Dazu bin ich auch eigentlich sehr torgefährlich. Eine Schwäche von mir ist das Kopfballspiel, da gehe ich eher ungern hoch.

Ihr habt zwar 5:1 gewonnen, jedoch zu Beginn zurückgelegen. Nach etwa 20 Minuten gab es dann eine Trinkpause und die Mannschaft war wie verwandelt. Wie ist diese plötzliche Leistungsexplosion zu erklären?

Ich kann wirklich nicht sagen, was da passiert ist. In der Trinkpause hat der Trainer uns noch ein paar Worte mit auf den Weg gegeben und gesagt, wir sollten ruhiger am Ball bleiben. Aber eine wirkliche Erklärung habe ich selbst nicht.

Ihr steht jetzt auf Platz neun. War, auch angesichts von sieben Remis in Serie, mehr drin in diesem Jahr oder wurden alle gesteckten Ziele erreicht?

Für mich gehören wir definitiv unter die Top-Sieben der Liga. Wir haben viele Punkte nach Führung verschenkt, insbesondere in den letzten 20 Minuten. Das ist bei uns ein großes Problem. Wir beginnen immer stark und führen auch oft, doch dann brechen wir ein, was natürlich nicht passieren darf. Daran müssen wir arbeiten. Insofern denke ich schon, dass deutlich mehr zu holen war, zumindest wie ich es seit Winter miterlebt habe.

Wie zufrieden bist du persönlich mit deinem ersten halben Jahr in Bad Kreuznach und was sind deine Ziele für das nächste Jahr?

Ich musste mich zunächst einmal an die Verbandsliga gewöhnen. Ich denke es war im Großen und Ganzen in Ordnung. Ich bin in erster Linie froh, dass ich endlich mal eine Saison ohne Verletzungen bestreiten konnte, aber da geht noch mehr. Besonders meine Torausbeute muss ich verbessern und im nächsten Jahr werden wir sehen, ob wir oben mitspielen können.

Eine etwas andere Frage zum Schluss: Unter welchem Trainer würdest du gerne einmal eine Trainingseinheit absolvieren?

Ich denke Jürgen Klopp ist ein sehr guter Trainer. Speziell den Umgang mit seinen Spielern finde ich toll. Er kann jeden motivieren, ist sehr ehrgeizig und kann jeden verbessern. Diese Art von Trainer gefällt mir besonders gut.









Aufrufe: 022.5.2019, 16:30 Uhr
Christopher JudelAutor