2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Hankofens Daniel Hofer versenkt ins lange Eck: Und Papa Paul Hofer drückt im richtigen Moment auf den Auslöser. F: Hofer
Hankofens Daniel Hofer versenkt ins lange Eck: Und Papa Paul Hofer drückt im richtigen Moment auf den Auslöser. F: Hofer

Sechzig greift in Titelkampf ein - Ruhmannsfelden steigt ab

27. Spieltag - Samstag: Kotterns Seriensieg schickt Vilzing endgültig in den Abstiegskampf +++ "Völlig verdient": Hankofen gelingt Befreiungsschlag in Landsberg +++ Elfmeter verschossen + Pfostenknaller: Pipinsried kassiert 1:1 in Bogen +++ Unterföhring hält "unangenehmem" SVK stand

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Im Abstiegskampf der Bayernliga Süd wird's richtig spannend. Der SpVgg Hankofen-Hailing gelingt ein Überraschungscoup in Landsberg, der TSV Kottern legt einen Dreier in Vilzing nach und schickt die DJK mittenrein in den Showdown um den Bayernligaerhalt. Sieben Spieltage vor Schluss bereits rechnerisch abgestiegen ist die SpVgg Ruhmannsfelden trotz eines 1:1 in Dachau, das ebenfalls weiter im Tabellen-Sturzflug begriffen ist.


BCF Wolfratshausen - TSV 1860 Rosenheim 1:3 (1:2)
Der vierte Dreier im fünften Ligaspiel 2016 spült die Sechziger aus Rosenheim auf Platz drei nach vorne - zumindest bis zu den Sonntagsspielen. "Rosenheim war ganz einfach effektiver und hat seine Chancen genutzt", resümierte Wolfratshausens Sprecherin Hilde Kluge. In Minute 13 spielte sich Josip Tomic gegen etwas passiv wirkende Farcheter über die Außenbahn fast an der Grundlinie entlang ins Zentrum und lochte aus - Kluge - "unmöglichem Winkel" ins lange Eck ein. Wolfratshausen spielte gut mit, kam ebenfalls zu Chancen, doch wesentlich treffsicherer zeigten sich die Gäste. Erneut ein langer Ball war der Ausgangspunkt, ein BCF-Spieler verlängerte unfreiwillig per Kopf und Danijel Majdancevic zimmerte die Kugel volley ins Kreuzeck (29.). Vor der Pause konnten die Farcheter immerhin verkürzen. Nach einem schönen Pass quer durch den Strafraum, war Oskar Kretzinger zur Stelle und beförderte den Ball über die Linie (41.). Im zweiten Durchgang hatten die Hausherren mehr vom Spiel, und einige gefährliche Ausgleichschancen. Doch auch hier machte sich die Ladehemmung der letzten Wochen bei angespannter Personallage bemerkbar. Obendrein kassierte Christian Duswald auch noch "Knallrot" - im Fallen hatte er seinen Gegenspieler mit dem Fuß getroffen (73.). "Einfach nur dumm", kommentierte Kluge. Und in personeller Unterzahl kassierten die Hausherren auch noch Gegentreffer Nummer drei. Michael Wallner köpfte nach einer Standardsituation zum 1:3-Endstand ein. Und weil das noch nicht reicht, verletzte sich im Spielverlauf auch noch Lech Kasparek. Er musste mit Adduktorenproblemen raus und wird seiner Mannschaft aller Voraussicht nach ebenso fehlen. Als nächstes geht's nach Heimstetten und gegen Pullach...Könnte also doch nochmal eng werden für den BCF im Abstiegskampf.
Schiedsrichter: Jan-Eric Wild (Mauerstetten) - Zuschauer: 140
Tore: 0:1 Josip Tomic (13.), 0:2 Danijel Majdancevic (29.), 1:2 Oskar Kretzinger (41.), 1:3 Michael Wallner (85.)
Rot: Christian Duswald (73./BCF Wolfratshausen/Nachschlagen)


DJK Vilzing - TSV Kottern 1:2 (0:1)

Es war für beide Mannschaften ein extrem wichtiges Spiel. Mit großem kämpferischen Einsatz gingen die beiden Kontrahenten diese Aufgabe an. Das Spiel war schon in der Anfangsphase sehr hektisch. Die Begegnung war von großem Einsatz, von vielen Fouls und vielen Unterbrechungen geprägt. FIFA-Schiedsrichterin Angelika Söder hatte alle Hände voll zu tun und musste immer wieder gelbe Karten zücken, insgesamt sieben (!). Vilzing war das etwas aktivere Team, Kottern verlegte sich in erster Linie auf die Abwehr und agierte mit langen Bällen. Im Spiel der Gastgeber war die Fehlerquote insgesamt zu hoch, der letzte Pass kam meistens nicht an und so blieben auch Torchancen Mangelware. Der Führungstreffer der Allgäuer, die mit ihren beiden körperlich präsenten Angreifern Roland Fichtl und Christoph Mangler immer wieder für Unruhe sorgten, entstand aus einem Fehler der Vilzinger. Erich Vogl spielte den Ball unbedrängt ins Zentrum zum Gegner und dann ging es ganz schnell. Von der halblinken Seite, dort konnte Hias Graf Roland Fichtl nicht mehr stoppen, drang dieser in den Strafraum ein und zielte perfekt in die lange Ecke zum 0:1 (24.). Dieser Treffer wirkte wie ein Schock. Die DJK kam erst nach der Pause wieder zu Offensivaktionen, musste aber nach der dritten Ecke in Folge ein Kopfballtor von Fichtl zum 0:2 hinnehmen (57.). "Es ist im Moment zu leicht gegen uns Tore zu schießen", stellte DJK-Coach Uli Karmann fest. Zwar warfen die Huthgarten-Kicker nun alles nach vorne, aber mehr als das 1:2 nach schöner Vorarbeit von Tobias Kordick von der rechten Seite durch Michael Hamberger, der am langen Pfosten heran rauschte, war nicht drin: "Wir hatten zuletzt zweimal gewonnen und sind daher mit breiter Brust angereist, wollten einen Punkt mitnehmen. Nun sind es drei geworden, was umso schöner ist", freute sich Kotterns Trainer Kevin Siegfanz. "Kottern war die erwartet gute Mannschaft. Bei uns war die Verunsicherung groß und vorne waren wir zu unpräzise", stellte Karmann fest.
Schiedsrichter:
Angelika Söder (Ochenbruck) - Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Roland Fichtl (24.), 0:2 Roland Fichtl (57.), 1:2 Michael Hamberger (84.)


TSV 1865 Dachau - SpVgg Ruhmannsfelden 1:1 (1:0)
Lange Gesichter wohin man blickte. Die Gäste sind mit dem Remis damit auch rechnerisch bereits sieben Spiele vor Saisonende abgestiegen. Das kam jetzt nicht wirklich überraschend, dennoch hat sich die Truppe aus dem Bayerwald heute ein Lob für den couragierten Auswärtsauftritt verdient. Für die Dachauer ist der Punkt zuhause gegen den Tabellenletzten natürlich viel zu wenig. Die Abstiegszone rückt für die Richter-Elf immer näher. "Wir sind recht zufrieden mit unserer Leistung. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt", fasst Abteilungsleiter Alois Wittenzellner die 90 Minuten zusammen. In der Anfangsphase tat sich noch wenig, beide Teams beäugten sich. Nach 20 Minuten wurde es das erste Mal richtig gefährlich. Ruhmannsfeldens Michael Wittenzellner drang in den Strafraum ein und konnte aus halbrechter Position abziehen. TSV-Keeper Maxi Mayer konnte gerade noch per Fußabwehr parieren. Mitte der ersten Hälfte war es ein ausgeglichenes Spiel. In der 35. Minute tankte sich Manuel Zach in den Sechzehner und kam zu Fall. Schiedsrichter Danijel Djordjevic entschied auf Strafstoß. Manuel Stangl schnappte sich die Kugel und verwandele zum 1:0. Vor der Pause verpassten es die Hausherren dann, die Führung auszubauen. Franz Hübl jagte die Kugel alleine vor SpVgg-Keeper Manuel Kopp in den Himmel (42.), nur zwei Minuten später tauchte Oliver Wargalla wieder blank vor Kopp auf, dieses Mal parierte der Schlussmann (44.). Im zweiten Durchgang hatten beide Mannschaften ihre Chancen, hüben wie drüben fehlte allerdings die Präzision. Der Richter-Elf gelang es einfach nicht, den Deckel draufzumachen. So blieben die Gäste aus dem Bayerwald im Spiel und belohnten sich spät. Nach einem Freistoß brachte der TSV den Ball nicht aus dem Gefahrenbereich, ein Ruhmannsfeldner Spieler ging zu Boden und Referee Djordjevic deutete erneut auf den Punkt. Michael Müller trat an und versenkte zum 1:1-Ausgleich (88.). Doch auch der eine Punkt endete nichts mehr am vorzeitigen Abstieg der SpVgg Ruhmannsfelden.
Schiedsrichter:
Danijel Djordjevic (Augsburg) - Zuschauer: 105
Tore: 1:0 Manuel Stangl (35. Foulelfmeter), 1:1 Michael Müller (88. Foulelfmeter)


TSV Landsberg - SpVgg Hankofen-Hailing 0:2 (0:1)
Unglaublich, aber wahr: Die SpVgg Hankofen-Hailing hat nicht nur den TSV Landsberg zum zweiten Mal in dieser Saison besiegt, die Niederbayern blieben auch zum dritten Mal in Folge ohne Gegentor. Allerdings brauchten die Gäste eine Viertelstunde, um ins Spiel zu kommen. Da hatten die Gastgeber schon eine Großchance, die nur durch eine Rettungstat auf der Linie von Lukas Reif die Landsberger Führung verhinderte. Die Hausherren kamen noch zu zwei weiteren guten Aktionen, aber das Abwehrbollwerk der Gäste hielt stand. "Wir sind dann besser in unsere Kompaktheit gekommen und haben nicht mehr viel zugelassen", schilderte Hankofens Trainer Vitus Nagorny. Zehn Minuten vor der Pause flankte Ben Kouame von der linken Seite auf den langen Pfosten und dort setzte sich Daniel Hofer hervorragend durch, markierte mit einem Schuss in die Lange Ecke die Gästeführung. "Das hat uns Sicherheit gegeben und wir sind nach der Pause defensiv weiter sehr sicher gestanden", führte Nagorny aus. Mit einem tollen Treffer besorgte Christian Schedlbauer das 2:0 für Hankofen. Der stand mit dem Rücken zum Tor und zog aus der Drehung unhaltbar ab (59.). Es war das erste Tor des 26-Jährigen seit seinem Kreuzbandriss. Landsberg drängte nun und Hankofen verlegte sich auf Konter: "Wir hätten noch höher gewinnen können, aber das wäre des Guten zu viel gewesen. Der Sieg war auch so völlig verdient", bilanzierte der Gästetrainer. Während Landsberg im Tabellenmittelfeld verschwindet, sind die Niederbayern wieder in der Verlosung im Kampf um den Klassenerhalt.
Schiedsrichter:
Tobias Baumann (Seebach) - Zuschauer: 190
Tore: 0:1 Daniel Hofer (35.), 0:2 Christian Schedlbauer (59.)


