2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die Herbolzheimer Gentrit Kurtani (von links), Mario Hess  und Robin Fleck feiern das 2:0. | Foto: Patrick Seeger
Die Herbolzheimer Gentrit Kurtani (von links), Mario Hess und Robin Fleck feiern das 2:0. | Foto: Patrick Seeger

Abgezockte Herbolzheimer düpieren die SF Elzach-Yach

Der FV Herbolzheim schafft im Nachholspiel den Anschluss an die Spitzengruppe +++ Elzach-Yach nach ordentlicher Leistung bedient

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„Das war ein verrücktes Spiel“, fasste Sascha Schröder die 90 Minuten zusammen. Der Gästecoach sprach von Spielglück zu Gunsten seines Teams gegenüber „der fußballerisch besseren Mannschaft aus Elzach“. Diese wusste ihre spielerische Überlegenheit nicht in Tore umzumünzen und wurde dafür von schnörkellosen Gästen eiskalt bestraft.

SF Elzach-Yach - FV Herbolzheim 1:4

Gerade vor dem Seitenwechsel kombinierten die Schützlinge von Marco Dufner gefällig und erspielten sich auf dem Elzacher Kunstrasen eine deutliche Überlegenheit. Manuel Dick (19.) und Matthias Bumen (37.) vergaben für die ersatzgeschwächten Gastgeber die größten Möglichkeiten. Die seit Wochen enorm effizienten Herbolzheimer machten es besser: Mirco Barellas Flachschuss war in der 21. Minute der Schlusspunkt eines sehenswerten Spielzuges.

Auch nach dem Wiederanpfiff waren die SF Elzach-Yach weiter bemüht. Der Ball lief gut bei der Dufner-Elf. Das große Manko: Der finale Pass wollte nicht ankommen. Entschlossener und kaltschnäuziger zeigten sich die Gäste. Ein Doppelpack von Gentrit Kurtani (59./ 63.), der jeweils im Anschluss an eine Standardsituation zur Stelle war, brachte Herbolzheim mit 3:0 in Führung. Ein verwandelter Foulelfmeter von Kevin Maier (69.) ließ bei den Heimzuschauern noch einmal Hoffnung aufkommen, zumal die Gastgeber in einer Dreifachchance das 2:3 mehrfach auf dem Fuß hatten (74.). „Wenn wir da den Anschluss machen, ist alles möglich“, sagte der Heimcoach. In der 79. Minute verpuffte diese jedoch, als auch der Ex-Bahlinger Mirco Barella seinen Doppelpack schnürte und die Partie endgültig entschied.

Blickwinkel des Spiels
Hätten sich die SF Elzach-Yach und der FV Herbolzheim den äußeren Bedingungen angepasst, der Großteil der Zuschauer hätte sein Kommen bereut. Doch 90 interessante und kurzweilige Spielminuten ließen wenige Wünsche offen. Dabei wurden die Fans beider Teams in ihren Versuchen, möglichst trocken zu bleiben, durchaus kreativ. Bei starken Regenfällen und kaltem Wind wichen zahlreiche Beobachter in den langgezogenen Gang des Vereinsheims aus, der eine gute Sicht im Trockenen garantierte. Wem das noch nicht komfortabel genug war, der blieb gleich im eigenen Auto sitzen. Der Unter- und Oberrang eines Hanges oberhalb des Kunstrasenplatzes waren gut besetzt. Dem Hupen im Anschluss an die Gästetreffer zufolge hielt es die Mehrzahl dieser Zuschauer mit dem FV Herbolzheim.

Herbolzheimer Aufstiegsträume
Als Sascha Schröder nach Spielende jeden seiner Spieler abgeklatscht und umarmt hatte, entlockte ihm die Euphorie des Erfolges ein Statement, das deutlich macht, dass Herbolzheim den Blick Richtung Tabellenspitze gerichtet hat. „Jetzt sind wir oben dran“, rief Schröder seinen Spielern zu. Nach dem vierten Sieg aus den vergangenen fünf Partien beträgt der Rückstand des Tabellenvierten auf den Tabellenführer SV Weil nur noch fünf Zähler.

Elzacher Defizite
„Wir haben als Verein in der Hinrunde viel geleistet“, blickt Marco Dufner auf eine ereignisreiche Hinserie zurück. Am Projekt des vor wenigen Wochen neu eingeweihten Kunstrasenplatzes waren zahlreiche Spieler des Landesligisten in tragenden Rollen beteiligt. „Die Umsetzung hat viel Kraft gekostet. Das soll keine Ausrede, aber eine Erklärung sein“, so Dufner.

Gehandelt als einer der Aufstiegsfavoriten, mussten die Elztäler bis zum sechsten Spieltag warten, ehe der erste Saisonsieg gelang. Mit 26 Zählern finden sich die Rot-Schwarzen nun im vorderen Mittelfeld wieder. Der Abstand zum ersten möglichen Abstiegsplatz beträgt jedoch lediglich fünf Zähler. Für Dufner und sein Trainerteam gilt es in der Winterpause einige Defizite zu beheben, die auch Sascha Schröder als Schwachstelle ausgemacht hatte: „Die Elzacher haben sehr viel Potential, agieren aber phasenweise zu blauäugig.“


Tore: 0:1 Barella (21.), 0:2, 0:3 beide Kurtani (59./63.), 1:3 Maier (69./Foulelfmeter), 1:4 Barella (79.). Schiedsrichter: Hargarten (March). Zuschauer: 180.

Aufrufe: 09.12.2018, 20:30 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor