2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Nichts für zartbesaitete Seelen: Gästeakteur Patrick Fouquet versucht dem Pfeddersheimer Kevin Gotel, mit extremem Einsatz das Fürchten zu lehren.   Archivfoto: Photoagenten / Christine Dirigo
Nichts für zartbesaitete Seelen: Gästeakteur Patrick Fouquet versucht dem Pfeddersheimer Kevin Gotel, mit extremem Einsatz das Fürchten zu lehren. Archivfoto: Photoagenten / Christine Dirigo

Schwere Geburt per "Kaster-Schnitt"

Der eingewechselte Neuzugang erlöst mit seinem Treffer gegen Diefflen die Pfeddersheimer

PFEDDERSHEIM. Es ist ein Dreier - juchhu! Aber was für eine schwere Geburt am Dienstagabend. Per „Kaster-Schnitt“ kam der Heimsieg zur Welt, als das Jammern und Zähneklappern im Uwe-Becker-Stadion schon laut und vernehmlich zu hören war. Sollte das wirklich schiefgehen? Sollte der Fußball-Oberligist TSG Pfeddersheim tatsächlich gegen den biederen Aufsteiger FV Diefflen nur ein grausiges 0:0 schaffen? Und dann war die Erlösung doch noch da, als der eingewechselte Sebastian Kaster in der 85. Minute nach großem Einsatz von Kevin Gotel den Ball irgendwie und abgefälscht und mit viel Massel über die Torlinie bugsierte. 1:0 gewonnen; alles richtig gemacht und doch wieder nicht. Aber auf alle Fälle drei ganz wichtige Punkte im Sack.

Auf so einen Sieg lässt sich ein Gläschen heben. „Das Tor war das Beste am ganzen Spiel“, stöhnte Rolf Emrich, Sportlicher Leiter der TSG, als die Chose gelaufen war. Ganz so dramatisch hatte Pfeddersheims Trainer die Sachlage nicht gesehen. „Man muss ja mal sehen, wieviele Torchancen wir uns herausgespielt haben“, stellte Norbert Hess nüchtern fest. Natürlich hatte es im Verlauf der Partie so ausgesehen, als würde sich das kollektive Verdaddeln dieser Einschussmöglichkeiten am Ende rächen. Typisch Fußball eben, wenn der Gast am Ende noch belohnt worden wäre für seinen Defensivauftritt. Die Maurer aus dem Saarland waren kurz vor der Pause zweimal durch ihren Kapitän Chris-Peter Haase (37., 41.) und in der Schlussphase kurz vor Kasters Siegtreffer zweimal durch Philipp Häfner (82., 84.) gefährlich vor TSG-Keeper Thorsten Müller aufgetaucht. Müller hielt, was gehalten werden musste und rettete so sein Team vor einer Blamage. Das wäre für den weiteren Verlauf der Runde richtig unangenehm geworden für die TSG, wenn diese drei Punkte sich Richtung Diefflen verabschiedet hätten.

Aber natürlich hätte es erst gar nicht so weit kommen dürfen, wenn auf der Gegenseite die sich in Serie bietenden Chancen eingelocht worden wären. „Wir hätten heute sogar etwas für die Tordifferenz tun können“, beschrieb Hess die Szenerie treffend. Hätten doch seinen Offensivkräfte ähnlich Treffendes von sich gegeben: So vergeigten Yannick Krist, Kevin Gotel, Sebastian Schulz und schließlich auch Dennis Seyfert aus bester Freistoßposition - nichts für schwache Nerven. Weil - wenn es schon richtig gefährlich wurde - immer auch Torhüter Luca Reiter als Retter über sich hinaus wuchs. Als das 0:0 immer länger Bestand hatte, sah es nach einer bitteren Punkteteilung aus, bis Hess schließlich Kaster einwechselte.

Zwar wirkte der ehemalige Horchheimer, der im Sommer vom VfR Bürstadt ans Schießhaus gewechselt war, in vielen Szenen zunächst wie ein Fremdkörper im Team, aber als es dann um die Wurst ging, haute er sich in den entscheidenden Zweikampf mächtig rein. Lohn für den Presschlag: der Ball eierte in den Kasten

TSG Pfeddersheim: Müller - Stiller, Schittenhelm, Tillschneider, Ludwig - Litzel, Klotz - Seyfert (78. Aztekin), Krist, Schulz (64. Kaster) - Gotel.

Aufrufe: 026.8.2014, 22:16 Uhr
Volker SchützAutor