FC Unterföhring - SV Kirchanschöring 3:0 (2:0)
Der FC Unterföhring hat seine fünf Spiele andauernde Ungeschlagen-Heimserie gegen den SV Kirchanschöring verlängert, tat sich dabei aber schwerer als es das Schlussresultat vermuten lässt. "Kirchanschöring war der erwartet unangenehme Gegner. Wir haben uns richtig gut ins Spiel gekämpft. Das Endergebnis von 3:0 war aber sicher einen Tick zu hoch", musste FCU-Coach Andi Pummer hinterher neidlos anerkennen. Seine Truppe ging nach rund einer halben Stunde in Front. Eine Superkombination über Yasin Yilmaz, Daniel Jungwirth und Andi Faber lieferte die Vorarbeit für Atilla Arkadas, der per Querpass bedient wurde und nur noch einzuschieben brauchte (31.). Dann stand Jungwirth Sekunden vorm Pausenpfiff goldrichtig und verwandelte nach einem Yilmaz-Zuspiel eiskalt zum 2:0 (45.). Kirchanschörings Coach Patrick Mölzl wechselte zum Seitentausch drei Mal (!), seine Truppe war aber auch zuvor schon absolut auf der Höhe und legte in Durchgang zwei einen Pfostenschuss und einige richtig gefährliche Angriffe aufs Parkett. "Großes Lob an meine Elf, dass wir ohne Gegentor geblieben sind", durfte sich Pummer zurecht freuen über die Defensivleistung seiner Truppe. Und offensiv legten die Jungs von der Bergstraße auch noch einen drauf. Andi Faber schloss einen der FCU-Konter in der Schlussminute - nach Steilpass von Alex Hollering - zum letztlich etwas zu deutlichen 3:0-Endstand ab.
Schiedsrichter:
Thomas Berg (Landshut) - Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Atilla Arkadas (31.), 2:0 Daniel Jungwirth (45.), 3:0 Andreas Faber (90.)


TSV Bogen - FC Pipinsried 1:1
Mit dem erhofften Heimsieg hat es für den TSV Bogen in diesem Duell um den Klassenerhalt nicht geklappt. "Am Ende müssen wir mit dem 1:1 dank des gehaltenen Elfmeters und des Last-Minute-Tores zufrieden sein", sagte Bogens Trainer Andreas Wagner. In den ersten 25 Minuten konnten die Gastgeber an die Leistung aus dem letzten Heimspiel - 5:1 vs. Wolfratshausen - anknüpfen. "Wir hatten drei, vier aussichtsreiche Situationen, wo aber der letzte Pass nicht ankam", so Wagner weiter. Anschließend kam Pipinsried mit ihrer individuellen Klasse auf, aber Bogens Keeper Waldemar Trozenko hielt die Niederbayern im Spiel, als er einen Elfmeter von Philip Grahammer entschärfte: "Das war eine Rückgabe", so der Pipinsrieder Trainer Bernd Weiß. "Bitter dann, dass wir kurz nach der Halbzeit durch einen Standard in Rückstand gerieten", sagte Wagner. Der Treffer durch Denny Herzig fiel nach einem Eckball (52.). "So mussten wir gegen einen dann tief stehenden und immer müder wirkenden Gegner lange anlaufen und zum Schluss die Brechstange auspacken. Meine Mannschaft hat Moral bewiesen und so am Ende vielleicht etwas glücklich, aber aufgrund des nimmermüden Anlaufens in der zweiten Halbzeit noch einen Punkt geholt. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel", schilderte Wagner. Weiß hingegen war sauer: "Es war mehr als ärgerlich, dass wir so spät noch den Ausgleich kassiert und nicht die drei Punkte mitgenommen haben. Denn wir hatten ja den Elfmeter und noch einen Pfostenschuss." Beide Teams sind weiter in den Kampf um den Klassenerhalt verstrickt.
Schiedsrichter: Jonas Beinhofer (Murnau) - Zuschauer: 270
Tore: 0:1 Denny Herzig (52.), 1:1 Sebastian Pleintinger (90. + 2)
Besondere Vorkommnisse: Philip Grahammer (FC Pipinsried) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Waldemar Trozenko (29.).



Vorschau - die Samstagsspiele:


TSV Bogen - FC Pipinsried (Sa 16:00)

