2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Für viel Gesprächsbedarf sorgte Schiedsrichter Lukas Reitberger im Spiel SSV Margertshausen gegen SpVgg Westheim. Hier zückt er gegen SSV-Spieler Max Schaller (rechts) die Rote Karte. 	Foto: Oliver Reiser
Für viel Gesprächsbedarf sorgte Schiedsrichter Lukas Reitberger im Spiel SSV Margertshausen gegen SpVgg Westheim. Hier zückt er gegen SSV-Spieler Max Schaller (rechts) die Rote Karte. Foto: Oliver Reiser

Schiedsrichter sorgt für Gesprächsstoff

Margertshausen beklagt sich über den Unparteiischen

Er war der gefeierte Held in den Reihen der SpVgg Westheim. In der zweiten Minute der Nachspielzeit hatte Navid Höß mit seinem zweiten Tor den 4:3-Siegtreffer für den Aufsteiger erzielt. Ein Treffer, der die Verantwortlichen des SSV Margertshausen auf die Palme brachte. Er fiel nämlich, als der verletzte Julian Kraus von Betreuer Timo Hieber und seinem Mannschaftskameraden Thomas Biro vom Platz geführt wurde.

Hätte Höß also zum Fairplay-Helden werden können, wenn er den Angriff nicht durchgezogen und abgeschlossen hätte? „Kein Vorwurf“, so Manuel Degendorfer, „vielleicht hat er das gar nicht mitbekommen. Der Schiedsrichter hätte einfach noch nicht anpfeifen dürfen. Aber so war natürlich die ganze Seite offen“, ärgert sich Margertshausens Spielertrainer über diese spielentscheidende Szene: „Dass er sich hinterher entschuldigt hat, hilft uns gar nichts.“

Bitter sei die „sehr unglückliche“ Niederlage vor allem für die jungen Spieler gewesen. Degendorfer: „Aufgrund des Aufwands, den wir mit zehn Spielern betrieben haben, wär ein Punkt verdient gewesen.“ Bereits in der 33. Minute hatte Max Schaller nach einer Notbremse die Rote Karte gesehen. Diese Entscheidung von Schiedsrichter Lukas Reitberger (Oberbernbach) sei noch korrekt gewesen, so Degendorfer, der wenige Minuten später folgende Elfmeter schon nicht mehr.

„Den kann man geben“, sagt Oliver Haberkorn, der Trainer der SpVgg Westheim. Auch er hat so ein dramatisches Spiel noch nie erlebt. „Nach unserer 2:0-Führung schien der Käse gegessen, dann kassieren wir den Ausgleich. Genau, wie nach der 3:2-Führung. Solche Spiele möchte ich nicht oft mitmachen. Das tut meinem Herz nicht gut“, so Haberkorn. Er kann die Margertshauser Aufregung um das 4:3 nicht verstehen: „Der Schiedsrichter hat angepfiffen, als der Verletzte mit zwei Betreuern nur noch etwa zwei Meter von der Außenlinie entfernt war. Das Spiel wurde mit einem Abstoß fortgesetzt. Es wäre also genug Zeit gewesen, sich zu formieren.“ Dass der Unparteiische nicht seinen besten Tag gehabt hatte, bestätigt allerdings auch Haberkorn: „Auch wir hätten einen Elfmeter bekommen müssen.“ Zwei Spiele – zwei Siege. Für die SpVgg Westheim ist der Saisonstart besser gelungen, als man auf dem Kobel je zu träumen gewagt hatte. „Damit habe ich nicht gerechnet“, gesteht Haberkorn, „aber beide Siege waren verdient. Das sind Punkte gegen den Abstieg.“ Am kommenden Sonntag will man im ersten Heimspiel gegen den FC Horgau weiter am internen Saisonziel arbeiten: „Wir wollen die elf Punkte toppen, die Täfertingen vergangene Saison geholt hat.“ Dazu fehlen nur noch fünf Zähler.

Aufrufe: 023.8.2016, 15:09 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor