Schützenfest im vorletzten Test

Das hätten die Wenigsten erwartet, schließlich sind die Bölkower für eine starke Defensive bekannt, doch diesmal brachen beim BSV vor allem in der zweiten Halbzeit alle Dämme.

Vielleicht lag es auch daran, dass die Rand-Güstrower schon in Durchgang eins viel Abwehrarbeit leisten mussten und sie somit zusätzlich Körner verloren. Sie weilten in Warnemünde zu einem Trainingslager und hatten die eine oder andere Einheit inne. Aber auch die Bützower hatten zuvor nicht auf der faulen Haut gelegen und ein straffes Programm durchgezogen. Ihr großes Plus war aber die große Breite des Kaders. Trainer Helge Marquardt brachte nämlich zur zweiten Halbzeit acht neue und somit frische Spieler.Auch wenn in Hälfte eins wesentlich weniger Tore gelangen, zeigten die Bützower eine gute Vorstellung. Sie ließen den Ball gut laufen und zwangen den Gegner immer wieder zu Fehlern. Einen solchen nutzte Angreifer Felix Engert in der neunten Minute zur Führung. Bis zum Ausgleichstreffer in der 35. Minute deutete nichts auf ein Tor der Bölkower hin, doch dann leistete sich der TSV einen folgenschweren Ballverlust im Spielaufbau und BSV-Akteur Tobias Barachini traf völlig freistehend und gefühlvoll von der Strafraumkante zum 1:1. Bölkows Freude darüber währte aber nicht lange, denn erneut Engert erzielte kurz vor der Pause das 2:1 (43.). Für den Angreifer war danach das Spiel vorbei, denn auch er musste wie viele andere für die Reservespieler weichen.

Diese spielten dann wie entfesselt auf und hatten gegen die müden Bölkower meistens leichtes Spiel. Die schwindenden Kräfte und Stellungsfehler des BSV führten dazu, dass der eingewechselte Steve Bärmlich zunächst per Kopfball auf 3:1 erhöhte (49.). Wenn überhaupt, kam Bölkow zu einer Torchance, wenn sich die Bützower in der Hintermannschaft den Ball mal nicht präzise zuspielten. Ansonsten ging es nur in eine Richtung. Christoph Höpel (58.), Robert Grabowski (68., 87.), ein Eigentor von Michael Hintze (76.), Danny Koop (86.) sowie Neuzugang Louis Mießner (90.) schraubten das Ergebnis auf 9:1 in die Höhe. „Das war ein sehr guter Test von uns, der Lust auf mehr macht. Wir haben uns in beiden Halbzeit gut bewegt und die taktischen Vorgaben umgesetzt“, sagt TSV-Trainer Helge Marquardt.

Weniger erfolgreich verlief dagegen der Hallenauftritt des TSV am Sonnabendabend in Bad Doberan. Die Bützower kamen dort nicht über Platz sieben hinaus, weil sie die schwere Gruppenphase nicht überstanden. Nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen die SpVgg Cambs/Leezen setzte es gegen den FC Hansa Rostock U21 (2:3), die Rostocker Robben (1:3) und den späteren Turniersieger Güstrower SC (0:1) nur noch Niederlagen. Im Penaltyschießen um Platz sieben gegen den SV Pastow feierten die Warnowstädter dann aber wieder ein Erfolgserlebnis.

Für den TSV Bützow kamen zum Einsatz: Paul Junge – Tommy Bladek, Maximiliano Oliveira, Hannes Hojenski, Paul Puskeiler, Felix Moritz, Philipp Schönbrunn, Sebastian Synwoldt, Danny Koop, Tony Lübke, Felix Engert, Marcel Papenhagen, Jonas Koszinski, Paul Schirmer, Christoph Höpel, Steve Bärmlich, Robert Grabowski, Roberto Hampel, Louis Mießner