(Bilanz: 1 Sieg TSV - 1 Remis - 3 Siege FCP - Hin: 5:1)*
Zum Befreiungsschlag hat am Ostermontag der TSV Bogen ausgeholt. "Wichtig war, dass wir nach dem schwachen Auftritt am Karsamstag in Kottern gegen Wolfratshausen eine Reaktion gezeigt und 5:1 gewonnen haben. Jetzt muss die Mannschaft zeigen, dass das keine Eintagsfliege war. Unser Ziel ist es, drei Punkte nachzulegen", betont Bogens Chefanweiser Andreas Wagner. Der muss auf Matthias Dürmeyer verzichten, der nach seiner Meniskus-Operation im Herbst immer noch Probleme hat. Nico Tremml plagt eine hartnäckige Grippe. Ansonsten sind alle Mann an Bord für dieses Kellerduell. "Es ist brutal eng im Tabellenkeller. Da zählt jeder Punkt", weiß Wagner. Sollte der TSV einen Dreier landen können, dann wäre das schon ein ganz wichtiger Schritt. Der FC Pipinsried, der in den beiden Vorjahren jeweils in der Relegation zur Regionalliga gespielt hat, ist nach zuletzt drei Niederlagen mit 0:8 Toren auf den drittletzten Platz abgerutscht. Die Sorgenfalten im Dachauer Hinterland werden immer tiefer. "Die Spiele werden immer weniger, uns läuft die Zeit weg. Vor allem fehlen uns mit Arthur Kubica und Tobias Heinzinger wichtige Spieler im Mittelfeld. Ich hoffe, dass Philip Grahammer zurückkehren wird, sonst habe ich keinen Sechser. Grahammer ist beruflich stark eingebunden, kann nicht trainieren. Wir brauchen nach den drei Niederlagen endlich wieder mehr Durchschlagskraft vorne. Wir dürfen in Bogen nicht verlieren, denn sonst wird der Abstand zu den rettenden Plätzen noch größer", lässt FCP-Coach Bernd Weiß wissen. Fahrettin Izci (Patellasehnenriss), Arthur Kubica (Muskelabriss im Leistenbereich) und Tobias Heinzinger (Innenbandriss im Knie) fallen bei den Gästen alle bis Saisonende aus. Fraglich sind die Einsätze von Serge Yohoua, Armin Lange und Philip Grahammer.




TSV 1865 Dachau - SpVgg Ruhmannsfelden (Sa 14:00)
(Bilanz: 1 Sieg TSV - kein Remis - kein Sieg SpVgg - Hin: 2:1)*
Völlig schief läuft bisher die Frühjahrsrunde für die Dachauer. Alle vier Partien hat der TSV bisher in den Sand gesetzt, langsam aber sicher ist das einst so komfortable Punkte-Polster auf die Abstiegszone aufgebraucht. Die Alarmglocken schrillen in der Kreisstadt. "Wir brauchen jetzt unbedingt Punkte. Wir waren in allen Spielen nach dem Winter spielbestimmend, aber wir nutzen unsere Torchancen einfach nicht. Meine Spieler haben schon gesagt, dass ich wieder spielen soll. Aber ich trainiere ja nicht regelmäßig. Mal sehen, ich überlege mir das noch. Gegen Ruhmannsfelden brauchen wir unbedingt die drei Punkte, wollen ein frühes Tor erzielen. Wir dürfen auf keinen Fall in Rückstand geraten, sonst wird’s schwer. Vor allem dürfen wir den Tabellenletzten nicht unterschätzen", mahnt TSV-Übungsleiter Marcel Richter zu voller Konzentration. Der muss auf einige Akteure verzichten: Alexander Weiser (Rotsperre), Nicolas Walz (Meniskusoperation), Sebastian Brey (Knieprobleme), Florian Wolf (Innenbandanriss im Knie) und Philipp Englich (Innenbandriss im Knie) stehen nicht zur Verfügung. Für die SpVgg Ruhmannsfelden ist die Spielzeit bereits Anfang April gelaufen. Gelingt den Bayerwäldlern in Dachau kein Sieg, steht die Mühl-Elf sieben (!) Spieltage vor Saisonende auch schon rechnerisch als Fixabsteiger fest. "Nach dem sehr enttäuschendem Osterwochenende wollen wir gegen Dachau vor allem in der Defensive wieder besser stehen, denn wir haben zuletzt einfach zu naiv und ungestüm agiert. Dachau steht mit dem Rücken zur Wand und muss gegen uns gewinnen, um nicht noch näher an die Relegationsränge zu rutschen. Wir machen uns nichts vor, wir wissen wo unsere Reise hingeht. Ich hoffe, die Jungs können dieser Situation was Positive abgewinnen, indem wir ohne Druck und befreit aufspielen können", erklärt Ruhmannsfeldens Abteilungsleiter Alois Wittenzellner. Die Lerchenfeldkicker müssen ohne Stefan Früchtl (Bänderverletzung) und Johannes Wittenzellner (privat verhindert) auskommen. Hinter dem Einsatz von Kapitän Martin Kress steht noch ein dickes Fragezeichen.



