Bittere Nullrunde

Es war klar, dass auf den SVWW in Dresden eine äußerst heiße Atmosphäre warten würde. Doch davon ließen sich die Hessen, die auf ihren erkrankten Kapitän Sebastian Mrowca verzichten mussten, nicht beeindrucken. Offensiv agierten beide Teams zunächst aber zu ungenau: Dynamo versuchte die Initiative zu übernehmen, echte Torchancen blieben bis zur 25. Minute aber Mangelware. Ehe der extrem ärgerliche Abend für den SVWW seinen Anfang nahm.

Bitter aus SVWW-Sicht: Die vermeintliche Führung wird aberkannt

Denn die Elf von Rüdiger Rehm ging in der 26. Minute vermeintlich in Führung, die Hessen konterten erstmals präzise. Niklas Dams fing einen Dynamo-Angriff im eigenen Strafraum ab - und dann ging es blitzschnell. Über Jakov Medic und Maximilian Dittgen landetet der Ball bei Tobias Schwede, der Schäffler stark bediente. Und der Stürmer netzte ganz trocken zur 1:0-SVWW-Führung ein. Zumindest dachte es das ganze Stadion für wenige Sekunden. Ehe der Videobeweis eingriff und Schiedsrichter Martin Petersen Abstoß für den SVWW statt Tor gab. Der Ball war wohl beim vorausgegangenen Dresdner Angriff - es gab zwischendrin keine Spielunterbrechung - im Aus gewesen. Am Ende stand so eine Entscheidung, die für Fußballfans nicht mehr wirklich nachzuvollziehen ist.

Nach Dresdner Führung explodiert Böller neben Watkowiak

Und es kam noch dicker: In der 41. Minute gingen nämlich die Dresdner in Führung. Nach einer feinen Hereingabe von Moussa Koné traf Jeremejeff zur Dresdner Führung. Doch dann wurde es hässlich: Ein Böller aus dem Block der Heimmannschaft explodierte knapp neben SVWW-Keeper Lukas Watkowiak, der sogar kurz behandelt werden musste, aber weitermachen konnte. Nach 45 Minuten ging der SVWW mit einem 0:1-Rückstand in die Kabinen.

Nach der Pause wurde erst mal wieder Fußball gespielt. Koné vergab für Dresden bei einer dicken Chance das 2:0 (53.), Jeremias Lorch zielte auf der anderen Seite aus der Distanz rechts vorbei. In der 63. Minute kam dann Daniel-Kofi Kyereh für Schwede. Doch Dresden hatte Oberwasser, verpasste es aber bei mehreren gefährlichen Situationen, das zweite Tor - beispielsweise durch Patrick Ebert (90.) - nachzulegen. In der 71. Minute kam beim SVWW Stürmer Törles Knöll, der als Joker gegen Hamburg ganz spät zum 1:1 getroffen hatte, für Linksverteidiger Michel Niemeyer. Die Hessen kämpfen verbissen, mühten sich - aber kamen kaum zu Chancen. Auch Joker Knöll konnte diesmal nicht mehr für einen zumindest halbwegs versöhnlichen Ausgang des Abends aus SVWW-Sicht sorgen, der erstmals nach fünf Spielen wieder mit null Punkten dasteht und Schlusslicht ist.

Dynamo Dresden: Broll - J. Müller, Ballas, C. Löwe (66. Kulke) - Kreuzer (83. Hartmann), Nikolaou, Hamalainen - Atik, Ebert - Koné, Jeremejeff (72. Klingenburg).

SV Wehen Wiesbaden: Watkowiak - Kuhn, Mockenhaupt, Dams, Medic (75. Franke), Niemeyer (71. Knöll) - Lorch, Titsch Rivero - Schwede (63. Kyereh), Dittgen - Schäffler.

Tor: 1:0 Jeremejeff (41.).

Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart).

Zuschauer: 25.444.