2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Christoph Lehner (re.) mit Bill Menzer (Polar Pinguin II), selbst Fotograf und Journalist.
Christoph Lehner (re.) mit Bill Menzer (Polar Pinguin II), selbst Fotograf und Journalist. – Foto: Unbekannt, Spieler Polar Pinguin II.

"Foto-Handwerk: Auch YouTube kann helfen!"

Christoph Lehner entdeckte 2010 die Fußball-Fotografie für sich. Er fotografiert(e) für mehrere Vereine im Berliner Bereich, kann damit aber nicht seinen Lebensunterhalt finanzieren. Der Aufwand, nicht nur wegen der Ausrüstung, ist nicht zu unterschätzen.

Ein Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Christoph Lehner

Hallo Christoph. Schön, dass du dir die Zeit nimmst. Auch dich wollen wir als Teil unseres Teams vorstellen. Bitte erzähl doch vorab etwas über dich?

Zur Fußball-Fotografie bin ich über einen Verein in der Nachbarschaft (NNW-Platz, 100m entfernt) gekommen. 2010 noch in der Landesliga waren die Spieler begeistert, Fotos vom Spiel (von mir mit einer Billig-Kamera geknipst) auf Facebook zu sehen. Da dachte ich: Gerne! Da mache ich mal weiter.

Ich schätze, bei der „Billig-Kamera“ ist es nicht geblieben. Hast du extra für die Fußball-Fotografie Equipment im Schrank?

Inzwischen ja. Meine erste (günstige) Spiegelreflex (Sonderangebot) hatte ich dann 2012. Habe mich damals versucht, viel über Online-Tutorials in Bezug auf (Sport-)Fotografie fortzubilden. Dazu kann ich nur sagen, Foto-Handwerk: Auch YouTube kann helfen! Dennoch versuche ich bei der Ausrüstung sparsam zu bleiben, fast alles ist Second-Hand. Als Fotograf beim Amateur-Fußball muss man schon aufs Budget achten.

Gibt es hier nicht das große Geld zu verdienen?

Das ist sicherlich so. Leider ist der 'Brot-Beruf' des Fotografen heute wohl schwerer denn je, aber - bis auf einen kurzen Moment - habe ich auch nie wirklich gedacht, so meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ein kleines Zubrot ist aber auch nicht zu verachten - und die Kosten, die eine solide fotografische Arbeit verursacht, sind eben nicht zu unterschätzen, nicht nur wegen der technischen Ausrüstung, sondern auch vom Zeitaufwand her betrachtet.

Abgesehen vom Equipment, worauf achtest du bei deinen Fotos, auch in Anlehnung an die Aussage mit der Bildbearbeitung?

Man muss eben ein paar wichtige handwerkliche Dinge beachten, die jetzt im Einzelnen zu weit führen würden. Das wichtigste Motiv beim Fußball sind und bleiben Zweikämpfe. Und diese möglichst formatfüllend und mit Offenblende.

Wie du zu deiner ersten Fußball-Fotografie gekommen bist, hast du eingangs bereits erwähnt. Aber wie wird man Vereinsfotograf und wie entsteht Kontakt zu anderen Vereinen?

2014 hat der SFC Stern 1900 (damals wie heute Berlin-Liga) 'eigentlich' einen Fanbeauftragten gesucht, habe mich dann als Fotograf angeboten und vor allem angeboten, eine FB-Seite einzurichten. Seither schreibe ich auf Wunsch des Vereins auch jede Woche einen Kurzbericht für die 1.Herrenmannschaft. Zusätzlich habe ich für vier oder fünf andere Berliner Vereine (u.a. CFC Hertha06 sowie FC Viktoria 1889) als Fotograf und Berichterstatter gearbeitet. Leider ging es aus verschiedenen Gründen immer wieder auch zu Ende, nur beim SFC Stern 1900 bin ich noch immer, und zwar sehr gerne und hoffe auch noch sehr lange.

Wie bist du auf das Format FuPa Berlin aufmerksam geworden?

Ich glaube, ein Kollege aus München hat mich darauf hingewiesen, dass die Lausitzer Rundschau FuPa-Berlin übernehmen will und ich daher mal anfragen sollte, ob sie nicht einen Fotografen brauchen können. So habe ich 2014 dann Kontakt zu Alex Rabe aufgenommen. Habe sogar die E-Mail noch.

Und dann warst du zeitweise festangestellter Fotograf?

Nein, ich war immer freier Fotograf.

Welche Wünsche und Ziele hast du noch für deine „Karriere“?

Ich glaube, momentan haben wir Fußball-Fans, Aktive, Helfer und Presse-Leute nur einen Wunsch, dass sich die Gesundheitssituation etwas entspannt und wir uns irgendwann alle wieder auf dem Platz treffen können.

Aufrufe: 031.3.2020, 08:09 Uhr
Marcel PetersAutor