BCF Wolfratshausen - TSV 1860 Rosenheim (Sa 14:00)
(Bilanz: 6 Siege BCF - 4 Remis - 5 Siege TSV - Hin: 1:2)*
Ein defensiv starker Auftritt bescherte dem BCF am Karsamstag beim Topteam in Sonthofen einen Auswärtszähler. Auf das 0:0 im Allgäu folgte allerdings am Ostermontag ein konfuser Auftritt in Bogen. Gegen die Niederbayern, denen zuvor im Jahr 2016 noch kein einziger Pflichtspiel-Treffer gelang, ließen sich die Farcheter gleich fünf Stück einschenken. Nach dem 1:5 am Fuße des Bogenbergs mussten die Oberbayern konstatieren: Außer Spesen nix gewesen. "Das Spiel war schon nach 25 Minuten gelaufen. Meine Mannschaft hat sich dann ergeben. So etwas mag ich nicht. Nun geht es gegen Rosenheim und das ist ein richtig starker Gegner, der im Moment richtig gut drauf ist", fordert BCF-Trainer Reiner Leitl Wiedergutmachung von seiner Truppe. Die Personalsituation bei den Hausherren ist unverändert angespannt. Marco Höferth hat sich den Schienbeinkopf angebrochen, Sebastian Pummer ist wegen eines Knorpelschadens am Knie operiert worden und Michael Marinkovic musste wegen eines Bruches der Elle operiert werden. Thomas Edlböck hat Herzprobleme, bei ihm entscheidet sich im Mai, ob er seine Karriere fortsetzen kann. Michael Rauch hat einen Einriss des Innenbandes. Lech Kasperek laboriert an einer Knöchelprellung. Nach den beiden durchaus überzeugenden Siegen am Karsamstag (3:0 gegen Schwabmünchen) und Ostermontag (2:1 in Landsberg) belegen die Rosenheimer mit 44 Punkten einen starken vierten Tabellenrang. Die Konzentration ist voll auf die bevorstehende Begegnung gerichtet sein. Andernfalls kann es in Wolfratshausen ein böses Erwachen erleben. "Wichtig für uns ist vor allem eine erkennbare Weiterentwicklung des jungen Teams, sowie die Stabilisierung der Leistung. Natürlich sollten dabei auch möglichst Punkte rausspringen", erklärt Coach Klaus Seidel, dem vermutlich derselbe Kader wie am Ostermontag zur Verfügung. Inwieweit die beiden Goalgetter vom Dienst, Danijel Majdancevic und Josip Tomic nach kleineren Blessuren in den vergangen Wochen zum Einsatz kommen, entscheidet Trainer Klaus Seidel je nach taktischer Ausrichtung.




