Herr Neururer, Tobias Weis war wegen seiner Ausmusterung bei der TSG Hoffenheim vom Radar fast verschwunden. Wie kam der Kontakt zum VfL Bochum zustande?
PETER NEURURER: Der Trainer der ehemaligen Trainingsgruppe 2 (Sascha Koch, Anm. d. Red.) hat mich angerufen. Ich war zunächst skeptisch, ob ein vergleichsweise kleiner Verein wie der VfL so jemanden bekommen kann. Als aber die Möglichkeit bestand, haben wir sofort zugeschlagen.
Tobias Weis hatte in den vergangenen Jahren auch mit nicht-sportlichen Dingen für Schlagzeilen gesorgt. . .
(unterbricht) Mich interessiert es nicht, was über die Trainingsgruppe 1, 2, 3, B, X oder Y geschrieben wurde. Mich interessieren einzig die fußballerischen Möglichkeiten. Und das, was ich von ihm gesehen habe, hat mich überzeugt. Man darf nicht vergessen: So ein Schritt, vom Erstliga-Fußball zu einem Zweitligisten, fällt nicht leicht. Es zeigt mir aber, dass Tobias Einstellung zu seinem Job die richtige ist.
Bislang hat Tobias Weis zwei Testspiele für den VfL absolviert, dabei gegen Mönchengladbach ein Tor geschossen. Was für einen Eindruck haben Sie von ihm?
Er hängt sich rein - und zwar bei jeder Trainingseinheit. Nach eigener Aussage steht er momentan bei rund 70 Prozent. Ich gehe davon aus, dass er in ein oder zwei Wochen eine echte Stütze für uns sein kann.
Und dann mithilft, den VfL in die 1. Bundesliga zu schießen. . .
Wenn das so wäre, wäre es eine Überraschung, denn das ist in dieser Saison gar nicht unser Ziel. Sollte es aber gelingen und Tobias hat seinen Teil dazu beigetragen, kann die Stadt Schwäbisch Hall ihm die Ehrenbürgerwürde verleihen.
Die Fragen stellte Hartmut Ruffer.
BiographieTobias Weis wird am 30. Juli 1985 in Hall geboren. Über Bibersfeld, die Sportfreunde Hall sowie den VfB Stuttgart kommt er zur TSG Hoffenheim. In der Rückrunde 2014 war er an Frankfurt (4 Einsätze) verliehen.
SWP