2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Ungläubig: Eintrachts Paul Roller kann die Gelbe Karte offenbar nicht nachvollziehen.  ©Ingo Muhme
Ungläubig: Eintrachts Paul Roller kann die Gelbe Karte offenbar nicht nachvollziehen. ©Ingo Muhme

Wandlitz mit glücklichem Punkt gegen Schönow

MIT GALERIE: Der SSV gibt den Sieg in den Schlussminuten aus der Hand und für Eintracht reichen viele Tore erneut nicht zum Sieg.

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Eintracht Wandlitz erzielt in den letzten beiden Partien sieben Tore und gewinnt trotzdem kein Spiel. Auch gegen den Schönower SV gab es wieder nur ein Unentschieden. Dabei kommt die Mannschaft von Jürgen Beyer wiederholt mit einem blauen Auge davon.

Die Eintracht verschlief ganze 33 Spielminuten und lief den Schönowern, die bis zu diesem Zeitpunkt bereits mit 0:2 führten, mit schwacher Vorstellung hinterher. Die Gäste aus der Uckermark waren in der Gewichtsverteilung im Mittelfeld nicht weit voraus, sondern eigentlich nur in der Balleroberung griffiger und schlussendlich im Ausnutzen der wenigen Möglichkeiten konsequenter. Besonders der Eintracht-Defensive fehlte oft der Zugriff, wenn die Gäste mit dem agilen Aboozar Hassanzada schnell unterwegs waren, der dann aber seinen beiden Kollegen Jung und Bacler beim Toreschiessen den Vortritt überließ. Jung kam nach Flanke von der linken Seite recht frei zum Abschluss (20.) und beim Foulstrafstoß, den Bacler sehr platziert zum 0:2 nutzte, gab es auch kaum Gegenwehr (27.).

Wandlitz raffte sich auf und erzielte mit dem ersten sehenswerten Angriff den vielumjubelten Anschlusstreffer. Der Ball landete bei Dennis Plaumann, der nicht lange fackelte und die Kugel von der Strafraumgrenze sehenswert im Kasten unterbrachte (33.).

Plaumann hatte damit seine Kollegen wach geschossen. Für die Zielgerade zum Halbzeitpfiff reichte es dann doch nicht, zumal bei Sebastian Huger, einer der Leistungsträger in der Kreativabteilung der Vorwochen, bis dato nicht viel zusammenlief und dieser auch im zweiten Durchgang weiterhin seine Normalform suchte.

"Wir hatten heute einige dabei, die nicht gut drauf waren. Sebastian habe ich nur im Spiel gelassen, weil der bei Standards immer noch wichtig sein kann", erklärte Trainer Jürgen Beyer.

Mit Halbzeit zwei standen die Zeichen eher auf Ausgleich und vielleicht auch noch mehr. Doch Schönows Keeper Galinski und vor allem sein Libero Grabarczyk hatten nur wenig Probleme in der Klärung der Angriffsbemühungen der Hausherren. Eintrachts Keeper Daniel Gatzmann stellte mit seinem Fauxpas, der zum 1:3 führte, schon etwas den Spielverlauf auf den Kopf. Wojciech Piotr Szczupakiewicz hatte Andreas Baumann über die rechte Seite kommend düpiert und aus sehr spitzem Winkel abgezogen. Gatzmanns Versuch der Ballkontrolle endete damit, dass das Spielgerät im eigenen Netz lag (55.).

Aber Eintrachts Moral stimmte weiterhin. Der Anschlusstreffer durch Niklas Bärmig, der einen Eckball von der rechten Seite per Kopf verwertete, hielt der Partie die Spannung, die in der Folge von beiden Seiten mit viel Leidenschaft geführt wurde (61.).

Schönow agierte mit der etwas altbackenen, aber immer noch probaten Variante des klassischen Liberos, der konsequent jeden Ball ohne große Kontrolle raus schlägt, oft sehr erfolgreich. Als der Referee dann in der 83. Minute zum Elfmeterpunkt schritt und zuvor ein strafbares Handspiel an der Torauslinie gesehen hatte, bekam Wandlitz wenigstens noch die eine Chance, den Ausgleich zu erzielen. Dennis Plaumann nahm genau Maß und ließ dem Schönower Schlussmann nicht den Hauch einer Abwehrmöglichkeit.

Jürgen Beyer war nach Spiel-ende sehr verärgert, aber nicht nur über den Auftritt seiner Jungs. Vielmehr brachte ihn die aus seiner Sicht sehr unsportlichen Verhaltensweisen der Gästebank-Insassen auf die Palme. "Das 1:3 war völlig unverdient und tötet uns fast, klarer Torwartfehler, aber damit müssen wir halt leben. Das nächste Mal holt er wieder einen raus. So wie das Spiel läuft, müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein."

Aufrufe: 017.10.2017, 07:46 Uhr
MOZ.de / Ingo MuhmeAutor