TSV Landsberg - SpVgg Hankofen-Hailing (Sa 14:00)
(Bilanz: 1 Sieg TSV - kein Remis - 2 Siege SpVgg - Hin: 1:3)*
Wie schwer es werden wird, die Klasse zu halten, musste die SpVgg Hankofen-Hailing erfahren, die trotz dem Gewinn von vier Punkten aus den letzten beiden Spielen auf den vorletzten Platz zurückgefallen ist. "Es ist richtig eng. Daher haben wir jetzt noch acht Endspiele vor uns, das erste in Landsberg", weiß Hankofens Trainer Vitus Nagorny. Ein gutes Omen für die Niederbayern: In der Vorrunde konnte Hankofen nach langer Durststrecke am zehnten Spieltag mit 3:1 gegen den TSV, den damaligen Spitzenreiter, den ersten Sieg landen. "Landsberg ist sehr heimstark. Da kommt eine Menge Arbeit auf uns zu", stimmt Nagorny seine Schützlinge ein. Der ist froh, dass sich die Personallage entspannt hat. Die Niederbayern sind das einzige Team der Liga, das alle Mann an Bord hat. Spielmacher Tobias Richter hat seine Knieprobleme überwunden, konnte das komplette Trainingsprogram absolvieren und steht nach seinem Kurzeinsatz gegen Unterföhring genauso zur Verfügung wie die beiden Abwehrleute Michael Gröschl und Nicolas Jaeger. Hankofen wird alles versuchen, um aus der Kreisstadt am Lech etwas Zählbares mitzunehmen, denn Nagorny ist bewusst: "Nur wer in den letzten Spielen konstant punktet, der kommt aus dem Tabellenkeller noch raus." Der TSV Landsberg steht mit 39 Zählern jenseits von Gut und Böse und kann den Schlussspurt ganz entspannt angehen. "Erst bei Schlusslicht Ruhmannsfelden, dann gegen den Spitzenklub Rosenheim und nun gegen den Vorletzten aus Hankofen. Uns stehen immer wieder ganz unterschiedliche Aufgaben ins Haus. Hankofen kämpft ums Überleben und wird sicher alles probieren. Wir werden uns auf einen Kampf einstellen müssen. Für uns geht es darum, endlich den zweiten Sieg in diesem Jahr einzufahren, damit wir den Abstand nach hinten halten und vielleicht schon den Klassenerhalt so gut wie sicher machen. Dann hätten wir 42 Punkte, da sollte uns nichts mehr passieren können", erklärt Landsbergs Co-Trainer Roland Krötz, der den bis zum heutigen Freitag urlaubenden Chefcoach Sven Kresin vertreten hat. Einziger Ausfall auf Seiten der Hausherren ist Manuel Detmar, der nach seinem Kreuzbandriss am Comeback arbeitet. Armin Sanktjohanser war zwar während der Woche angeschlagen, seinem Einsatz sollte aber nichts im Wege stehen.

FC Unterföhring - SV Kirchanschöring (Sa 14:00)
(Bilanz: 1 Sieg FCU - kein Remis - 2 Siege SVK - Hin: 2:0)*
Für die Hausherren läuft es in der Frühahrsrunde noch nicht wirklich rund. Erst einen Sieg konnte der FCU 2016 einfahren, und das war ein wenig spektakuläres 1:0 zuhause gegen das abgeschlagene Schlusslicht aus Ruhmannsfelden. Am Karsamstag kamen die technisch versierten Unterföhringer beim Tabellenvorletzten in Hankofen nicht über ein 0:0 hinaus. "Die ersten 70 Minuten sind wir dominant aufgetreten und waren auch trotz der schwierigen Platzverhältnisse spielerisch überlegen. Wenn wir daran anknüpfen, werden wir was Zählbares gegen den zur Zeit sehr starken Aufsteiger holen. Wohlwissend, dass sich der SVK in der Winterpause gut verstärkt hat, wir sind gewarnt. Aber wir haben ein Heimspiel, können frei aufspielen und wollen unseren Zuschauern einfach guten Fußball bieten", erklärt FCU-Cheftrainer Andreas Pummer. Unterföhring muss weiter ohne Alexander Schneider auskommen, der sich im Aufbautraining befindet. Der zuletzt so starke Dominik Hofmann war die ganze Woche über krank, sein Einsatz ist sehr unwahrscheinlich. Laut Pummer wird es höchstens für einen Bankplatz reichen. Ein Highlight stand den Kirchanschöringern am Ostermontag ins Haus. 1:1 hieß es am Ende im Heimspiel gegen den Tabellenführer SV Pullach. SVK-Keeper Dennis Kracker, der nun schon lange Jahre den Kasten des SVK-Gehäuses hütet, fand nach dem Spiel deutliche Worte: "An einen lauteren Torjubel kann ich mich echt nicht erinnern", sagte Kracker. "Das hat echt Spaß gemacht und ein Riesenkompliment an unsere über 600 Zuschauer." Nach dem Schlusspfiff belohnten die Zuschauer die SVK-Elf mit großem Beifall. Der "zwölfte Mann" der Gelb-Schwarzen zeigte sich über den Punktgewinn gegen den Bayernliga-Spitzenreiter erfreut. Chefcoach Patrick Mölzl verspricht auch im Münchner Nordosten vollen Einsatz: "Wir werden alles versuchen in Unterföhring was mitzunehmen." Der SVK hofft dabei auf die Unterstützung der vielen "Exil-Anschöringer" im Großraum München. Mit einer ähnlich enthusiastischen Unterstützung wie am Montag könnte das Auswärtsspiel in Unterföhring die Jungs erneut zu einer Höchstleistung pushen. Verzichten müssen die Gäste aus dem Rupertiwinkel nur auf Thaddäus Jell und Christian Jung.


