2024-05-02T16:12:49.858Z

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Auch diesen Zweikampf gewann letztlich der FC Rimsingen. Auch wenn Kapitän Felix Wolf (rechts) die Strapazierfähigkeit des Trikots von Tom Gawin testet. | Foto: Matthias Konzok
Auch diesen Zweikampf gewann letztlich der FC Rimsingen. Auch wenn Kapitän Felix Wolf (rechts) die Strapazierfähigkeit des Trikots von Tom Gawin testet. | Foto: Matthias Konzok

FC Rimsingen feiert Kantersieg im Freiburger Westen

6:1-Erfolg bei den SF Eintracht +++ Souveräne Vorstellung der Gäste +++ Vögele trifft dreimal

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Auftakt nach Maß für den FC Rimsingen. Bei den SF Eintracht Freiburg gelang der Equipe vom Tuniberg ein 6:1-Kantersieg. Auch in der Höhe war der Rimsinger Erfolg verdient und offenbarte einen markanten Unterschied beider Mannschaften.
Ist es nicht eine faustdicke Überraschung, wenn ein Bezirksliga-Absteiger bei seinem Heimauftakt mit 1:6 baden geht? Haben sich die SF Eintracht etwa nicht eine formidable Blamage erlaubt? Was wie eine rhetorische Frage klingt, bringt bei genauerem Blick jedoch eine klare Antwort: Nein. Denn zu unterschiedlich waren die Voraussetzungen im Duell mit dem FC Rimsingen.

Auf der einen Seite die Freiburger, deren Kader nach dem Abstieg einen großen Aderlass erfahren hat. Viele junge Spieler sollen in die erste Mannschaft integriert werden, nur wenige Neuzugänge kamen ins Weststadion. Der Gegenentwurf bei den Gästen, bei denen es kaum personelle Veränderungen gab. Vielmehr gelang es, mit Michael Maier einen erfahrenen Spielertrainer zu gewinnen. So demonstrierte Rimsingen von Beginn an, wie wertvoll ein eingespieltes Team ist. Die Lauf- und Passwege sind aufeinander abgestimmt, ruhig und kontrolliert im Spiel nach vorne, druckvoll gegen den Freiburger Aufbau.

Zauberhaft zum Blitzstart

Die frühe Führung nach 120 Sekunden spielte den Gästen zusätzlich in die Karten. Felix Schneider hatte - mit dem Rücken zum Tor - den Ball sehenswert über sich und seinen Gegenspieler gelupft, um dann aus knapp 18 Metern zu treffen. "Damit war unser Konzept schon über den Haufen geworfen", sagte Günter Schulz über das zauberhafte Blitztor. Der Reserve-Coach vertrat den neuen Freiburger Trainer Christian Horn, der urlaubsbedingt fehlte. Beim 0:2 durch Simon Vögele (12.) ließen die Hausherren ihrem Gegner zu viel Freiraum. Der frühe Rückstand erwies sich als hohe Hypothek. "Mit einem völlig neu formierten Team wird es dann schwierig", befand auch Schulz.


Die Rimsinger waren meist den entscheidenden Schritt schneller, aggressiver am Mann, gewannen die Mehrzahl der Zweikämpfe. Die SF Eintracht konnten nur selten vernünftig aufbauen. Einerseits stand der FCR sehr gut und machte den Gastgebern das Leben schwer. Andererseits beraubte sich Freiburg mit einer Vielzahl an Fehlpässen besserer Möglichkeiten. Ein solcher Schnitzer sorgte kurz nach der Pause bereits für die Entscheidung. Hannes Stoll düste über die rechte Seite davon, am langen Pfosten schob Simon Vögele unbedrängt ein. Dabei waren die SF Eintracht durchaus mit Elan aus der Kabine gekommen, doch brachen sie sich auch selbst das Genick. Mit seinem Dreierpack zum 4:0 - einer exakten Kopie des vorherigen Treffers - avancierte Vögele schließlich zum Mann des Tages.

Rimsingen lässt Chancen liegen - Realismus bei den SF Eintracht

Immerhin gelang Dominik Linsenmaier noch der Freiburger Ehrentreffer, ein Lohn für den Willen der Mannschaft. Doch Rimsingen legte in der Schlussphase kurzerhand nach, machte durch Stoll und Stefan Baumbusch das halbe Dutzend voll. "Wir hatten Glück, dass es nicht noch mehr Gegentreffer waren", musste auch Schulz gestehen. Denn die Gäste hatten sich eine Vielzahl hochkarätiger Chancen erspielt, scheiterten dabei aber auch an Keeper Julian Schumacher. Am eindrucksvollen Auftakt des FCR änderte das freilich nichts. "Es war annähernd so, wie wir es uns vorstellen", sagte Maier hinsichtlich der Spielfreude und taktischen Leistung seiner Truppe. Vorne arbeitete Rimsingen gut gegen den Ball, ließ hinten praktisch nichts zu. "Alles in allem war das ein sehr gutes Spiel." Maier selbst glänzte als Schaltstation der Gäste und agierte auch defensiv tadellos. Damit fügte er sich perfekt in eine eingespielte Mannschaft ein, die mit einem geschlossenen Auftritt einen verdienten Sieg einfuhr.

Die SF Eintracht mussten hingegen Lehrgeld bezahlen. "Es war ein gebrauchter Tag, wir sind nicht ins Spiel gekommen", sagte Schulz, der aber auch Positives hervorheben konnte: "Die Ansätze sind da. So war das Spiel über außen teilweise gut." Das Manko: In Torraumnähe und zum Abschluss sei man noch nicht gekommen. Auch wenn Freiburg als Bezirksliga-Absteiger naturgemäß in eine Favoritenrolle geschoben wird, so weiß man im Weststadion um die schwierige Aufgabe nach dem Umbruch. Das Ziel ist ein anderes, was die Worte von Schulz verdeutlichen: "Wir müssen die Mannschaft aufbauen, uns finden und Stabilität bekommen."

SF Eintracht Freiburg - FC Rimsingen 1:6 (0:2)
Freiburg: Schumacher, Gremmelspacher, Souliah, Heim, Meybrunn (46. Pacifico), Geronimi, Fries (57. Walker), Gawin, Bischler, Dilger, Oueslati (63. Linsenmaier).
Rimsingen: Lesniowski, Baumbusch, Wolf, Mössner (28. Helke), Lai, Schneider (60. Scholl), Stoll, Sitterle, Yilmaz, Vögele (76. Leininger), Maier.
Tore: 0:1 Schneider (2.), 0:2 Vögele (12.), 0:3 Vögele (49.), 0:4 Vögele (72.), 1:4 Linsenmaier (79.), 1:5 Stoll (87.), 1:6 Baumbusch (90.+3).
Schiedsrichter: Patrick Metzger (Emmendingen).
Zuschauer: 60.
Aufrufe: 09.8.2015, 22:31 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor