„Müssen unsere Hausaufgaben weiterhin machen“

FuPa: Platz 10 zur Winterpause. Wie fällt dein Fazit aus?

Carsten Sager: Es hätte durchaus noch besser sein können. Wir haben sicherlich ein paar Punkte verschenkt. In Spielen wie gegen Germete haben wir Zählbares liegengelassen. Dann wäre auch der neunte oder achte Platz drin gewesen. So müssen wir mit Rang zehn leben.

FuPa: Du bist mitten in der Saison gekommen. Ist die Eingewöhnungsphase mittlerweile abgeschlossen?
Sager: Die Jungs haben mich super aufgenommen, das ging echt schnell. Mit Theo Meier habe ich auch einen guten Mann an meiner Seite, der mir viele Tipps geben konnte. So ging die Eingewöhnungsphase fix vorüber. Das ist normalerweise so nicht der Fall, wenn man mitten in der Saison einen Trainerposten übernimmt.

FuPa: Mit dir kam auch Theo Meier, der im Sommer kurz nach seinem Amtsantritt plötzlich aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war, wieder als Co-Trainer zurück. Wie läuft euer Zusammenspiel?
Sager: Ich bin zufrieden mit der Konstellation. Der Vorstand hat bereits in den ersten Gesprächen mit mir signalisiert, dass Theo auch gerne weiter mit den Jungs arbeiten möchte und für den Fall, dass ein neuer Trainer kommt, notfalls auch ins zweite Glied rücken würde. Ich war direkt begeistert von dieser Idee. Theo ist ein ausgebuffter Typ, der als B-Lizenz Inhaber auch fußballerisch einiges auf dem Kasten hat. Wir unterstützen und ergänzen uns ganz gut.

FuPa: Woran müsst ihr noch arbeiten? Was willst du verändern?
Sager: Mit nur 21 geschossenen Toren stellen wir eine der schwächsten Offensivreihen. Daran müssen wir dringend was tun. Wir haben aber auch einfach viele Defensivspieler im Team. Nimmt man die beiden hohen Niederlagen gegen Höxter und Vinsebeck mal raus, dann ist das gegentortechnisch schon in Ordnung. Wir haben jetzt einen Regelkatalog eingeführt, der die Jungs ein bisschen mehr abholen soll. Fußball ist ein Teamsport, da setzte ich auch darauf, dass die Mannschaft sich auch ein Stück weit selbst erzieht. Die Truppe ist unheimlich jung, da ist noch ordentlich Lernpotential vorhanden.

FuPa: Hat sich euer Kader im Winter verändert?
Sager: Wir gehen mit dem gleichen Kader in die Rückrunde. Es gab weder Zu- noch Abgänge.

FuPa: Die A-Liga ist derzeit eine Zweiklassengesellschaft. Wie siehst du die Lage?
Sager: Das Gefälle ist schon enorm. Die ersten sieben, acht Mannschaften stehen zurecht dort oben. Höxter ist mit seiner unglaublichen Offensivkraft schon das Maß aller Dinge, auch wenn sie defensiv nicht immer sattelfest sind. Mit 96 Toren in 18 Spielen hat der SVH natürlich ordentlich einen rausgehauen. Die Truppen, die oben stehen, verfügen meist über einen Kader mit zahlreichen erfahrenen Spielern. Die Teams aus der Mitte und dem unteren Bereich haben meist nicht diese Erfahrung in ihren Reihen. Wenn man bedenkt, dass vielleicht drei Vereine aus der Bezirksliga in die A-Liga runterkommen, dann haben wir nächstes Jahr zehn bis elf starke Teams, die um den Aufstieg spielen können und nur noch fünf, sechs Mannschaften, die sich um den Klassenerhalt kloppen.

FuPa: Was sind eure Ziele für den Rest der Saison?
Sager: Wir wollen auf jeden Fall einen einstelligen Tabellenplatz. Dafür müssen wir aber erstmal unsere Hausaufgaben machen. Zum Start kommen mit TiG und Driburg zwei Kracher, wenn wir da was holen, dann sind das Bonuspunkte. Danach kommen ausgenommen dem Derby gegen Kollerbeck sieben Spiele gegen Gegner, gegen die wir punkten müssen.

FuPa: Wen siehst du am Ende ganz oben?
Sager: Höxters Offensivpower wird in meinen Augen nicht zu stoppen sein. Vom Niveau her war unser Gastauftritt in Warburg für mich schon etwas Besonderes. Das wirkte schon sehr professionell dort. Wir wurden zur Kabine gebracht, hatten vor Ort jemanden der sich um uns gekümmert hat, uns alles gezeigt hat und man fühlte sich als Gast gleich willkommen. Das war schon Bezirksliganiveau. Aber am Ende wird Höxter den Aufstieg packen, da bin ich mir sicher.