DJK Vilzing - TSV Kottern (Sa 15:00)
(Bilanz: kein Sieg DJK - 1 Remis - kein Sieg TSV - Hin: 0:0)*
Nach dem Spielausfall in Kirchanschöring war die DJK Vilzing als einziges Team der Bayernliga Süd am Osterwochenende nicht im Einsatz. "Das war natürlich alles andere als gut für uns, zumal wir uns für den schwachen Auftritt gegen Hankofen rehabilitieren wollten", berichtet DJK-Coach Uli Karmann, der am Ostermontag zur Spielbeobachtung nach Kottern reiste. Die Schwaben gastieren am Samstag im Manfred-Zollner-Stadion. Vilzings Coach, der letzte Woche seinen fünfzigsten Geburtstag feierte, zeigte sich von der Siegfanz-Truppe beeindruckt: "Kottern ist in allen Mannschafsteilen hervorragend besetzt und spielt sehr variabel. Das wird ein richtiger Brocken." Da der Vorsprung zur Relegationszone nicht mehr groß ist, sind die Huthgartenkicker aber auf heimischen Rasen zum Punkten verdammt. "Wir dürfen nicht leer ausgehen. Um das zu schaffen, müssen wir aber richtig fleißig sein und mehr tun, als ein qualitativ sehr stark Gegner", betont Karmann. Personell hat sich die Lage bei den Gelb-Schwarzen in den letzten Tagen deutlich verschlechtert. Definitiv nicht dabei sind Stefan Novikow, Matthias Graf, Simon Dirnberger, Christoph Weidner und der erkrankte Simon Ertl. Ob Benedikt Schmid (Leistenbeschwerden), Sebastian Wagner (Grippe) und Jungspund Alexander Vogl (Knieprobleme) einsatzfähig sind, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Der Oster-Gewinner im Tabellenkeller war zweifelsohne der TSV Kottern. Zwei 3:0-Erfolge gegen Bogen und Ruhmannsfelden katapultierten die Allgäuer auf Tabellenplatz elf. "Die zwei Siege über das Osterwochenende waren nicht nur für die Tabelle unglaublich wichtig, sondern in erster Linie auch für die Moral und das Selbstvertrauen der Mannschaft. Nach der 1:5 Klatsche gegen Kirchanschöring waren wir schon ein wenig verunsichert, jedoch haben die Spieler die richtige Reaktion gezeigt und sich mit harter Arbeit im Training und Leidenschaft im Abstiegskampf zurückgemeldet. Jetzt wollen wir in Vilzing nachlegen, auch wenn wir wissen, dass uns da mit Sicherheit ein heißer Tanz erwartet. Wir treffen auf eine sehr gute Bayernligamannschaft, die zur Zeit auch ein wenig Probleme hat. Deshalb werden sie sicher alles daran setzen uns zu schlagen, aber darauf sind wir vorbereitet. In unserer Situation könnten wir auch mit einem Auswärtspunkt sehr gut Leben", fasst Kotterns Co-Trainer Andreas Meier die Lage beim TSV zusammen. Die Gäste müssen auf den verletzten Robin Volland und den beruflich verhinderten Siomon Frasch verzichten.


* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)
Aufrufe: 02.4.2016, 21:08 Uhr
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