2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
In der Zange: Der schnelle Schönower Stürmer Aboozar Hassanzada (M.) versucht sich gegen Christopher Löhrs (r.) und Sebastian Koschel (l.) durchzusetzen. Am Ende hilft nur ein Foulspiel von Löhrs. Hassanzada erzielte in der 25. Minute den 1:1-Ausgleich un  ©Carola Voigt
In der Zange: Der schnelle Schönower Stürmer Aboozar Hassanzada (M.) versucht sich gegen Christopher Löhrs (r.) und Sebastian Koschel (l.) durchzusetzen. Am Ende hilft nur ein Foulspiel von Löhrs. Hassanzada erzielte in der 25. Minute den 1:1-Ausgleich un ©Carola Voigt

Große Kampfmoral im Uckermark-Derby

Sechs Tore zwischen Schönow und Grünow lassen die Herzen der Zuschauer höher schlagen.

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Im zweiten Landesklasse-Match der Saison setzte sich Einheit Grünow mit 4:2 gegen Gastgeber Schönower SV durch.

Die zwei Ortsnachbarn und jahrelangen Rivalen Schönower SV und Einheit Grünow lieferten sich ein kampfbetontes Spiel. Beide Teams traten nicht in Bestbesetzung an. So fehlten bei Schönow Keeper Roland Galinski und Wojciech Szczupakiewicz, auf Grünower Seite musste man auf Lukas Mantik und den Gelb-gesperrten Benjamin Granzow verzichten. Der Gastgeber ging trotz der Schlappe vom letzten Wochenende optimistisch ins Spiel, bekam aber gleich nach fünf Minuten den ersten Dämpfer. Im Zweikampf zupfte Maik Zachowki im Strafraum den Grünower Carlo Przelozny, sodass Schiedsrichter Florian Hübner darin ein elfmeterwürdiges Foul sah. Mathias Manteufel verwandelte den Strafstoß routiniert zum 0:1 (6.).

Hübner war generell bemüht, das Spiel laufen zu lassen, wirkte aber nicht durchgängig souverän. Das rüde Foul von Christopher Löhrs an Henrik Engelmann war nicht einmal eine Ermahnung wert (18.). Löhrs setzte sich dann in der 20. Minute gegen zwei Schönower durch, verfehlte aber knapp das Tor. Auch Schönow besann sich endlich auf seine spielerischen Qualitäten. Zachowski legte ab auf den quirligen Aboozar Hassanzada. Daraus resultierte die Ecke von links durch Pawel Bacler, der anvisierte Bartosz Tatarczuk zog aber am Tor vorbei. Zachowski und Hassanzada trieben den SSV nach vorn und ein glänzend aufgelegter Dariusz Szmulski passte in den Lauf von Hassanzada, der das Leder zum 1:1-Ausgleich einschob (26.).

Wenig später wurde derselbe Spieler im Strafraum elfmeterreif behindert. Eine weitere aber richtige Entscheidung von Schiri Hübner (eingeklemmter Ball von Sebastian Koch) verführte Zachowski zum mit Gelb geahndeten Meckern. SSV-Keeper Daniel Hintz behielt seine Nerven und boxte einen Freistoß von Matthias Sieg aus dem Dreiangel. Zwei Minuten später (39.) sah er wenig glücklich aus, als eine hohe Eingabe von Sieg an den Innenpfosten klatschte und zum 1:2 im Tor landete.

Nach all den Aufregungen in der ersten Hälfte (drei Gelbe für Schönow) kam der Gastgeber relativ relaxt aus der Kabine. Szmulski vernaschte Ronny Wittenburg, traf aber den Grünower Kasten nicht (49.). In der 55. Minute war er jedoch nach einem langen Pass aus dem Mittelfeld nicht zu halten. Der erneute Ausgleich zum 2:2 ließ aber nicht ahnen, wie sehr das Spiel der Schönower zunehmend verfiel. Über die Außen, besonders links, lief kaum noch etwas und in der Deckung hatte man mehr und mehr Probleme, den Ball herauszuspielen. Unnötige Passfolgen vor dem Strafraum schufen zusätzliche Torgefahr. Diese Einladungen nahmen die bissiger wirkenden Gäste dankend an. Die Eingabe von Sieg in der 60. Minute verwandelte Löhrs zum 2:3. Typisch für die desolate Abwehrleistung dann der K.o.-Treffer durch Matthias Manteufel in der 77. Minute. Leichtsinnig spielte Kapitän Sebastian Koch einen Ball auf seinen Torwart zurück. In diese Vorlage sprintete Manteufel mit dem Instinkt des Torjägers und vollendete zum 2:4. In den Gesichtern der Grünower Verantwortlichen zeigte sich tiefste Zufriedenheit. Der Schönower Trainer Rainer Scholz dagegen stand mit Sorgenmiene da. "Neun Gegentore in zwei Spielen, dass darf einfach nicht passieren", resümierte er kurz und knapp.

>>>Alle Daten und Fakten zum Spiel findet Ihr hier!

Aufrufe: 029.8.2017, 07:53 Uhr
MOZ.de / Jürgen KernAutor