2024-05-10T08:19:16.237Z

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Da könnte er hin: SF-Vorsitzender Klaus Stein zeigt den Bereich, auf dem der Kunstrasen am Föchinger Sportgelände entstehen könnte. 
Da könnte er hin: SF-Vorsitzender Klaus Stein zeigt den Bereich, auf dem der Kunstrasen am Föchinger Sportgelände entstehen könnte.  – Foto: Thomas Plettenberg

Warum die SF Föching einen Kunstrasen wollen

Sportentwicklungsplan Holzkirchen

Der Holzkirchner Sportentwicklungsplan soll den Sport in der Gemeinde auf eine neue Stufe heben. Die SF Föching haben sich für einen Kunstrasenplatz angeboten.

Föching – Es ist schon eine Weile her, dass bei den SF Föching erstmals das Thema Kunstrasen diskutiert wurde. Im Zuge des Holzkirchner Sportentwicklungsplanes brachten es die Sportfreunde nun im größeren Kreis zur Sprache und fanden damit nicht nur bei den Fußballern der anderen Holzkirchner Vereine Gehör. Ihr Konzept überzeugte auch das Stuttgarter Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS), das Status quo und Bedarf in der Marktgemeinde ermittelt und diese in Planungsgruppen mit Vertretern aus Vereinen und Bürgern weiter entwickelt hatte (wir berichteten). Zu den neun Leitzielen und 30 konkreten Empfehlungen daraus gehört auch ein Kunstrasenplatz in Föching – und zwar vereinsübergreifend.

„Hintergrund unserer Überlegungen war die Problematik, dass auf dem Kunstrasenplatz am Gymnasium nur trainiert werden kann. Doch auch der Punktspielbetrieb ist für die Vereine sehr wichtig“, beschreibt es Sportfreunde-Vorsitzender Klaus Stein. Man brauche einen geeigneten Platz für Spiele, weil diese vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) auch zu Zeiten angesetzt sind, in denen im Alpenvorland häufig winterliche Verhältnisse herrschen.

Bestehender Kunstrasen nur für Training freigegeben

Schon Ende März beginne die Saison – heuer durch den Ligapokal wohl schon früher – und laufe bis in den November. Das ist ohnehin kritisch. Auf den in Holzkirchen üblichen Naturrasenplätzen ohne besondere Entwässerungssysteme gleich zweimal.

So habe man vor Jahren schon mit einem Kunstrasenplatz geliebäugelt, was aber mit dem Bau der Anlage am Gymnasium in den Hintergrund trat, weil dort die drei ortsansässigen Fußballklubs – neben Föching der TSV Hartpenning und der TuS Holzkirchen – zumindest ihren Trainingsbetrieb bei kritischen Platzverhältnissen aufnehmen konnten.

Problematisch ist dort aber nicht nur die fehlende Zulassung für den Punktspielbetrieb. Unbefriedigend ist die Situation auch hinsichtlich der Infrastruktur mit Umkleiden und Sanitäranlagen. Auf dem Sportgelände in Föching wäre das alles weit weniger kompliziert als auf einer Schulanlage. „Im Moment sind die beiden Plätze für uns ausreichend“ sagt Stein, um sofort einzuschränken: „Wenn sie bespielbar sind. Aber in der Übergangszeit in Frühling und Herbst sind sie aufgeweicht und durchnässt.“ Die notwendigen Erholungsphasen könne man ihnen nicht immer geben.

Kunstrasenplatz könnte Zusammenarbeit stärken

Mit diesen Überlegungen im Hinterkopf entstand bei den Workshops zum Sportentwicklungsplan gemeinsam mit den ebenfalls daran beteiligten Kollegen vom TuS die Idee, einen Kunstrasen in Föching weiter zu forcieren. Geeignet wäre dafür der hintere Platz unmittelbar vor der Autobahn, weil dort eine größere Fläche zur Verfügung steht. Möglicherweise wäre die sogar ausreichend, um das Spielfeld mit einer im Landkreisnorden ebenfalls dringend benötigten Laufbahn für Leichtathleten zu umfassen.

Falls so ein Kunstrasenplatz von mehreren Ortsvereinen genutzt werde, habe man von Planungsbüro und Marktgemeinde die Zusage bekommen, „dass für uns der Bedarf für einen zweiten Rasenplatz erneut geprüft wird“, erklärt der Vorsitzende. Mit mindestens einer Mannschaft in allen Altersklassen im Nachwuchs- und Erwachsenenbereich sei ein Rasenplatz dann zu wenig.

In einem gemeinsam genutzten Kunstrasenplatz sieht Stein auch eine Möglichkeit, die Zusammenarbeit unter den Vereinen zu stärken. Die Verteilung von Nutzungszeiten müsse man, ähnlich wie bei Hallen über Belegungspläne organisieren. „Da funktioniert das ja auch“, ist er zuversichtlich.

Turnhalle am Föchinger Sportgelände?

Mit dem Platz allein ist das Konzept aber noch nicht zu Ende gedacht. Die Föchinger Turnhalle gelte als nicht sanierungsfähig. Nun ist angedacht, am Fichtholz auf der noch freien Fläche zwischen Beachvolleyballfeld und Autobahn einen Neubau zu erstellen, in dem Synergien gut nutzen könnte, weil die Infrastruktur fürs Kunstrasenfeld dort ausreichend Platz hätte. So könnte man eingesetzte Mittel effektiv nutzen. Denn das ist für Stein so wichtig wie das Signal an Gemeinde und andere Klubs, „dass wir als Sportverein zur Zusammenarbeit bereit sind“.

Wie sich die Realisierung auch immer gestaltet: Froh sind die Föchinger Sportler schon jetzt, dass sich ihre Infrastruktur durch die Anbindung mit einem Radweg samt Ampelanlage zum Überqueren der Straße wesentlich verbessert hat. Damit sind die Sportfreunde wesentlich näher ans Holzkirchner Zentrum gerückt.

Aufrufe: 010.12.2020, 11:45 Uhr
Holzkirchner Merkur / Heidi SiefertAutor