SC Wiedenbrück vor Abstieg: Nur 1:1-Remis gegen Herkenrath!

Der 4. Mai 2019 könnte als das Datum eingehen, an das sich die Anhänger des SC Wiedenbrück zurückerinnern und sagen: „Danach war es eigentlich klar. So präsentiert sich nur ein Absteiger!“ Viele Fans waren nach dem 1:1-Remis frustriert, enttäuscht und sauer. So eine Leistung hätten sie sich gegen den TV Herkenrath wohl nicht erträumen lassen. In einem „Alles-oder-Nichts“-Spiel gegen den Tabellenletzten ging es um die letzte Chance, den Traum vom Klassenerhalt weiterleben zu lassen. Es begann zunächst auch ganz gut, als Daniel Schaal die 1:0-Führung erzielte (10.). Doch schon zu diesem Zeitpunkt war das Ergebnis eigentlich schmeichelhaft. Die Gäste des TV Herkenrath waren aggressiver, mutiger und vor allem torgefährlicher. Mehrfach musste die Wiedenbrücker-Defensive in höchster Not klären.

Doch wie dann der Ausgleich fiel, war symptomatisch für den SC Wiedenbrück in dieser Saison. Ein unnötiger Ballverlust des schwachen Kamil Bednarksi leitete einen Konter ein, den Herkenrath über Sarikaya und letztlich Dabo zum verdienten 1:1-Ausgleich abschloss (31.). Bis zur Halbzeitpause forcierten die Gäste den Druck und Hölscher musste mehrfach retten. Wiedenbrück hätte sich nicht beschweren können, wenn Herkenrath bereits zur Pause geführt hätte. Während des Halbzeittees lief sich die Reservebank des SCW warm, doch echte Optionen für die Offensive standen Björn Mehnert nicht zur Verfügung.

Und so blieb es dabei, dass Wiedenbrück schlecht spielte, sich viele Abspielfehler leistete und letztlich sehr viel Glück hatte, dass Herkenrath beste Torchancen wie durch Kevin Dabo (89.) nicht nutze. „Wenn wir nicht einmal gegen eine Mannschaft wie Herkenrath gewinnen können, haben wir es auch nicht verdient in der Liga zu bleiben“, sagte SCW-Keeper Marcel Hölscher. Und auch Trainer Björn Mehnert zeigte sich besonders enttäuscht. „Nach so einer Leistung wie heute, fällt es mir schwer noch an den Klassenerhalt zu glauben.“ Auf seine persönliche Zukunft angesprochen meinte Mehnert, dass er kein Typ sei der vor der Verantwortung weglaufe. Bereits ab Sonntag gehe er wieder hochmotiviert an die Arbeit und auch sein Glaube – an den theoretisch noch möglichen – Klassenerhalt kehre spätestens dann zurück.

Dass sich der SC Wiedenbrück im Falle eines Abstieges aus dem ambitionierten Amateurfußball verabschiedet, schloss Vorstandsmitglied Burckhard Kramer aber aus.