2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines

So lief das Public Viewing bei Dynamo Dresden

Frust bei Fans +++ 4:2-Niederlage +++ Dennoch ein Erfolg für die Ultras +++

„Wir reisen mit dir um die Welt - haben wir doch gar kein Geld”, singen die Ultras der SG Dynamo Dresden gerne. Beim vermeindlichen Auswärtsspiel gegen Karlsruhe blieb ein Großteil der Fans jedoch zu Hause, um sich die 4:2-Niederlage beim Public Viewing anzusehen.

"Niemand hat die Absicht, nach Karlsruhe zu fahren." Unter diesem Slogan begründeten die Ultras Dynamo, warum sie dem Auswärtsspiel in Karlsruhe fernbleiben werden. Dennoch machten sich knapp 600 Dynamo-Anhänger auf den Weg in den Südwesten Deutschlands - viele Fangruppen wie die Ultras Dynamo oder die Dritte Generation Ost besuchten jedoch stattdessen ein selbstorganisiertes Public-Viewing im Rudolf-Harbig-Stadion.

Knapp 3.000 Fans besuchten das Stadion am Lennéplatz am heutigen Nachmittag. Auf den Rasen wurde eine 8 x 4,3 Meter große Leinwand vor den J-Block und den linken Rand des K-Blocks gestellt, sodass alle interessierten Supporter das Spiel live verfolgen konnten. Auch um Essen und Trinken kümmerten sich die Ultras. Vor dem Stadion stand ein Schild mit dem Aufdruck: "Herzlich willkommen im Dynamoland. Betreten auf eigene Gefahr." Zudem stand ein kleines, in Camouflage eingedecktes Auto hinter dem Eingang. Die Fans legten Blockfahnen der Fanclubs auf einige Tribünen und den K-Block schmückte das durchgestrichene DFB-Logo.

Erstmals laut wurden die Zuschauer in der 23. Minute, als Grozurek nach einem Foul ein Tor schoss. Es wurde lange über den Schiedsrichter geschimpft, bis dieser das Tor dann nach einer Minute unter dem Jubel der Dynamo-Fans für ungültig erklärte. Die Freude war bei den Anhängern noch größer, als Sascha Horvath in der zweiten Minute der Nachspielzeit zur ersten Hältfte demn Ball mit einem Kunstschuss in Benjamin Uphoffs Tor platzierte. Der Jubel hielt jedoch nur 39 Sekunden an - dann traf Philipp Hofmann zum 1:1-Ausgleich.

In der Halbzeit gab es eine von Ex-Capo "Lehmi" moderierte Tombola. Es wurde eine Leinwand mit einem Bild der Dynamo-Fans in der Semperoper, ein Shirt, ein Kit aus dem Ultra-Shop "Planet 44" und ein von den Dynamo-Profis handsigniertes Trikot verlost.

Waren dabei alle Fans noch sehr glücklich und zuversichtlich, dass die SGD den ersten Punktgewinn dieser Saison einfährt, sollte sich das in der 2. Halbzeit ändern. Dzenis Burnic verwertete eine Flanke von der Außenbahn, jedoch auf der falschen Seite. Der 20-Jährige erzielte in der 60. Minute das erste Eigentor seiner Karriere. Philipp Hofmann und Manuel Stiefler machten daraufhin mit zwei sehenswerten Toren die Niederlage perfekt. Von da an verschlechterte sich die Stimmung im Stadion rapide und es wurde wüst gegen Spieler und Trainer geschimpft - einige Zuschauer verließen die Partei vorzeitig. Auch Moussa Konés Anschlusstreffer kurz vor Schluss konnte die Gemüter der Fans nicht beruhigen.

Das Feedback zum Public Viewing fiel dennoch positiv aus. "Ich hätte nicht gedacht, dass so vieve kommen", meinte Ex-Capo "Lehmi". Sein Nachfolger "Supp" bedankte sich bei den Fans für die Unterstützung, ein Interview wollte er jedoch nicht geben. Für das "Solidaritätskomittee Dynamo" hat sich die Aktion auch gelohnt. Schließlich spülte diese Aktion einiges an Geld in die Taschen der Soko. Ob es demnächst ähnliche Veranstaltungen geben wird, ist unklar, die Fans würden sie jedoch dankend annehmen.

Aufrufe: 03.8.2019, 16:02 Uhr
Oscar JanduraAutor