Mannschaft, Trainerteam und Funktionäre ließen sich mitsamt Meisterschale und BFV-Pokal auf dem Balkon des Gasthofs Oberhauser von ihren Fans feiern, bevor es ins Vereinsheim ging, wo die Party bis früh um Fünf weitergegangen sei.
Nach kurzer Unterbrechung habe sich die Feier jedoch am Montag um neun Uhr fortgesetzt, erzählt der SF-Coach: „Aber für die Leistung muss man sich belohnen. So ein Aufstieg kommt ja nicht allzu oft vor.“ Und die Party ist noch nicht zu Ende: Am heutigen Samstag fahren alle drei Mannschaften gemeinsam ins Hoppebräu nach Waakirchen, abends steht die Lass-Kesseln-Party in Deining auf dem Programm. „Dieses Wochenende wird noch durchgefeiert“, sagt Mühr, der – humorvoll gemeint – offenbar kurz vor der Entlassung stand. Jedenfalls hätten einige Kicker noch in der Aufstiegsnacht gefordert: „Herbie muss gehen.“ Der Grund: Das erklärte Saisonziel, nämlich der Klassenerhalt, sei klar verfehlt worden. Das war wohl der Running-Gag auf der Meisterfeier.
Das genannte Ziel könne man aber schon jetzt für die nächste Saison erneut ausgeben, sagt der Coach mit Blick auf die Kreisliga. „Der Aufstieg kam überraschend, aber jetzt nehmen wir es an“, so Mühr. „Wir haben damit vielleicht einen riesen Schritt gemacht, aber die Mannschaft hat sich gut entwickelt und kann an den gestiegenen Anforderungen weiter wachsen.“
Durch ein Wechselbad der Gefühle ging zuletzt auch Franz Beierbeck. Nach dem 2:2-Remis Ende April gegen die FF Geretsried habe er den Aufstieg abgehakt. Dass es doch noch geklappt habe, sei „einfach sensationell“. Ob die junge Eglinger Mannschaft schon kreisligatauglich sei, müsse die Zukunft zeigen. Ein „bisschen Angst, dass wir untergehen könnten“ wolle er nicht leugnen, verrät der Abteilungsleiter. Mit der jüngsten Entwicklung sieht Beierbeck jedoch bestätigt, dass die vor drei Jahren vollzogene Fusion mit der Fußball-Sparte des SV Straßlach richtig war: „Es gab dafür viel Kritik, aber es zeigt sich jetzt, dass es der richtige Wegrichtig war.“
„Wir haben noch nie so hoch gespielt. Es freut sich das ganze Dorf“, bestätigt Niko Stoßberger, dass auch die Kritiker beim SVS verstummt sind. „Wir sind inzwischen ein zusammengewachsener Verein, haben eine überragende Kameradschaft in allen drei Mannschaften“, betont Straßlachs Fußballchef, für den der Aufstieg das passende Geschenk zum Jubiläum ist: Im Sommer feiert der SVS sein 60-jähriges Bestehen.
Zu diesem Anlass trommelt auch Herbert Mühr seine Kicker am 28. Juni zum ersten Mal wieder zusammen. Zwei Tage später, am Sonntag, 30. Juni, ab 14 Uhr steht das Jubiläums-Pokalturnier auf dem Programm. Neben den Sportfreunden sind dabei der SV Ascholding-Thanning, der SC Deining und die SG Baiernrain/Dietramszell. rst